Mit zwei Powerplaytreffern im Mitteldrittel holte sich der EC Salzburg am Freitagabend den ersten Auswärtssieg in der Halbfinalserie gegen den EC-KAC und damit auch die 3:1-Führung in Siegen.

Nach einem frühen Lattenschuss von Ganahl brachte Samuel Witting die Rotjacken im ersten Abschnitt in Führung, als er den Rebound eines Vallant-Distanzschusses einkehrte. Im zweiten Drittel drehte der Titelverteidiger mit etwas Glück und viel Klasse im Powerplay das Score: Ein Robertson-Schlenzer wurde vom Rücken Haudums so abgelenkt, dass Bourke den Puck in die Maschen bugsieren konnte, Mario Huber sendete in Überzahl vom rechten Rückraum aus am Hochkofler-Screen vorbei ein und Schneider verwertete aus spitzem Winkel einen vom blockenden Kraus zu ihm prallenden Puck. Der EC-KAC traf durch Postma ein weiteres Mal Metall, vermochte im Schlussdrittel gegen gut gestaffelte Gäste aber nicht mehr zuzulegen, auch nicht, als bereits knapp sechs Minuten vor dem Ende Dahm für einen sechsten Feldspieler Platz machte.

Drittel 1

Die Rotjacken spielten sich nach wenigen Sekunden die erste Möglichkeit heraus: Manuel Ganahl legte von links aus an den langen Pfosten, wo Nick Petersen für den Abfälscher lauerte, der Kanadier verpasste die Scheibe aber knapp, ehe Jesper Jensen Aabo aus halbrechter Position draufhielt, doch Goalie Atte Tolvanen packte mit der Fanghand zu (jeweils 1.). In der dritten Spielminute ließ Thomas Hundertpfund rechts für Marcel Witting liegen, der steil zum Tor zog, der Salzburger Keeper konnte das Spielgerät nicht kontrollieren, aber weder Witting noch Hundertpfund gelang es, den Rebound aus kurzer Distanz über die Linie zu befördern. Auf der Gegenseite setzte sich Troy Bourke über links kommend gegen zwei KAC-Akteure durch und spielte dann den Pass an den Crease zu Tim Harnisch, der aber nicht einkehren konnte (4). Anschließend durften die Rotjacken im Powerplay agieren: Nick Petersen legte zurück an die blaue Linie für einen Postma-Hammer, der von Andrew MacWilliam geblockt wurde, ehe Manuel Ganahl nach schönem Backhand-Zuspiel von Petersen einen Direktschuss von den linken Hashmarks aus an die Querlatte knallte (jeweils 6.). Im zweiten rot-weißen Überzahlspiel setzte Postma Petersen für den Onetimer vom linken Anspielpunkt aus in Szene, diesmal war Martin Štajnoch mit dem Block zur Stelle (11.).

Mit Ablauf der Strafzeit sicherte sich Peter Hochkofler gegen Rihards Bukarts die Scheibe und machte sich mit dem von der Strafbank kommenden Florian Baltram auf den Weg in Richtung Klagenfurter Tor, der Letztgenannte bekam das Zuspiel an den Torraum, aber Sebastian Dahm war auf dem Posten (12.). In der nächsten Aktion wurde Peter Schneider im Slot bedient, brachte noch einen Haken an, scheiterte dann allerdings per Handgelenksschuss am Rotjacken-Schlussmann, der auch den folgenden Blueliner von Tyler Lewington mit dem Catcher parieren konnte (14.). In der 16. Minute gingen die Klagenfurter in Führung: Mike Zalewski hielt den Puck in der Angriffszone und spielte zurück auf den nachkommenden Thomas Vallant, der den sich in den Schlagschuss lehnte, Niki Kraus wurde am Torraum von der Scheibe getroffen und Samuel Witting schob sie aus kurzer Distanz über die Linie. Die Schlussphase des ersten Abschnitts absolvierte der Rekordmeister mit einem Mann mehr auf dem Eis: Rihards Bukarts beförderte das Spielgerät aus der Tiefe in den Slot zu Manuel Ganahl, der die Scheibe nicht richtig traf, Lukas Haudum hielt von rechts aus drauf, setzte seinen Schuss aber etwas zu hoch an (19.). Nur wenige Sekunden später legte Nick Petersen von links aus in den Slot zu Manuel Ganahl, der den Puck nur touchierte, dieser sprang zurück zum Kanadier, der die kurze Ecke anvisierte, Atte Tolvanen vermochte diese zu schließen (19.).

