In einer als verrückt zu beschreibenden Anfangsphase fielen innerhalb der ersten 16 Spielminuten nicht weniger als sieben Treffer. Lukas Haudum avancierte mit einem scharfen Schuss in die lange Kreuzecke von rechts aus zum ersten Torschützen in der neuen Heidi Horten-Arena, dann konnten die Gäste aus Linz innerhalb von 95 Sekunden doppelt anschreiben (Marco Brucker-Rebound und Emil Romig-Solo). Daniel Obersteiner vermochte das Score im Partial Breakaway zwar wieder auszugleichen, im Powerplay brachte Stefan Gaffal mit einem verwerteten Abpraller Linz wieder in Führung. Michael Haga ließ die Oberösterreicher erstmals auf zwei Treffer Differenz davonziehen. Diese halbierte Nick Petersen keine Minute später, als er ebenfalls einen Rebound aus spitzem Winkel verwertete. Es sollte das letzte Tor für mehr als 42 Minuten bleiben, den Schlusspunkt setzte Brian Lebler, als in der vorletzten Spielminute und im Powerplay auch er einen Rebound in die Maschen klopfte.
Drittel 1
In einem frühen Überzahlspiel kamen die Rotjacken zum Traumstart in der neuen Heidi Horten-Arena: Lukas Haudum stürmte mit Speed über links kommend ins Angriffsdrittel und setzte einen Handgelenksschuss vom linken Anspielpunkt aus über die Fanghand von Thomas Höneckl hinweg in die lange Ecke (2.). Doch nur 63 Sekunden später gelang den Gästen aus Linz der Ausgleich: Nach einem Blueliner sprang die Scheibe in Richtung Tor und dann von Andreas Kristler aus zu Marco Brucker, der den Puck von links aus in die Maschen klopfte (3.). Nur eineinhalb Minuten später jubelten die Gäste erneut: Emil Romig wurde von Graham Knott auf die Reise geschickt und schob das Spielgerät am Ende seines Sololaufs mit der Rückhand flach am Schoner von Sebastian Dahm vorbei über die Linie (5.). Nachdem aus dem zweiten KAC-Überzahlspiel der Partie nur ein Haudum-Stangenschuss, jedoch kein Treffer resultierte, gelang kurz nach Ablauf der Strafe doch der Ausgleich: Daniel Obersteiner lief zum Partial Breakaway an und knallte die Scheibe aus halblinker Position zum 2:2 in die Kreuzecke (8.). In der zehnten Spielminute zog Lukas Haudum erneut über links zum Tor, traf mit seinem Rückhandschuss aus kürzester Distanz aber lediglich die Querlatte.
In ihrem ersten Powerplay der Partie gingen die Oberösterreicher abermals in Front: Shawn St-Amant zog vom rechten Faceoff-Kreis aus ab, Sebastian Dahm war mit dem Schoner dran, aber der Rebound wurde von Thomas Vallant abgelenkt und landete direkt bei Stefan Gaffal, der den Puck unters Tordach hämmerte (12.). In der 15. Minute kam Michael Haga nach einer Unachtsamkeit der Rotjacken auf der linken Seite zum Schuss und bezwang den Schlussmann der Klagenfurter auf der Stockhandseite. Nachdem Daniel Obersteiner ein Postma-Zuspiel im Slot nicht verwerten konnte, kamen die Klagenfurter wenige Sekunden später zum Anschlusstreffer: Paul Postma hielt vom rechten Flügel aus drauf, diesmal lauerte Obersteiner am Crease, aber die Scheibe landete bei Nick Petersen am linken Flügel und der Kanadier sendete aus spitzem Winkel zum 3:4 aus Sicht der Hausherren ein (16.). Die Black Wings blieben weiter gefährlich: Brucker wurde nach „Zwei-auf-Eins“-Angriff vom Rotjacken-Goalie gestoppt (17.), gleich erging es Romig, als er über die rechte Seite diagonal zum Kasten zog, mit seinem Abschluss auf die kurze Ecke aber nur die Schulter Dahms fand (19.).
Drittel 2
Gleich zu Beginn des Mittelabschnitts testete Matt Fraser den Linzer Schlussmann mit einem Snapshot aus spitzem Winkel (21.), ehe Lucas Lessio mit einem am Crease abgefälschten Vallant-Blueliner erfolglos blieb und auch den Rebound nicht im Tor unterbringen konnte (22.). Die Rotjacken setzten sich anschließend im Offensivdrittel fest, Lukas Haudum scheiterte mit einem Schuss aus dem Zentrum, Maier, Jensen Aabo und Hochegger verfehlten das Ziel mit ihren Abschlüssen knapp (23. bzw. 24.). In der 25. Minute tankte sich Graham Knott durch die Abwehr der Klagenfurter, blieb aber in letzter Instanz an Sebastian Dahm hängen. Gegen Drittelmitte verzögerte Thomas Koch im Slot, Thomas Höneckl konnte parieren, Matt Fraser kam nicht mehr an den Nachschuss. Auf der Gegenseite hatte Michael Haga am Rush den Pass in den Lauf von Brian Lebler im Sinn, dieser konnte die Scheibe aber nicht kontrollieren (jeweils 31.).
