Die im ersten Abschnitt hinsichtlich der Scoring Chances deutlich unterlegenen Rotjacken hatten Glück, mit einem ausgeglichenen Spielstand in die erste Pause zu gehen: Pallestrangs Führungstreffer egalisierte Ganahl per Onetimer von den Hashmarks aus, dazwischen hatte Dahm einen Penalty Shot von Pastujov gehalten. Der EC-KAC steigerte sich im zweiten Drittel, Tore brachte aber erst der dritte Durchgang: Von Petersen bedient, verlud Bischofberger Goalie Madlener und sorgte für die rot-weiße Führung, Macierzynski drückte den Puck zwei Sekunden nach dem Ende eines Powerplays zum 2:2 über die Linie. Für die Vorentscheidung sorgte ein Shorthanded Goal des Tabellenführers, für das nach Bischofbergers Scheibeneroberung Hundertpfund von halblinks aus verantwortlich zeichnete. Den Endstand stellte Muršak mit einem Empty Net-Treffer aus der eigenen Zone her.
Drittel 1
Die Rotjacken kamen direkt vom Eröffnungsfaceoff weg zu einer ersten Gelegenheit, dem nach guter Kombination im Zentrum freigespielten Niki Kraus sprang jedoch der Puck über die Schlägerschaufel (1.). In den folgenden Minuten waren alle Chancen auf Seiten der Gastgeber zu verzeichnen: In einem „Drei-gegen-Zwei“-Konter passte Julian Metzler von der linken Seite aus zum in der Mitte nachgestoßenen und völlig freien Luka Maver, der die Scheibe aber flach am Kasten vorbei setzte (4.). Keine Minute später ergab sich der nächste Odd Man Rush, Topscorer Steven Owre bekam am Ende am langen Pfosten aber nicht mehr genug Richtung auf seinen Abschluss, der somit an der kurzen Ecke vorbeirutschte (5.). Aus ihrem dritten vielversprechenden Konter heraus gingen die Pioneers dann in Führung: Oskar Maier spielte diagonal in den Lauf von Alexander Pallestrang, der im Partial Breakaway bis zu den linken Hashmarks gelangte und dann querlegen wollte, von der Schaufel David Maiers abgefälscht, schlitterte die Scheibe aber flach in die kurze Ecke (6.). Es ging weiter nur in eine Richtung: Im Gegenstoß wurde ein Querpass von der rechten Halfwall aus zum im Slot völlig freien Daniel Woger verlängert, der im „Eins-gegen-Eins“ aber an Sebastian Dahm scheiterte.
Die erste KAC-Chance auf den Ausgleichstreffer leitete Lukas Haudum ein, der vom rechten Flügel aus durch die Box zum im linken Anspielkreis freien Clemens Unterweger passte, dessen Schuss Goalie David Madlener jedoch an der Stange vorbei ablenken konnte (10.). Postwendend enteilte ein Vorarlberger, nun Oskar Maier, der rot-weißen Hintermannschaft, Paul Postma musste vor dem eigenen Gehäuse zum Haken greifen, den dadurch fälligen Penalty Shot konnte Dahm jedoch parieren, indem er das von Nick Pastujov anvisierte Five-Hole schloss (12.). Klagenfurts erste Angriffsformation sorgte dann für den ersten Rotjacken-Treffer: Zunächst war Jan Muršak in halbrechter Position nach Petersen-Querpass noch der Puck über die Schaufel gesprungen (17.), der EC-KAC blieb aber in der Offensivzone. Muršak ging hinter das Tor, verzögerte kurz und setzte dann Manuel Ganahl in Szene, der an die linken Hashmarks aufgerückt war und den Puck per Direktabnahme in den Maschen versenkte (18.). Doch auch die letzte Möglichkeit im ersten Abschnitt hatten die Vorarlberger: Der auffällige Maier konnte vom rechten Flügel unbehindert bis zum Anspielpunkt gleiten und von dort aus abziehen, Sebastian Dahm lenkte das Spielgerät mit der Fanghand über die Querlatte (19.).
Drittel 2
Das Mitteldrittel eröffnete eine gute KAC-Chance: Manuel Ganahl driftete mit der Scheibe von hinter dem Kasten aus vor den Torraum und schlenzte, vom Schlittschuh Owres wurde der Puck gerade noch über das Tor abgefälscht (22.). Der Pioneers-Topscorer war wenig später wieder im Angriffsdrittel aktiv, nach seiner Umrundung des Gehäuses zog Ivan Korecký von der blauen Linie aus per Handgelenksschuss ab, der Puck detonierte an der vom Schützen aus rechten Kreuzecklatte (23). Die Klagenfurter verstanden es im zweiten Durchgang besser, schnelle Gegenstöße zu verhindern, und erspielten sich selbst mehrere Gelegenheiten: Postma verpasste einen Schwinger-Querpass aus der linken Rundung am langen Pfosten (24.), Haudum schloss vom rechten Anspielpunkt aus zu zentral auf Madlener ab (25.). Ein Postma-Onetimer von halblinks aus wurde noch geblockt, der Konter der Vorarlberger endete bei Owre, dessen Rückhandabschluss jedoch zur Beute von Sebastian Dahm wurde (jeweils 26.). Die Pioneers kamen in der Folge zu ihrem ersten Powerplay des Abends, die Rotjacken verteidigten sich gegen dieses aber – anders als im letzten Duell vor zehn Tagen – sehr stark: Fünf Zonenbefreiungen und eine gute eigene Einschussgelegenheit (Hundertpfund nach Muršak-Zuspiel zu mittig/29.) waren zu verzeichnen.
