Der Klub:
Die Graz99ers absolvieren aktuell ihre 23. Saison in Österreichs höchster Spielklasse und gehören dem Sextett an Vereinen an, die seit der Neugründung der Liga im Jahr 2000 mehr als 1.000 Partien in dieser bestritten haben. Große Erfolge blieben für die Steirer in diesen mehr als zwei Jahrzehnten allerdings aus, gleich zehn Mal fand die KO-Phase der Meisterschaft ohne 99ers-Beteiligung statt, von insgesamt zwölf ausgetragenen Playoff-Serien konnte Graz nur eine einzige, das Viertelfinale 2019 gegen Linz, gewinnen. Lediglich zwei seiner 22 bisherigen Spielzeiten beendete der Klub mit einem positiven Saldo in der Gegenüberstellung von Siegen und Niederlagen. Im Vorjahr lagen die 99ers am Ende des Grunddurchgangs auf Rang zehn und scheiterten danach in den Pre-Playoffs in zwei Spielen (und jeweils nach Verlängerung) am HC Orli Znojmo.
Seit dem Jahr 2016 bespielt der Klub mit dem nunmehrigen Merkur Eisstadion, dem umfangreich revitalisierten und renovierten Eisstadion Graz-Liebenau, eine der modernsten Spielstätten in der win2day ICE Hockey League. In der jüngeren Vergangenheit fiel es den 99ers jedoch zunehmend schwerer, ihre Halle auch zu füllen, neun der saisonübergreifend letzten elf Meisterschaftsspiele wohnte lediglich eine dreistellige Anzahl an Zuseherinnen und Zusehern bei. Zur neuen Saison tauschte der Klub seinen gesamten Trainerstab aus, neuer Head Coach wurde Johan Pennerborn, der zuletzt für fast fünf Jahre die sportliche Hauptverantwortung beim Färjestad BK trug. Der Schwede ist im 23. Jahr der Ligazugehörigkeit bereits der 17. Cheftrainer der Steirer.
Aktuelles:
Die derzeit auf Tabellenrang elf liegenden Graz99ers mussten das Eis in drei ihrer bislang vier ICE-Saisonspiele als Verlierer verlassen, auch blieben sie bei beiden bisherigen Heimauftritten (2:3 gegen Asiago Hockey und 1:6 gegen den HC Innsbruck) ohne Punktgewinn. In ihrem jüngsten Ligaspiel, der Auswärtsbegegnung mit Titelverteidiger Salzburg, waren die Steirer insbesondere in den beiden ersten Abschnitten annähernd chancenlos, letztlich war es vor allem der Verdienst von Goalie Christian Engstrand (47 Saves), dass es bei einer 0:3-Niederlage blieb. Gut funktioniert haben an den beiden ersten Liga-Wochenenden hingegen die Special Teams der 99ers: Die Effizienz im Powerplay (33,3 Prozent) ist wie jene im Penalty Killing (90,0 Prozent) aktuell die jeweils drittbeste im Vergleich der 13 Teams. Allerdings konnte auch die gute Performance im Über- und Unterzahlspiel den insgesamt misslungenen Saisonstart nicht verhindern: Nach der Drei-Punkte-Regel berechnet, hatte Graz zuletzt im Spieljahr 2011/12 nach vier Ligaspielen so wenig Zähler auf seinem Konto wie heuer (jeweils drei).
Spieler im Fokus:
In den ersten vier ICE-Runden spielte sich einer der neun Sommer-Neuzugänge der Graz99ers ganz besonders in den Vordergrund: Der norwegische Stürmer Viktor Granholm, 2019 mit seinem Stammverein Frisk Asker CHL-Gruppengegner der Rotjacken, zeichnete für drei der bislang sieben Saisontore der Steirer verantwortlich. Ein weiteres spannendes Signing ist der Defensivverteidiger Aleksi Salonen, der in den vergangenen acht Jahren durchgehend in der höchsten Spielklasse der aktuellen Weltmeisternation Finnland engagiert war und in Graz bislang auf die zweithöchste Time-on-Ice aller Kaderspieler (17:55 Minuten pro Partie) kam. Stets im Fokus der Aufmerksamkeit ist in Spielen gegen seinen Stammverein Abwehrrecke Michael Kernberger, der 25-jährige Klagenfurter, Teil der rot-weißen Meistermannschaften von 2019 und 2021, steht am Beginn seiner zweiten Saison im Trikot der 99ers. Von den Schützen der zehn Treffer der Grazer in Spielen gegen den EC-KAC in der vergangenen Spielzeit 2021/22 steht aktuell mit Mario Altmann nur noch einer im Kader der Steirer, ein zweiter, Ken Ograjenšek, fällt derzeit verletzungsbedingt aus, die anderen fünf haben den Klub im Sommer verlassen.
Bilanz gegen den EC-KAC:
Gegen keinen anderen aktuellen ICE-Klub aus Österreich weist der EC-KAC historisch betrachtet eine höhere Winning Percentage auf als gegen die Graz99ers: Von den 138 ausgetragenen Begegnungen gingen 90 an die Rotjacken, 48 Mal setzten sich die Steirer durch. Speziell in Graz-Liebenau agierten die Klagenfurter in den vergangenen Jahren recht erfolgreich, nur bei einem ihrer letzten neun Auftritte dort blieben sie ohne Punkt. Insgesamt konnte der Rekordmeister 42 seiner 67 Gastspiele an der Mur siegreich gestalten. Im Vorjahr kam es pandemiebedingt zu lediglich drei Aufeinandertreffen zwischen den beiden Klubs, allesamt wurden innerhalb von 19 Tagen zwischen Mitte Dezember und Anfang Januar ausgetragen: Zwei davon konnten die Graz99ers für sich entscheiden, nur im letzten konnten sich die mit einem enorm ausgedünnten Lineup inklusive nur drei Importspielern angetretenen Rotjacken durchsetzen. Probleme hatten die Steirer wenn es gegen den EC-KAC ging zuletzt im Powerplay: Keines der jüngsten elf Überzahlspiele (mit einer Gesamtdauer von 21:18 Minuten) führte zu einem Torerfolg, der letzte Grazer Treffer gegen Klagenfurt bei numerischem Vorteil datiert vom 30. Dezember 2020.