Der EC-KAC konnte sein von Beginn an gegebenes spielerisches Übergewicht erst im zweiten Abschnitt in Zählbares verwandeln, als Herburger ein Haudum-Zuspiel aus kurzer Distanz verwertete. Entgegen dem Spielverlauf gelangen den Gastgebern vor der zweiten Pause zwei Treffer, Peeters sendete nach eigener Scheibeneroberung mit der Rückhand ein und Halbert drückte einen Abpraller vom Torraum aus in die Maschen. Die Rotjacken drehten das Score im Schlussdrittel jedoch in Special Team-Phasen: Schwinger bugsierte den Puck im Powerplay so auf Jakubitzkas Schlittschuh, dass er über die Linie rutschte, und Bischofberger vollendete einen Sololauf in Unterzahl sehenswert zum fünften KAC-Regulation-Sieg in Serie.
Drittel 1
Die Rotjacken waren im ersten Spielabschnitt von Beginn an das aktivere Team: Einen Schlenzer von Johannes Bischofberger von der linken Seite aus konnte Evan Buitenhuis mit der Schulter über das Gehäuse lenken (2.), auch bei einem aufgeknieten Witting-Onetimer von den linken Hashmarks aus war der Goalie mit den Beinschonern zur Stelle (4.). Innsbrucks erste Gelegenheit war das Produkt einer guten Kombination durch die Angriffszone, am Ende schoss der aufgerückte Daniel Jakubitzka von links aus, Sebastian Dahm parierte mit den Pads und vor dem Crease kam Adam Rockwood nur knapp nicht an den Rebound (5.). Im ersten Überzahlspiel der Begegnung für die Tiroler war nur ein Roy-Fernschuss zu verzeichnen, den Klagenfurts Schlussmann sicher abwehrte (9.), sonst hielten sich die Rotjacken mit drei Clearings schadlos. Nach Wiedererlangen der vollen Mannstärke ergab sich eine goldene Möglichkeit für die Gäste: Simeon Schwinger ging links bis fast an die Grundlinie, spielte dann quer an den langen Pfosten zum mitgelaufenen Paul Postma, der jedoch von Buitenhuis verneint wurde (10.).
Von Johannes Bischofberger in Szene gesetzt, konnte der im Zentrum noch entscheidend gestörte Lukas Haudum keinen Torschuss anbringen, Innsbruck konterte, der finale Querpass eines tiefen „Zwei-gegen-Eins“-Vorstoßes schaffte es jedoch nicht von Green zu Winkler (jeweils 13.). Nach einem Doppelpass mit Haudum scheiterte Bischofberger aus dem rechten Anspielkreis, der EC-KAC wechselte bei Puckbesitz und blieb im Angriff, als sich Finn van Ee von der verlängerten Torlinie bis in den hohen Slot absetzte, kam sein Vorhand-Versuch von dort aus aber zu zentral auf den Keeper (jeweils 16.). Die Rotjacken blieben die gefährlichere Mannschaft: Maiers Schlenzer aus dem linken Rückraum durch den Verkehr zischte knapp an der langen Stange vorbei, Ganahl traf bei einem Onetimer nach „Drei-gegen-Zwei“-Angriff den Puck nicht richtig (jeweils 19.) und ein Strong-Schlenzer aus dem halblinken Slot wurde noch neben das Gehäuse abgelenkt (20.).
Drittel 2
Auch zu Beginn des Mitteldrittels war der EC-KAC die bessere Mannschaft: Nachdem Nick Albano das Gleichgewicht verloren hatte, kamen die Rotjacken zu einer „Zwei-gegen-Eins“-Gelegenheit, Manuel Ganahl schoss von halblinks aus selbst, scheiterte aber an Evan Buitenhuis (21.). Nachdem Halbchancen von Postma und Bischofberger nicht zu einem Torerfolg geführt hatten (jeweils 21.), gelang den Klagenfurtern der längst verdiente Führungstreffer: Lukas Haudum spielte mit dem langen Stock einen Querpass aus dem linken Faceoff-Kreis, Johannes Bischofberger verlängerte zart mit der Schlägerschaufel und Raphael Herburger sendete aus kurzer Distanz ein (22.). Im zweiten Innsbrucker Powerplay des Abends wurden Schüsse von Roy und Rockwood geblockt (jeweils 27.), insgesamt klärten die Gäste fünf Mal die Zone und kamen sogar selbst zu einer guten Möglichkeit: Beim „Zwei-auf-Eins“-Konter erreichte Hundertpfunds Diagonalzuspiel Bischofberger allerdings nicht (28.). Nach einem Green-Schuss von der rechten Seite aus sprang der Abpraller in den hohen Slot zum Ex-Klagenfurter Kele Steffler, der aus der Drehung jedoch das Gehäuse verfehlte (31.).