Als wieder „Fünf-gegen-Fünf“ gespielt wurde, bewahrte Sebastian Dahm mit einem starken Save gegen den von Michael Pastujov bedienten Joonas Oden den EC-KAC vor einem Rückstand (30.). Ein Distanzschuss von Tobias Sablattnig durch den Verkehr blieb am Torraumhängen, Tobias Reinbacher stocherte das Spielgerät im letzten Moment vor dem einkehrbereiten Nick Petersen weg (33.). Im ersten Überzahlspiel für die Rotjacken lief die Scheibe recht gut, einem Torerfolg standen jedoch David Madlener (gegen Ganahl und Haudum/jeweils 35.) oder gute Blocks der Pioneers (zwei Mal gegen Postma/35. und 36.) entgegen. Später wurde Thomas Hundertpfund nach eigener Scheibeneroberung von Simeon Schwinger bedient, der Puck sprang ihm aber in aussichtsreicher Position über die Schlägerschaufel (37.). Auch Möglichkeiten in den finalen Zügen des zweiten Abschnitts brachten den Klagenfurtern keinen Treffer: Clemens Unterweger schoss aus halblinker Position zu zentral auf Madlener (38.), Jan Muršak schlenzte von der rechten Seite aus über die Querlatte (39.) und der am Torraum bediente Matt Fraser zog die Scheibe gut auf die Rückhand, ehe der Pioneers-Keeper seinen Beinschoner stark ausfahren konnte (40.).
Drittel 3
Im dritten Durchgang fanden Zuspiele aus der Tiefe von Herburger bzw. Muršak vor dem Gehäuse Strong bzw. Petersen, die jedoch beide nicht anschreiben konnten (jeweils 41.). Dann gingen die Rotjacken allerdings erstmals in Führung: Zunächst flog eine feine Hundertpfund-Deflection noch knapp über die Querlatte, dann bediente Nick Petersen per Diagonalpass Johannes Bischofberger am langen Pfosten, dieser verlud den Goalie mit einer Körpertäuschung und schlenzte dann aus spitzem Winkel hoch in die Maschen (45.). Es folgte ein Überzahlspiel für die Vorarlberger: Als Luka Maver zentral durchging, klopfte ihm Unterweger den Puck stark vom Schläger, gegen den im Zentrum frei zum Abschluss gekommenen Clayton Kirichenko parierte Sebastian Dahm stark (jeweils 47.). Zwei Sekunden nach Ablauf der Strafzeit gegen den EC-KAC gelang den Gastgebern aber der Ausgleichstreffer: Einen Michael Pastujov-Schuss von rechts drückte Kevin Macierzynski unter Dahms Schoner durch, Joonas Oden stocherte den Puck aus kürzester Distanz in Richtung des halbleeren Tores und Macierzynski schob ihn in letzter Instanz über den roten Strich (48.). Die Vorarlberger bekamen nach einem Kraus-Foul an Woger ihr drittes Powerplay des Abends zugesprochen, die Klagenfurter verteidigten sich jedoch neuerlich famos und gingen in dieser Phase sogar neuerlich in Führung: Johannes Bischofberger luchste Kirichenko die Scheibe ab und passte sie aus dem rechten Rückraum zu Thomas Hundertpfund, der aus halblinker Position David Madlener bezwingen konnte (51.).
In der weiterlaufenden numerischen Überlegenheit tankten sich mit Owre und van Nes gleich zwei Pioneers im Tandem durch das Zentrum durch, der Kanadier legte am Crease auf den Niederländer quer, doch Sebastian Dahm brillierte in der Grätsche (52.). Auch die Klagenfurter kamen noch zu einem Powerplay, in dem Nick Petersen die beste Möglichkeit vorfand, er scheiterte aus kurzer Distanz aber sowohl im Initialversuch als auch bei zwei Nachschüssen an seinem ehemaligen Teamkollegen Madlener (55.). Nach einem Jensen Aabo-Kracher von links aus gelangten Ganahl und Herburger am Torraum nur knapp nicht an den Rebound (57.), dann folgte das vierte und letzte Powerplay für die Gastgeber. Dort verteidigten sich die Rotjacken auch gegen in der Endphase sechs Pioneers-Feldspieler bravourös, einen aussichtsreichen Kirichenko-Onetimer lenkte Matt Fraser knapp neben den Kasten ab (59.). Der Kanadier und der von der Strafbank zurückgekommene Unterweger provozierten dann auf der linken Seite des Defensivdrittels einen Fehlpass, Jan Muršak nahm diesen innerhalb der eigenen blauen Linie auf und schlenzte den Puck aus 35 Metern Entfernung zum 4:2-Endstand aus KAC-Sicht in das verwaiste Gehäuse (60.) (HB)
Post Game-Kommentar von Head Coach Kirk Furey:
„Im ersten Abschnitt waren wir sehr oft im Hintertreffen, Vorarlberg hat aus seinen Kontern sehr viel Gefährliches kreiert. Wir bekamen gute Saves von Sebastian Dahm und konnten darauf aufbauend besser in die Partie finden. Im zweiten Drittel steigerten wir uns, im dritten noch ein Stück, aber das Spiel blieb immer eng und wir waren oft auf Sebastian Dahm angewiesen. Die drei Punkte stellen uns zufrieden, aber man hat gesehen, dass die Pioneers eine sehr offensivstarke und gefährliche Mannschaft sind. Einen wesentlichen Beitrag zum Sieg hat heute auch unser Penalty Killing geleistet, das wirklich allesgegeben hat.“