Aktuelles:
Die Vienna Capitals durchleben derzeit die bisher erfolgreichste Phase ihrer insgesamt sehr schwierigen Saison: Aktuell stehen drei Siege in Folge zu Buche, zuvor waren den Wienern im gesamten Verlauf des Spieljahres nur zwei Mal – Ende September und Anfang November – zwei Erfolge hintereinander gelungen. Nachdem die Caps den Grunddurchgang in jeder der letzten elf Saisonen in der oberen Tabellenhälfte beendet hatten, liegen sie heuer aktuell nur auf Rang elf, aus 31 Partien stehen lediglich sechs Siege in regulärer Spielzeit (und fünf weitere nach Verlängerung oder Penaltyschießen) zu Buche. Der Hauptstadt-Klub hat vor allem mit einer eher bescheidenen Durchschlagskraft in der Offensive zu kämpfen: Der derzeitige Schnitt von 2,48 Toren pro Saisonspiel ist Wiens niedrigster seit 2003/04, also der einzigen Spielzeit der Klubgeschichte, in der man die Playoff-Teilnahme verpasst hat. Gleichzeitig schwächelt bei den Capitals allerdings auch die Defensivabteilung: 114 Gegentore werden im ligaweiten Vergleich aktuell nur von Asiago (123) überboten, als einziger Klub im Bewerb stellten die Donaustädter im Verlauf der bisherigen Spielzeit bereits vier verschiedene Torhüter auf das Eis.
Spieler im Fokus:
Mittelstürmer Rok Tičar kehrt als aktueller Topscorer (acht Tore, 21 Vorlagen) der Vienna Capitals nach Klagenfurt zurück, wo er wichtiger Teil der letzten Meistermannschaft (2020/21) war. Für den EC-KAC bestritt der Slowene 180 Bewerbsspiele, in denen er 159 Zähler (54 Treffer, 105 Assists) auf sein individuelles Konto brachte. Über weite Strecken der bisherigen Saison an seiner Seite spielte Wiens mit Abstand erfolgreichster Torschütze: Trevor Cheek verbuchte bereits 17 Treffer, ein Wert, der aktuell ligaweit nur von zwei Spielern, Steven Owre und Graham Knott, überboten wird. Auch zum jüngsten 3:2-Overtime-Erfolg der Capitals in Graz steuerte der US-Amerikaner zwei Tore bei. In der Defensive setzt Wien vornehmlich auf einheimisches Personal, die beiden aktuell einzigen Importspieler in der Abwehr, Evan Wardley und Seamus Donohue, wurden erst im November bzw. Dezember nachverpflichtet. Unter den österreichischen Verteidigern ragt neben der etablierten Liga- und Nationalteam-Größe Dominique Heinrich vor allem Eigenbauspieler Dominic Hackl heraus: Im Vorjahr beendete eine Viruserkrankung seine Saison vorzeitig, auch heuer stieg er verletzungsbedingt erst Mitte Oktober richtig ins Geschehen ein. Seither hat er sich aber als wesentliche Stütze in der Hintermannschaft der Kagraner etabliert, beim jüngsten Sieg bei den 99ers kam er auf eine (für europäische Verhältnisse) außergewöhnlich hohe Time-on-Ice von 28:36 Minuten.
Bilanz gegen den EC-KAC:
Der EC-KAC und die Vienna Capitals stehen sich am Montag zum 157. Mal gegenüber, häufiger traten die Rotjacken seit der Liga-Neugründung im Jahr 2000 nur gegen den EC Salzburg an. Die historische Bilanz spricht mit 85 gegenüber 71 Siegen für die Rotjacken, die sowohl auf eigenem Eis (45:32) als auch in Auswärtsspielen (40:39) öfter gewonnen als verloren haben. In der jüngeren Vergangenheit beendete Klagenfurt die Duelle mit dem Hauptstadt-Klub meist siegreich: Seit dem denkwürdigen Viertelfinal-Aus in Spiel sieben gegen eine personell massiv geschwächte Caps-Mannschaft im März 2022 konnte der EC-KAC in fünf von sechs Begegnungen zumindest vier Treffer erzielen, die auch jedes Mal zum Sieg reichten. Die einzige Niederlage in diesem Zeitraum war ein 1:4 in Kagran am Dreikönigstag 2023. Auf eigenem Eis stehen für Rot-Weiß aktuell vier Erfolge gegen die Capitals hintereinander zu Buche, jeweils gelangen dem EC-KAC exakt fünf und Wien zwei oder drei Tore. Von ihren jüngsten 17 Auswärtsspielen in der Kärntner Landeshauptstadt seit Beginn der Finalserie 2019 konnten die Gelb-Schwarzen nur drei in regulärer Spielzeit für sich entscheiden, zwei weitere Male setzten sie sich nach Verlängerung durch.
Das letzte Duell:
Die letzte Konfrontation zwischen dem EC-KAC und den Vienna Capitals liegt mehr als zwei Monate zurück, am 25. Oktober siegten die Rotjacken auswärts in der Steffl Arena mit 5:2. Dabei dominierten die Klagenfurter das Geschehen in den ersten 40 Minuten im großen Stil: 27:8 Torschüsse resultierten in 5:0 Treffern, die Wiener bewiesen jedoch im dritten Abschnitt Kampfgeist und konnten das Ergebnis noch mit zwei Torerfolgen beschönigen. Die Kärntner erwiesen sich am Faceoff-Punkt (Erfolgsquote: 69,2 Prozent) bärenstark, darauf aufbauend konnten sie ein großes Plus an Spielanteilen verbuchen. So standen 76 Puckbesitz-Sequenzen in der Offensivzone der Rotjacken nur deren 40 der Capitals gegenüber. Begünstigt durch den Spielverlauf konnten die KAC-Trainer ihr Lineup in dieser Begegnung kontinuierlich rotieren, sodass am Ende sämtliche 19 eingesetzten Feldspieler auf eine Time-on-Ice von zumindest 10:45 Minuten kamen.
Spielbericht: „Rotjacken holen dritten Sieg in Folge“ (kac.at, 25.10.2023)