Den Auftakt zur rot-weißen Eishockeysymphonie bildete ein Petersen-Solo, an dessen Ende der Puck zur frühen KAC-Führung über die Linie rutschte. Die Rotjacken schrieben im ersten Abschnitt zwei weitere Male an: Witting überlief Salzburgs Abwehr und vollendete sein Solo sehenswert, Vallant traf aus der Distanz, wobei der Puck noch abgefälscht wurde. Im zweiten Durchgang verkürzte Salzburg bei „Fünf-gegen-Drei“ durch Murphy, die Rotjacken antworteten durch Muršak, der im Zentrum ein feines Petersen-Zuspiel verwertete. Nach Scheibeneroberung des starken van Ee erzielte Fraser im dritten Drittel Klagenfurts fünften Treffer. Für stehende Ovationen in der ausverkauften Heidi Horten-Arena sorgten dann drei rot-weiße Treffer innerhalb von nur 45 Sekunden: Eine Fraser-Deflection und der Herburger-Abschluss einer tollen Kombination landeten – jeweils im Powerplay – ebenso im Tor wie die Vollendung eines Alleingangs von Kraus. Der 8:1-Kantersieg stellte den höchsten KAC-Erfolg über Salzburg seit dessen Einstieg in die höchste Spielklasse Österreichs dar.
Drittel 1
Die erste Möglichkeit der Partie gehörte den Gästen: Die Rotjacken konnten die Zone nicht klären, Troy Bourke kam an den rechten Hashmarks an die Scheibe und schloss ab, aber Sebastian Dahm war auf dem Posten (1.). In der zweiten Minute steckte Clemens Unterweger steil auf Matt Fraser durch, dieser setzte mit der Rückhand Finn van Ee in Szene, dessen Schuss von halbrechts aus David Kickert jedoch mit den Pads entschärfen konnte. In der nächsten Offensivszene brachte Manuel Ganahl das Spielgerät von Linksaußen aus zum Kasten, Jan Muršak lenkte am Torraum mit dem Skate ab, aber Kickert hatte die Fanghand am Puck, bevor Jesper Jensen Aabo an den Nachschuss kam (5.). Wenige Sekunden später ging der Rekordmeister in Führung: Nick Petersen lief, nachdem er Ryan Murphy den Puck vom Schläger geklopft hatte, zum Breakaway an, wurde dabei vom zurückeilenden Salzburger Verteidiger behindert, der Arm des Referees ging nach oben, die Scheibe schlitterte aber flach am Torhüter vorbei über die Linie (5.). Auf der Gegenseite scheiterte Peter Schneider aus kurzer Distanz an Sebastian Dahm (7.), wenig später konterten die Bullen erneut: Phillip Sinn spielte von links aus zur Mitte zu Troy Bourke, der nach rechts auf Florian Baltram abtropfen ließ, dessen Rückhandschuss ging allerdings deutlich an der langen Ecke vorbei (8.).
Bei einem „Zwei-gegen-Eins“-Angriff Klagenfurts wurde Manuel Ganahl der Passweg zu Jan Muršak verstellt (12.), dann leitete ein Turnover von Chay Genoway weitere KAC-Chancen ein: Muršak zog über links zum Tor und suchte den Abschluss aus kurzer Distanz, Kickert ließ prallen, Haudum konnte den Nachschuss nicht über die Linie drücken, als Paul Postma aus halbrechter Position im Slot scharf feuerte, rettete der Goalie der Gäste mit der Schulter (jeweils 15.). Kurz darauf durften die Hausherren jedoch erneut jubeln: Marcel Witting schnappte sich in der neutralen Zone das Spielgerät, ging steil durch das Zentrum, ließ dabei seinen Gegenspieler aussteigen und lupfte den Puck schließlich sehenswert in die kurze Kreuzecke (17.). Knapp zwei Minuten vor Drittelende klingelte es erneut im Kasten der Salzburger: Thomas Vallant suchte den Abschluss von der rechten Halfwall aus, Luca Auer lenkte den Puck noch entscheidend ab, sodass dieser in der kurzen Ecke einschlug (19.).
Drittel 2
Nachdem Sebastian Dahm einen scharfen Wristshot von Mario Huber vom rechten Faceoff-Kreis aus entschärft hatte (21.), lief Nick Petersen erneut zum Solo an, er brachte den Haken auf die Rückhand an, doch diesmal behielt David Kickert in der Grätsche Oberhand (22.). Während eines Rotjacken-Powerplays flogen nach einem Haudum-Hit gegen Tyler Lewington zwischen dem KAC-Stürmer und Adam Payerl die Fäuste. Haudum kassierte zwei Strafminuten, der Salzburger deren vier, zudem folgte ihm Lewington in die Kühlbox, was den Rotjacken eine längere Phase doppelter numerischer Überlegenheit bescherte (25.). Matt Fraser versuchte es per Handgelenksschuss aus dem hohen Slot, der Bullen-Keeper parierte, Johannes Bischofberger verzog von links aus (25.). In Unterzahl lief Peter Schneider zum Breakaway an und schloss per Backhander ab, Sebastian Dahm wies ihn aber in die Schranken und parierte toll mit dem Blocker (27.). Immer noch in Überzahl agierend, nahm Jesper Jensen Aabo den Schuss aus der Distanz, David Kickert ließ prallen, doch Fabian Hochegger konnte den Rebound nicht über die Linie drücken (27.).