Eine wunderbare Querpass-Kombination über Ganahl und Petersen setzte Thomas Hundertpfund frei vor dem Tor in Szene, dem Kapitän sprang im ersten Versuch die Scheibe weg, im zweiten wischte er sie mit der Rückhand in Richtung des halbleeren Kastens, Buitenhuis rettete aber spektakulär mit dem Rücken zum KAC-Stürmer in der Grätsche (32.). Auch die nächste Großchance ging auf das Konto dieser Linie: Nun brachte Nick Petersen den Querpass von rechts aus zur Mitte zu Manuel Ganahl, der jedoch das Ziel verfehlte (35.). Entgegen dem Spielverlauf kamen die Gastgeber zum Ausgleichstreffer: Ein suboptimaler „D-to-D“-Pass ermöglichte Senna Peeters die Scheibeneroberung, nach Doppelpass mit Adam Rockwood am Flügel vollendete der Innsbrucker Stürmer von den linken Hashmarks aus mit der Rückhand hoch in die lange Ecke (37.). Die Haie waren nun plötzlich hellwach, Magwood sprang am langen Pfosten vor dem halbleeren Gehäuse der Puck vom Schläger (38.), der nächste HCI-Angriff mündete aber wieder in einem Torerfolg: Anders Krogsgaard versuchte von der Grundlinie aus das Zuspiel an den Torraum, von Sebastian Dahms Schoner aus sprang das Spielgerät genau zu Nathanael Halbert, der es 39 Sekunden vor der zweiten Pause aus kurzer Distanz in die Maschen wuchtete.
Drittel 3
Den dritten Abschnitt eröffneten zwei Deflections von scharfen Diagonalzuspielen, die beide – Herburger von Bischofberger (42.) und Rockwood von Bär (43.) – knapp am jeweiligen Ziel vorbeisegelten. Weil Luis Ludin Finn van Ee das Bein stellte, kamen die Rotjacken zu ihrem ersten und einzigen Powerplay der Partie, das sie auch zum Ausgleichstreffer nutzen konnten: Jesper Jensen Aabo riss ein Onetimer von zwischen den Hashmarks aus ab, Simeon Schwinger bugsierte den Puck aber aus der Luft in Richtung Tor und vom Schlittschuh Jakubitzkas aus rutschte die Scheibe über die Linie (45.). Trotz des Torerfolgs hielt etwas Unruhe Einzug in das Spiel der Klagenfurter, es folgte das dritte Innsbrucker Überzahlspiel des Abends: Dort verneinte Sebastian Dahm Corey Mackin aus bester Position (47.), Thomas Vallant gewann an der linken Halfwall das Duell um den Abpraller und Clemens Unterweger legte den Puck ideal in den Lauf von Johannes Bischofberger, der bei seinem Sololauf lange zögerte und Buitenhuis dann mit der Vorhand zur neuerlichen rot-weißen Führung bezwang (47.).
Ein Fernschuss seines Landsmanns Krogsgaard rutschte Dahm beinahe durch (49.), auf der Gegenseite setzte Haudum einen gezogenen Schlenzer von links aus knapp über die kurze Kreuzecke (50.). Die Top-Chance der Haie auf ihren dritten Treffer leitete wieder Rockwood ein, der im Slot für Kevin Roy liegenließ, der bei freier Bahn jedoch das Tor verfehlte (52.). Bei einem Net Drive von Mackin machte Sebastian Dahm die kurze Ecke zu (53.), auch einen Lattner-Schuss vom rechten Faceoff-Punkt aus parierte er (55.). Der KAC-Goalie hielt danach den Vorsprung seines Teams zudem gegen Roy von halbrechts aus (55.) und Mackin aus dem hohen Slot (57.) fest, als der Innsbrucker Topscorer nach zögerlichem Wechsel der Rotjacken aus dem linken Anspielkreis abzog, war der Däne ebenfalls nicht zu überwinden und parierte mit der Schulter (58.). Sein Gegenüber Buitenhuis verließ seinen Arbeitsplatz zu Gunsten eines sechsten Skaters, nun arbeiteten aber Dahms Vorderleute für ihn und ließen keinen konkreten Abschluss mehr zu – der fünfte KAC-Sieg in Folge war fixiert. (HB)
Post Game-Kommentar von Head Coach Kirk Furey:
„Wir starteten genau so in die Partie, wie wir uns das vorgenommen hatten: Nahe am Mann, immer störend, das mag Innsbruck nicht sonderlich. Das zogen wir im ersten und auch über weite Strecken des zweiten Drittels durch, gegen Ende des Mittelabschnitts passierten uns dann aber einige Fehler, die auch mit Gegentoren bestraft wurden. Wir hatten dennoch das Gefühl, dass wir noch alles in unseren eigenen Händen hatten, unsere Erfahrung und die guten letzten Wochen gaben uns die Selbstsicherheit, die Partie drehen zu können. So ist es dann auch gekommen, da wir im dritten Drittel wieder besser im Umgang mit dem Puck waren. Wir trafen im Powerplay und im Penalty Killing, das ist auch insofern wichtig, als dass das zwei Bereiche in unserem Spiel sind, die in den kommenden Wochen und Monaten für uns noch sehr wichtig sein werden. Innsbruck drückte am Ende noch einmal, wir konnten das parieren, auch weil Sebastian Dahm einige große Paraden zeigte. Ein toller Auswärtssieg für unsere Gruppe.“