Die Rotjacken kamen in der Anfangsphase zu Halbchancen wie einem Wraparound von Jan Muršak auf die Vorhand (2.), der Gegner klopfte in Minute vier erstmals an, als Tommy Kristiansen nach einem Faceoff aus der Drehung abzog, Florian Vorauer aber seinen Beinschoner ausfuhr. Ein kapitaler Fehlpass der Klagenfurter in der eigenen Zone führte dann zum ersten Verlusttreffer: André Strandborg ließ sich an den linken Hashmarks nicht lange bitten und sendete aus dem Handgelenk in die kurze Kreuzecke ein (5.). Einen höheren Rückstand verhinderte Steven Strong, der einen Rebound von Tommy Kristiansen noch knapp vor der Torlinie blocken konnte (7.). Auf Seiten des EC-KAC kam Matt Fraser zur nächsten Gelegenheit: Als der Puck etwas glücklich zu ihm sprang, sodass er aus dem rechten Faceoff-Kreis per Snapshot abziehen konnte, war Torhüter Henrik Holm allerdings auf dem Posten. Danach verloren die Rotjacken den Faden, sie sahen sich innerhalb von knapp mehr als sechs Minuten mit vier Hinausstellungen konfrontiert. Gleich die erste davon nutzte Stavanger zu seinem zweiten Treffer, wieder war es Strandborg, der nun aus dem linken Rückraum per Schlenzer durch den Verkehr hindurch halbhoch in die lange Ecke einschoss (13.). Luka Gomboc setzte eine Direktabnahme aus dem Slot flach neben den Kasten (14.), einen Onetimer von Tristan Langan bei angezeigter Strafe konnte Florian Vorauer mit dem Blocker gerade noch am Tor vorbei ablenken (17.). In der Schlussminute des Startdrittels stellten die Oilers aber – neuerlich im Powerplay – auf 3:0: Unmittelbar nach einer Phase von numerischem „Drei-gegen-Fünf“-Nachteil schlug es im KAC-Kasten ein, als Simon Bourque vom hinteren Ende des rechten Anspielkreises aus wuchtig abgezogen hatte (20.).
Im zweiten Abschnitt, Klagenfurt agierte unverändert mit einem Mann weniger, fing David Maier einen gefährlichen Querpass durch den Crease gerade noch ab (21.), Klagenfurt konterte, dem über rechts zum Gehäuse gezogenen Simeon Schwinger wurde aber im letzten Moment der Schläger blockiert (22.). Nachdem Raphael Herburger aus dem Zentrum zu wenig Druck hinter einen Schlenzer gebracht hatte (24.), stoppte neuerlich David Maier den finalen Pass bei einem „Zwei-auf-Eins“ der Norweger (25.). Dann kamen auch die Rotjacken auf das Scoreboard: Tobias Sablattnig schoss aus halblinker Position, Thomas Hundertpfund scheiterte am Rebound, Simeon Schwinger kehrte den zweiten Abpraller aber zu seinem ersten Treffer im KAC-Trikot ein (26.). Sekunden später ergab sich eine fast augengleiche Situation, nun hatte (nach Maier-Schuss) Gomboc am Torraum aber weniger Glück (27.). Im Penalty Killing wehrte Vorauer im Sitzen gegen Ludvig Hoff ab (28.), als die Klagenfurter zu ihrem ersten Powerplay des Abends kamen, parierte Goalie Holm Versuche von Haudum (31.) und Gomboc (32.). Wieder bei Even Strength schlenzte Thomas Vallant aus der Entfernung, die Scheibe klatschte an den Pfosten (32.) und im wenig später folgenden neuerlichen Überzahlspiel verlängerte Lukas Haudum einen Muršak-Diagonalpass nur auf die Beinschoner des Torhüters (33.). Die nächste große Möglichkeit für den EC-KAC war ein „Drei-gegen-Eins“-Konter, bei dem Stavangers Schlussmann jedoch den letzten Querpass von Hundertpfund abfing (35.). Bei den Oilers traf Greg Mauldin nach Net Drive über links den Außenpfosten (37.), Strandborg fand am Ende eines Odd Man Rushes nur den Block von Thomas Hundertpfund (38.). Die dicke Gelegenheit auf den Anschlusstreffer fand kurz vor der zweiten Sirene Jan Muršak vor, sein Schuss aus halblinker Position nach Fraser-Vorlage zischte jedoch hauchdünn über die lange Kreuzecke (39.).