Drittel 2

Gleich zu Beginn des Mittelabschnitts war Paul Huber Rezipient eines schönen Steilpasses, er tauchte halblinks alleine vor Sebastian Dahm auf, konnte den Schlussmann aber nicht überwinden (21.). Auf der Gegenseite spielte Rihards Bukarts aus der Tiefe an den Torraum zu Thomas Hundertpfund, der am Schoner von Atte Tolvanen hängenblieb (23.). Kurz darauf glichen die Bullen aus: Dennis Robertson nahm den Schuss von der blauen Linie aus, der Puck traf Lukas Haudum vor dem Kasten und landete bei Troy Bourke, der ihn rechts vom Kasten aus der Luft nahm und in den Maschen platzierte (23.). In der 25. Minute zog Andrew MacWilliam gleich doppelt von Linksaußen aus ab, den ersten Abschluss blockte Petersen, den zweiten konnte Dahm trotz verstellter Sicht parieren. Im Powerplay kamen die Salzburger zur nächsten Möglichkeit: Troy Bourke bediente Paul Huber an der verlängerten Torlinie und dieser spielte für Benjamin Nissner im Slot auf, der den Pfosten traf, Huber tippte den Rebound entlang der Torlinie durch den Crease (30.). Immer noch in Überzahl agierend, gingen die Gäste in Führung: Mario Huber nahm den Handgelenksschuss von knapp oberhalb des rechten Faceoff-Kreises aus, Sebastian Dahm war die Sicht verstellt und es schlug in der kurzen Kreuzecke ein (31.).

Kurz darauf verlor Lukas Haudum in der neutralen Zone die Scheibe, Tim Harnisch und Peter Schneider liefen zum „Zwei-gegen-Eins“-Konter an und der Erstgenannte scheiterte mit der Rückhand an Sebastian Dahm (32.). Bei numerischer Überlegenheit spielte Thomas Hundertpfund diagonal an den rechten Flügel für den Onetimer von Clemens Unterweger, der nur ans Außennetz ging (34.), Paul Postma hämmerte einen Blueliner knapp am Kasten vorbei (36.). Dann wurden binnen 28 Sekunden zwei Rotjacken-Akteure ausgeschlossen, dennoch kamen die Klagenfurter bei „Drei-gegen-Fünf“ zu einem Odd Man Rush: Manuel Ganahl schloss diesen von halbrechts aus selbst ab, verzog aber an der kurzen Kreuzecke (37.). Als das Powerplay in den „Fünf-gegen-Vier“-Modus wechselte, schrieben die Roten Bullen zum dritten Mal an: Mario Huber traf mit einem Schuss aus dem hohen Slot das Bein von Niki Kraus und die Scheibe landete bei Peter Schneider, der von links aus und aus spitzem Winkel in das halbleere Tor einschießen konnte (39.). In der Schussphase des Mittelabschnitts durften wiederum die Klagenfurter in Überzahl ran: Nick Petersen zog nach dem gewonnenen Offensivanspiel von links aus ab, Manuel Ganahl konnte den Rebound am Crease nicht über die Linie stochern, dann hämmerte Paul Postma einen Blueliner an den Pfosten (39 bzw. 40.).

Drittel 3

Die Special Teams bekamen auch im Schlussabschnitt keine Pause, Lucas Lessio fasste nach einem hohen Stock gegen MacWilliam hinter dem Salzburger Kasten die zehnte Strafe der Partie aus: Peter Schneider scheiterte per Schlagschuss von knapp oberhalb des rechten Anspielkreises aus an Sebastian Dahm, Dominique Heinrich setzte einen Wirstshot aus dem Slot knapp am Kasten vorbei (47. bzw. 48.). Gegen Drittelmitte fand Nick Petersen mit seinem Zuspiel ins Zentrum Niki Kraus, dessen Schussversuch wurde jedoch von Martin Štajnoch geblockt (50.). Nach einem Strong-Turnover hinter dem eigenen Kasten zog Peter Schneider von der blauen Linie aus ab, Thomas Raffl schnappte sich den Banden-Abpraller und visierte aus der Nahdistanz die kurze Ecke an, doch Sebastian Dahm war auf dem Posten (51.).

