Die Rotjacken haben am vorletzten Tag des Kalenderjahres 2023 den schweren Gang zum aktuellen Tabellenführer der win2day ICE Hockey League vor sich, kac.at stellt Fehérvár AV19 genauer vor.

Aktuelles:

Fehérvár AV19 empfängt den EC-KAC als Tabellenführer, sein Vorsprung auf die Klagenfurter, die erster Verfolger sind und eine Partie weniger ausgetragen haben, beträgt aktuell sieben Zähler. Das Team von Dávid Kiss und Tyler Dietrich legte zuletzt eine eindrucksvolle Serie hin: In jedem seiner jüngsten neun Spiele brachte es Punkte auf sein Konto, zuletzt gänzlich leer ging es am 28. November im Auswärtsspiel bei Meister EC Salzburg aus. Am Donnerstag gaben die Ungarn in Villach eine bis zur 51. Minute haltende 1:0-Führung aus der Hand und kassierten ihre zweite Overtime-Niederlage in der Fremde hintereinander. Auf eigenem Eis räumte Székesfehérvár in der jüngeren Vergangenheit hingegen jedes sich stellende Hindernis aus dem Weg: Sieben Mal in Folge setzte man sich vor eigenem Publikum in regulärer Spielzeit durch. Ihre letzte Heimniederlage ist den Magyaren allerdings wohl noch in unangenehmer Erinnerung: Am 17. November mussten sie gegen den EC-KAC wie schon im ersten Saisonduell sieben Gegentreffer hinnehmen, sie unterlagen in diesem Fall mit 1:7. Generell liegen die Stärken von Fehérvár AV19 heuer eher in der Offensive: 3,56 erzielte Treffer pro Begegnung sind nicht nur der aktuell beste Wert im ligaweiten Vergleich, der Klub wies auch in keiner seiner bislang 16 Saisonen in der ICE (bzw. vormals EBEL) einen höheren Schnitt an Toren auf.

Spieler im Fokus:

Aktueller Topscorer der Ungarn ist Frachise-Player János Hári, der im vierten Jahr seines sich über eine halbe Dekade erstreckenden Vertrags aktuell bei 41 Zählern (14 Tore, 27 Vorlagen) aus 31 Partien hält. Der Mittelstürmer konnte nach einer durchwachsenen vergangenen Saison damit eine veritable Steigerung hinlegen, aktuell liegt sein Punkteschnitt pro Partie um unglaubliche 93,0 Prozent über jenem aus dem letzten Spieljahr. Auffällig ist, dass in der teaminternen Torschützenliste bei Fehérvár AV19 ungarische Spieler drei der ersten vier Ränge einnehmen: Hinter Hári zweiterfolgreichster Schütze ist István Bartalis, der bei zwölf Saisontreffern hält. In den beiden bisherigen Duellen mit den Rotjacken ließen die einheimischen Cracks im Kader ihre Treffsicherheit allerdings noch vermissen, gingen doch zehn von zwölf Scorerpunkten auf die Konten von Importspielern, neben Bartalis verbuchte nur Kristof Németh eine Torvorlage. In der Abwehr setzt der Tabellenführer in erster Linie auf importierte Qualität, bei der Overtime-Niederlage in Villach am Donnerstag wurden von den ersten sechs Plätzen in der Defensive fünf von Legionären eingenommen. Die einzige Ausnahme bildete Bence Stipsicz, der sich in seinem zweiten kompletten Spieljahr nach seiner schweren Verletzung, die ihn nahezu die gesamte Saison 2021/22 gekostet hatte, wieder zuverlässig und stabil präsentiert: Sein Plus/Minus-Rating ist (hinter jenem seines Abwehrkollegen Tim Campbell) das zweitbeste im gesamten Kader (+11).

Bilanz gegen den EC-KAC:

Seit dem Einstieg von Fehérvár AV19 in die damalige EBEL im Jahr 2007 war der Klub kontinuierlich Gegner des EC-KAC im Grunddurchgang, in den Playoffs trafen die beiden Teams hingegen noch nie aufeinander. Von den bislang 82 Konfrontationen gewannen die Rotjacken die Mehrheit von 45, in 37 Fällen hatten die Ungarn das bessere Ende für sich. Insgesamt waren die Duelle von einer starken Heimtendenz gekennzeichnet, in satten 68,3 Prozent der Fälle setzte sich das jeweils gastgebende Team durch. In Székesfehérvár hatten die Rotjacken historisch betrachtet oft einen schweren Stand, aus 41 Auftritten stehen nur elf Siege in regulärer Spielzeit zu Buche. Seine beiden jüngsten Spiele dort konnte der EC-KAC aber jeweils erfolgreich gestalten, auch kassierte Rot-Weiß in keiner seiner letzten fünf Partien in Ungarn mehr als drei Gegentreffer. Vom Austragungsort unabhängig halten die Klagenfurter aktuell bei drei Drei-Punkte-Erfolgen gegen Fehérvár AV19 hintereinander, also gleich vielen wie in den zwölf vorangegangenen Begegnungen mit den Magyaren. Die Rotjacken entschieden die jeweilige Saisonbilanz gegen Székesfehérvár in nur einer der letzten fünf Spielzeiten (2020/21) für sich.

AVS-KAC (17.11.2023)AVS-KAC (17.11.2023)

Das letzte Duell:

Der EC-KAC und Fehérvár AV19 standen sich zuletzt am 17. November gegenüber, die Rotjacken siegten in der Ocskay Gábor Jégcsarnok mit 7:1 und feierten damit ihren höchsten Auswärtssieg seit März 2022. Obwohl den Klagenfurtern sechs Stammkräfte und (nach einer Spieldauer-Disziplinarstrafe in der 14. Minute auch Topscorer Jan Muršak) fehlten, dominierten sie insbesondere im Startdrittel das Geschehen: Nach 20 Minuten standen 36 Torschussversuchen der Klagenfurter nur deren fünf der Gastgeber gegenüber. Die Rotjacken agierten in dieser Begegnung äußerst effizient, bei Even Strength erzielten sie vier Treffer, obwohl sie nur 8:03 Minuten an Puckbesitz im Angriffsdrittel – niedrigste Notierung der letzten 23 Partien – zu verzeichnen hatten. Auch die Special Teams des EC-KAC konnten sich auszeichnen: Fabian Hochegger traf zwei Mal im Powerplay, Raphael Herburger schrieb bei numerischem Nachteil an. Der Rekordmeister hatte bis zum Treffer gegen den HC Pustertal am Donnerstag beide seine Shorthanded Goals in der laufenden Saison gegen Fehérvár AV19 erzielt.

Spielbericht: „KAC-Kantersieg beim Tabellenzweiten“ (kac.at, 17.11.2023)