Danach ergab sich eine „Fünf-gegen-Drei“-Möglichkeit für die Salzburger, die sich diese Gelegenheit auch nicht entgehen ließen und zum Anschlusstreffer gelangten: Peter Schneider spielte für Ryan Murphy auf und dieser knallte die Scheibe aus dem hohen Slot in die Maschen (31.). In der 35. Minute stellte der Rekordmeister den Drei-Tore-Vorsprung wieder her: Johannes Bischofberger eroberte mit aggressivem Forecheck die Scheibe in der linken Rundung, Nick Petersen nahm sie auf und spielte einen idealen Querpass in den Lauf von Jan Muršak, der im Zentrum freie Bahn hatte und mit der Vorhand halbhoch einsendete. Aus einem Getümmel an der linken Halfwall der KAC-Zone sprang der Puck etwas glücklich an die rechten Hashmarks zum völlig freien Sinn, der allerdings an Dahm scheiterte (36.). Lucas Thaler, von der verlängerten Torlinie aus bedient, hatte per Onetimer eine nicht minder aussichtsreiche Gelegenheit, doch auch er wurde vom Dänen verneint, als der Abpraller zurück in den hohen Slot zu Genoway gespielt wurde, landete dessen Schuss im Block von Ganahl (39.).
Drittel 3
Nachdem Marcel Witting ein Offensivanspiel auf Jesper Jensen Aabo gewonnen, dieser den Puck aber am Tor vorbei gehämmert hatte, brachte Tim Harnisch das scharfe Zuspiel von rechts aus zur Mitte zu Luca Auer, der den Schläger hinhielt, doch Klagenfurts Schlussmann war neuerlich aufmerksam (jeweils 43.). In der 46. Minute stellten die Klagenfurter schließlich auf 5:1: Nach einer Scheibeneroberung des groß aufspielenden van Ee hinter dem Gehäuse der Bullen gelangte das Spielgerät zu Johannes Bischofberger, der aus spitzem Winkel von rechts aus den Abschluss suchte, die Scheibe wurde abgelenkt und landete bei Matt Fraser, der vom Crease aus ins halbleere Tor einschoss (46.). Gegen Mitte des Schlussdrittels liefen die Rotjacken zum „Zwei-gegen-Eins“-Konter an: Lukas Haudum kam über die linke Seite in das Angriffsdrittel, er entschied sich für den Schuss auf die lange Ecke, den David Kickert mit der Schulter abwehren konnte (50.). Kurz darauf fasste Thomas Raffl vier Strafminuten für ein Vergehen mit dem hohen Stock aus, das Jesper Jensen Aabo Teile von vier Zähnen kostete (52.).
Dieses Überzahlspiel münzten die Rotjacken in zwei Powerplay-Treffer um: Zuerst feuerte Paul Postma aus dem rechten Rückraum, Matt Fraser hatte sich am Torraum eingeparkt und lenkte zum 6:1 in die Maschen ab (53.), dann, nur 39 Sekunden später, schrieb auch die zweite PP-Formation an: Eine Querpass-Kombination von Jensen Aabo zu Unterweger und weiter zu Herburger vollendete der Vorarlberger aus dem rechten Anspielkreis zu seinem ersten Heimspieltreffer für den EC-KAC in einem Ligaspiel seit mehr als zehn Jahren (53.). Das längst stehende Ovationen spendende Publikum in der Heidi Horten-Arena verblieb in Jubelstimmung: Direkt vom Faceoff nach Klagenfurts siebtem Tor weg überlief Niki Kraus seinen Gegenspieler außen und vollendete seinen Antritt mit dem Treffer zum 8:1 (54.). Gegen Florian Baltram vom rechten Anspielkreis aus blieb wieder Sebastian Dahm Sieger (55.), und auch in einem späten Überzahlspiel gelang Salzburg kein zweiter Treffer: Gute Blocks von Witting und Vallant sowie vier Befreiungen der Rotjacken sorgten dafür, dass es beim 8:1-Kantersieg blieb. (NP)
Post Game-Kommentar von Assistant Coach David Fischer:
„Insgesamt war das ein großartiges Wochenende unserer Mannschaft nach der Länderspielpause. Es gibt viele tolle Geschichten über Jungs, die von Verletzungen zurückkamen und so spielten, als wären sie niemals weggewesen, Matt Fraser, Raphael Herburger, Sebastian Dahm. Über allem steht aber das mannschaftlich geschlossene Auftreten, das uns aktuell auszeichnet: Junge Eigenbauspieler liefern immer besser ab, andere wachsen in für sie ungewohnte Rollen, passen sich an und überzeugen dort ebenso. Wenn man in zwei Partien 15 Tore erzielt und nur zwei Gegentreffer zulässt, ist das Gefühl selbstredend ein gutes, aber dennoch erfreue ich mich vor allem an der Art und Weise, wie wir spielen, wie wir als Gruppe miteinander umgehen, wie wir zusammenstehen. Für einen Trainer ist das enorm schön, der Mannschaft dabei zuzusehen, wie sie nicht nur gutes Eishockey, sondern auch gutes Teamplay zeigt. Wir genießen dieses Wochenende, das haben wir uns verdient, und dann blicken wir den bevorstehenden Aufgaben entgegen.“