Comeback-Ambitionen der Klagenfurter wurden nur Sekunden nach dem zweiten Seitenwechsel durch einen Haudum-Vorstoß befeuert, der Stürmer scheiterte jedoch an Henrik Holm und im direkten Gegenzug schrieb Stavanger auf glückliche Art und Weise zum vierten Mal an: Oliver Caliks Verlegenheitsschuss wurde vom Rücken David Maiers hoch in die lange Ecke abgefälscht (41.). Die Rotjacken antworteten mit ihrem zweiten Torerfolg: Von Luka Gomboc von links aus bedient, erzielte Raphael Herburger von zwischen den Hashmarks aus seinen ersten Treffer nach seiner Rückkehr zum EC-KAC (44.). Tristan Langan klopfte einen Knuckle Puck ins Außennetz (49.), gleich erging es einem von Nick Dineen gefährlich verlängerten, abgefälschten Steilpass (51.). In ihrem dritten Powerplay des Abends verpassten die Kärntner zwei Möglichkeiten auf den Anschlusstreffer: Nick Petersens Direktabnahme aus dem linken Faceoffkreis kam zu zentral auf den Goalie, ein gezogener Schlenzer von Luka Gomboc aus dem hohen Slot segelte über die Querlatte (jeweils 56.). Noch knapper war es, als Rot-Weiß bereits mit sechs Feldspielern agierte: Einen Jensen Aabo-Kracher fälschte vor dem Kasten Simeon Schwinger ab, der Puck landete aber nur an der Stange (57.). In der Folge ging auch der letzte Treffer des Abends auf das Konto der Norweger: Von der linken Seite der neutralen Zone aus brachte Tommy Kristiansen die Scheibe via Innenpfosten in das verwaiste KAC-Gehäuse (58.). (HB)
David Fischer, Assistant Coach EC-KAC:
„Stavanger startete gut in die Partie, war physisch stark und mit gutem Tempo unterwegs, wir hingegen agierten zu schlampig, sodass wir nach dem ersten Drittel mit drei Treffern zurücklagen. Unsere Mannschaft hat sich dann deutlich gesteigert, kam zu vielen Chancen, zu einem Ein-Tor-Rückstand oder gar Gleichstand reichte es aber nicht. Der Puck ist heute sicher nicht für uns gesprungen, uns fehlte aber auch ein wenig der Saft, um über längere Phasen hinweg Druck erzeugen zu können. Das ist beim zweiten Spiel innerhalb von 23 Stunden jedoch verständlich. Wir Trainer haben dennoch genügend positive Dinge gesehen, auf denen wir aufbauen können und werden. Die meisten unserer Linien haben heute gut ausgesehen, in der kommenden Woche ergeben sich für uns drei Chancen, uns wieder zu steigern.“
Die Kampfmannschaft des EC-KAC legt nun einen trainingsfreien Sonntag ein und bereitet sich dann ab Montag auf die intensive zweite Testspiel-Woche vor, in der gleich drei Begegnungen warten: Am Mittwoch (19.15 Uhr) und Sonntag (14.00 Uhr) geht es jeweils gegen den DEL-Halbfinalisten Grizzlys Wolfsburg, am Freitag (19.15 Uhr) misst man sich mit den ICE-Kollegen der Vienna Capitals. Sämtliche drei Partien werden in der heimischen Heidi Horten-Arena ausgetragen, Ticketing-Informationen finden sich hier zusammengefasst.