In der nächsten Situation liefen die Rotjacken zum Konter an, Daniel Obersteiner legte von links aus zur Mitte zu Nick Petersen, dem ging schlussendlich aber der Platz aus und er konnte den Puck mit der Rückhand nicht mehr über die Linie drücken (32.) In der 34. Minute sicherte sich Marco Brucker in der neutralen Zone die Scheibe und steckte auf Brian Lebler durch, Sebastian Dahm wies den Linzer Kapitän in die Schranken und parierte auch dessen Nachschuss mit den Pads. Anschließend durfte der EC-KAC erneut in Überzahl ran: Lucas Lessio versuchte es mit einer Deflection am Crease, Höneckl war auf dem Posten, dann setzte Rok Tičar den Kanadier am langen Pfosten für den Tip-In in Szene, der Puck ging knapp am Gehäuse vorbei (jeweils 35.). In der Schlussminute des Mitteldrittels wollte Nick Petersen von der verlängerten Torlinie aus quer durch den Crease an den langen Pfosten zu Lukas Haudum spielen, das Tor wurde aber aus der Verankerung gerissen bevor dieser einen Schuss anbringen konnte (40.).
Drittel 3
Die erste Möglichkeit im dritten Durchgang ging auf das Konto der Rotjacken: Johannes Bischofberger zog von links aus ab, Logan Roe hatte den Schläger dazwischen, den zweiten Versuch des Klagenfurters von der gegenüberliegenden Seite aus machte Thomas Höneckl zunichte (41.). In der 43. Minute kam der EC-KAC zum Konterangriff über Lukas Haudum, der sich zentral durchsetzte und dann noch den Pass aus der Drehung auf Daniel Obersteiner anbrachte, der aber verzog. Bei numerischer Überlegenheit kam der EC-KAC zu einigen Möglichkeiten, die Großchance auf den Ausgleich hatte Lukas Haudum, der am rechten Faceoff-Kreis stehend draufhielt und den langen Pfosten traf (45.). Für die Oberösterreicher war es kurz darauf Brian Lebler mit dem Pass auf Gerd Kragl, der kurz verzögerte und dann einen Handgelenksschuss vom rechten Anspielpunkt aus anbrachte, den Sebastian Dahm mit dem Blocker entschärfte (48.). In der 50. Minute hatte Rok Tičar den Ausgleich auf dem Schläger, am unteren Ende des linken Faceoff-Kreises positioniert hatte er das halbleere Tor vor sich, setzte den Puck aber an der langen Ecke vorbei.
Anschließend durfte Rot-Weiß nochmals im Powerplay ran: Lukas Haudum spielte aus der Tiefe für Matt Fraser auf, dem beim Abschluss noch der Schläger blockiert wurde (51.), dann legte Nick Petersen diagonal auf den rechts lauernden Rok Tičar ab, dessen Onetimer Thomas Höneckl mit einer schnellen Seitwärtsbewegung parieren konnte (52.). Auf der Gegenseite nahm Graham Knott Lucas Lessio hinter dem Tor das Spielgerät ab und leitete auf Emili Romig weiter, der seinen Meister nun in Sebastian Dahm fand (54.), Paul Postma hämmerte kurz darauf ein Koch-Zuspiel aus der Tiefe per Onetimer am Kasten vorbei (55.). Die Gäste aus Oberösterreich verwandelten dann auch ihr zweites Überzahlspiel des Abends in einen Treffer: Den St-Amant-Schuss aus dem Slot konnte der Rotjacken-Schlussmann parieren, die Scheibe sprang jedoch genau zu Brian Lebler, der ohne große Probleme einsendete und damit den zweiten 5:3-Sieg der Black Wings über die Rotjacken in der laufenden Saison fixierte (59.). (NP)
Post Game-Kommentar von Head Coach Petri Matikainen:
„Zunächst einmal möchte ich mich bei Heidi Goëss-Horten bedanken, welch eine schöne Heimstätte, welch einen Palast haben wir jetzt. Ich ziehe den Hut, wir vermissen sie. Es ist enorm schade, dass wir bei diesem feierlichen Anlass nicht so spielten, wie wir uns das vorgenommen hatten. Die Kampfkraft hat gefehlt, wir haben es versucht, aber nicht ausreichend intensiv. Wir verloren zu viele Zweikämpfe, okay, wir haben neun Tage lang nicht gespielt, aber das kann keine Entschuldigung sein. Das erste Heimspiel, volle Ränge, teilweise haben wir es zu verkrampft versucht, diesem Ereignis zu entsprechen. Wir müssen einen Weg finden, zu Hause besser und härter aufzutreten.“