Mit dem amtierenden Vizemeister Fehérvár AV19 kommt am Dienstag der aktuelle Tabellennachbar der Rotjacken nach Klagenfurt, das Gegner-Update zu den Ungarn von kac.at.

Aktuelles:

Der letztjährige Vizemeister Fehérvár AV19 durchlebte bislang eine recht holprige Saison 2022/23: Nachdem die Ungarn sehr stark aus der Länderspielpause im November zurückgekommen waren und sieben von acht Partien gewinnen konnten, stotterte der Motor ab Mitte Dezember gehörig: Aus den jüngsten zehn Spielen stehen lediglich drei Siege und acht Punkte zu Buche, nur der HK Olimpija Ljubljana fuhr in diesem Zeitraum (mit vier) weniger Zähler ein. Begründet liegt dies vor allem in der vergleichsweise bescheidenen Ausbeute in der Offensive: Nur Schlusslicht Pioneers Vorarlberg (67) und die Graz99ers (76) haben bislang weniger Saisontore erzielt als Fehérvár AV19 (87), in nur einer ihrer letzten 13 Saisonen (2017/18 mit 2,31) kamen die Weiß-Blauen auf einen niedrigeren Torschnitt als in der aktuellen Spielzeit (2,49). Häufig vermochte die weitestgehend stabile Defensive die fehlende Produktivität des Angriffs zu kompensieren, etwa Anfang Dezember, als die Ungarn eine eindrucksvolle Torsperre im Ausmaß von 235:50 Minuten verbuchen konnten. Auch im Spiel bei numerischem Nachteil ist die Mannschaft von Head Coach Kevin Constantine durchaus erfolgreich, die Marke von lediglich 15 Unterzahl-Gegentoren in der laufenden Saison wird von keinem anderen ICE-Team unterboten.

Spieler im Fokus:

Die teaminterne Scorerwertung bei Fehérvár AV19 führt aktuell der italienische Nationalspieler Alex Petan an, er verbuchte bislang 30 Zähler, die sich nahezu zu gleichen Teilen aus Toren (14) und Vorlagen (16) zusammensetzen. Der Rechtsschütze zeichnete auch für zwei der nur sechs Torerfolge seiner Mannschaft in den bislang vier Partien im Monat Januar verantwortlich. Ihm nach Scorerpunkten am nächsten kommt Spielmacher János Hári, dessen offensive Ausbeute (25 Punke in 35 Saisonspielen) heuer allerdings um 33,0 Prozent unter dem Schnitt aus seinen ersten fünf Jahren in der Liga liegt. Auch gelang ihm im Verlauf der jüngsten 14 Begegnungen nur ein einziger Treffer. In Klagenfurt zu seinem Debüt kommen dürfte Abwehrspieler Cody Donaghey, der in der Vorwoche vom HK Nitra aus der Slowakei nach Székesfehérvár gewechselt war. Die Verpflichtung des Kanadiers (an Stelle des im November abgegebenen Ben Betker) stellte bereits den zweiten Import-Tausch des amtierenden Vizemeisters in der Saison 2022/23 dar. Bereits zuvor wurde der in Schwedens zweite Liga abgegebene Patrick Newell durch den dort nicht glücklich gewordenen Guillaume Leclerc ersetzt. Der Franzose, im Vorjahr insbesondere in der ersten Saisonhälfte eifriger Punktesammler bei Ljubljana, hatte bei den Ungarn allerding keinen einfachen Start: Nach erst zehn Einsätzen weist er bereits die schlechteste Plus/Minus-Bilanz aller Kaderspieler auf, ihm gelangen bislang zwei Treffer und drei Assists.

Bilanz gegen den EC-KAC:

Fehérvár AV19 ist unter den internationalen Klubs in der win2day ICE Hockey League jener, der auf die längste ununterbrochene Ligazugehörigkeit verweisen kann: Seit Sommer 2007 dabei, trafen die Ungarn allerdings noch nie in den Playoffs auf den EC-KAC. So stehen bislang 78 direkte Konfrontationen in Grunddurchgangspartien zu Buche, 42 davon gewann Klagenfurt, in 36 setzte sich Székesfehérvár durch. Insgesamt weisen Duelle zwischen diesen beiden Teams eine deutliche Heimtendenz auf, setzte sich doch in 70,5 Prozent der Partien die jeweils gastgebende Mannschaft durch. Die Rotjacken agierten auf eigenem Eis sogar noch ein Stück erfolgreicher (74,4 Prozent Winning Percentage) und kamen dabei meist über eine kompakte Defensive zum Erfolg: In sieben der letzten acht Heimspiele gegen Fehérvár AV19 kassierte Klagenfurt maximal zwei Gegentreffer. Unrühmliche Ausnahme bildete der vorletzte Auftritt der Truppe von Head Coach Kevin Constantine in Klagenfurt, im Februar des vergangenen Jahres konnte sich diese gleich mit 7:0 durchsetzen. Auch generell waren die Ungarn in der jüngeren Vergangenheit eine schwere Hürde für Rot-Weiß: Nur vier der letzten 15 direkten Konfrontationen endete mit drei Zählern für den EC-KAC, drei weitere Male setzten sich die Klagenfurter in der Verlängerung durch.

AVS-KAC (20.11.2022)AVS-KAC (20.11.2022)

Das letzte Duell:

Zuletzt standen sich Fehérvár AV19 und der EC-KAC am 20. November auf ungarischem Eis gegenüber, die Gastgeber setzten sich mit 3:1 durch und beendeten damit eine rot-weiße Serie von drei Regulation-Siegen am Stück rund um das November-Break. Bei einem der bislang zwei Saisonstarts von Val Usnik im Kasten der Rotjacken dominierten die Hausherren das Spielgeschehen in den ersten beiden Abschnitten, sie kamen in diesen 40 Nettominuten auf einen Puckbesitz-Anteil von 57,2 Prozent und führten nach Treffern von Gleason Fournier, János Hári und Alex Petan verdient mit 3:0. Verteidiger Tim Campbell war an sämtlichen drei Toren als Vorlagengeber beteiligt. Die Rotjacken bäumten sich nach der zweiten Pause noch gehörig auf, kamen im Schlussdrittel auf 34:5 Torschussversuche und 21:4 Torschüsse, mehr als der Anschlusstreffer – Rok Tičar verwertete exakt drei Minuten vor dem Ende im Powerplay einen Abpraller – gelang ihnen jedoch nicht.

Spielbericht: „KAC-Siegesserie endet in Ungarn“ (kac.at, 20.11.2022)