Während einer angezeigten Strafe gegen die Salzburger erarbeiteten sich die Rotjacken einige Möglichkeiten: Lucas Lessio sicherte sich hinter dem Kasten die Scheibe und versuchte es aus spitzem Winkel in der kurzen Ecke, Atte Tolvanen war aber zur Stelle und entschärfte auch einen Unterweger-Backhander von der verlängerten Torlinie aus (53.). Im folgenden Powerplay nahm Petri Matikainen auch gleich Sebastian Dahm vom Eis und versuchte es mit „Sechs-gegen-Vier“: Nick Petersen bediente Rihards Bukarts neben dem Kasten, Atte Tolvanen behielt die Oberhand (55.). Der Kasten der Klagenfurter blieb weiterhin verwaist, nach einem Battle an der rechten Bande landete das Spielgerät im hohen Slot bei Paul Postma, er verzog aber knapp, bevor Bukarts nach Petersen-Zuspiel mit einem Toe Drag zum Tor zog, aber aus kürzester Distanz am Bullen-Keeper hängenblieb (jeweils 57.). In der 58. Minute spielte der Lette aus der Tiefe diagonal an den zweiten Pfosten zu Thomas Hundertpfund, der am Schoner von Atte Tolvanen scheiterte. Wenige Sekunden vor dem Ende erhielt Hundertpfund im Slot ein Zuspiel von Rok Tičar, aber der Schlussmann der Salzburger war erneut mit den Pads zur Stelle (60.) und hielt damit Salzburgs dritten Sieg im vierten Halbfinalduell fest. (NP)

Post Game-Kommentar von Head Coach Petri Matikainen:

„An und für sich war die heutige Partie ein gutes Comeback von der Horrorpartie in Salzburg am Dienstag. Man kann unserer Mannschaft bei „Fünf-gegen-Fünf“ kaum einen Vorwurf machen, wir waren bereit und haben eines unserer besten Saisonspiele gegen Salzburg gemacht. Der Unterschied zwischen den beiden Mannschaften am heutigen Tag war natürlich das Powerplay, zu einem kleineren Teil auch das Penalty Killing. Eine Phase des Wankens hatten wir im zweiten Abschnitt, da verließen wir unseren Pfad, zogen Strafen und da hat der Gegner für die Vorentscheidung gesorgt. Ein Rückschlag, keine Frage, aber diese Serie ist noch nicht vorbei, am Sonntag gibt’s die nächste Chance für uns.“

ICE Hockey League, Halbfinale, 4. Spieltag
31. März 2023 / 19:30 Uhr
Heidi Horten-Arena, Klagenfurt, AUT, 4.405 Zuschauer
ICE
EC-KAC
1
:
3
(1:0, 0:3, 0:0)
EC Salzburg
Schiedsrichter
M.Nikolić (AUT), Zrnić (SLO)
Aufstellung EC-KAC
Dahm (Vorauer) Strong-Postma, Jensen Aabo-Unterweger, Steffler-Maier, Vallant Ganahl-Tičar-Petersen, Kraus-Zalewski-S.Witting, M.Witting-Hundertpfund-Schwinger, Bukarts-Haudum-Lessio, Obersteiner
Fehlende Spieler
Bischofberger, Fraser, Hochegger (alle verletzt), Koch (angeschlagen)
Torfolge
1:0 Samuel Witting (15:36/Niki Kraus, Thomas Vallant) 1:1 Troy Bourke (22:47/Dennis Robertson, Martin Štajnoch) 1:2 Mario Huber (30:13/Chay Genoway, Benjamin Nissner/PP1) 1:3 Peter Schneider (38:28/Mario Huber, Dominique Heinrich/PP1)