Die Concordia University Stingers

Die Concordia University ist noch eine vergleichsweise junge Bildungseinrichtung, sie wurde im Jahr 1974 – also zu einer Zeit, in der auch in Klagenfurt die Hochschule zur Universität wurde – gegründet. Ihre Entstehung entsprach einer Zusammenlegung des Loyola Colleges und der Sir George Williams University, die beide in Montréal ansässig waren. Heute ist die Concordia eine von drei Universitäten in der vornehmlich französischsprachigen Provinz Québec, in der die primäre Unterrichtssprache Englisch ist, inskribiert sind knapp 50.000 Studierende.

Die Sportabteilung der Universität firmiert unter dem Rufnamen Stingers und umfasst Programme in acht Sportarten, in vier davon – auch dem Eishockey – stellt die Concordia sowohl Männer- als auch Frauenteams. Obwohl die am Sonntag in Klagenfurt gastierenden Stingers seit 1975 in Kanadas höchster Spielklasse im Universitätseishockey (einst Canadian Intercollegiate Athletic Union/CIAU, später Canadian Interuniversity Sport/CIS, seit 2016 U Sports) aktiv sind, warten sie dort noch auf einen Titelgewinn. In der jüngeren Vergangenheit gehörten sie jedoch durchaus zu den erweiterten Spitzenteams, in jeder der letzten sechs Saisonen lag die Anzahl der Saisonsiege Concordias höher als jene der Niederlagen.

In der vergangenen Spielzeit schafften die Stingers den Sprung unter die Top-Acht der 35 Teams umfassenden kanadischen Universitätsliga, im Viertelfinale zogen sie gegen den späteren Meister, die University of New Brunswick Reds, jedoch knapp mit 1:2 den Kürzeren.

Aus der letztjährigen Mannschaft haben mittlerweile fünf Feldspieler und alle drei Torhüter das Team verlassen, vor allem der Abgang des herausragenden Goalies Jonathan Lemieux schmerzt die Stingers, er erhielt bei Vancouvers Farmteam, den Abbotsford Canucks in der AHL, seinen ersten Profivertrag. Auch in das professionelle Eishockey – allerdings eine Stufe darunter, in die ECHL (zu den Trois-Rivières Lions) – wechselte Maxim Trépanier, der erfolgreichste Torjäger Concordias in der vergangenen Saison.

Neuzugänge hatten die Stingers in diesem Sommer insgesamt sieben zu verzeichnen, darunter drei Torhüter. Mit Ausnahme des dritten Goalies kamen alle Neuverpflichtungen entweder aus einer der drei großen kanadischen Juniorenligen (OHL, QMJHL, WHL) oder der US-College-Liga NCAA. Weiterhin im Team ist zudem der teaminterne Topscorer der vergangenen Spielzeit, Flügelstürmer Isiah Campbell.

Die Concordia University Stingers schlugen in der Vorwoche ihr Trainingscamp zur Vorbereitung auf die kommende, für sie am 5. Oktober beginnende Saison 2023/24 in Italien auf. Das Gastspiel in Klagenfurt ist das zweite und letzte Testspiel im Rahmen dieser Reise, bereits am Mittwoch traten die Kanadier beim ICE-Klub Asiago Hockey an. In dieser Begegnung ging das College-Team zwar durch Tyler Hylland in Führung, ein Doppelschlag in Minute 17 ließ die Partie aber zu Gunsten der Gastgeber kippen. Letztlich gewann Asiago jeden der drei Spielabschnitte und am Ende leuchtete ein 8:5 von der Anzeigetafel. Die Italiener konvertierten drei ihrer fünf Powerplays in Torerfolge, auch das Torschussverhältnis von 37:20 sprach klar für die Hausherren. Als Torschützen Concordias traten neben Hylland (zwei Treffer) auch Simon Lavigne, Kapitän Vincent Nardonne und Charles-Antoine Giguère in Erscheinung, den Kasten hütete über die gesamte Spielzeit hinweg Nikolas Hurtubise (29 Saves).