Schwenningen und Wolfsburg zu Gast

Mit Schwenningen kommt in dieser Woche ein enorm traditionsreicher Klub an den Wörthersee, der auf die erfolgreichste Saison seit vielen Jahren zurückblicken kann: Die Blau-Weißen haben – sieht man von der „Pandemiesaison 2020/21“ und ihrem speziellen Spielmodus ab – erstmals seit 1997/98 einen DEL-Grunddurchgang auf einem einstelligen Tabellenplatz abgeschlossen. Zum ersten Mal seit der DEL-Gründungssaison 1994/95, also 29 Jahren, standen die Wild Wings wieder im Viertelfinale der höchsten deutschen Spielklasse, wo sie sich jedoch im siebten und entscheidenden Spiel den Straubing Tigers geschlagen geben mussten.

Seinen Anteil am Erfolg des Klubs aus dem Schwarzwald hatte in seinem Premierenjahr beim SERC zweifelsfrei auch Head Coach Steve Walker, der in Klagenfurt noch als Cheftrainer der Rotjacken in der Saison 2017/18 bekannt ist. Dieser kann beim Versuch, heuer an die Vorjahreserfolge anzuschließen, auf eine nur marginal veränderte Mannschaft bauen: Von Schwenningens acht punktebesten Spielern der vergangenen Saison stehen sieben weiterhin im Kader. Unter den Neuzugängen findet sich neben zwei Deutschen und zwei Doppelstaatsbürgern mit Verteidiger Jordan Murray (zuletzt Mannheim) nur ein echter Importspieler.

Wie schon im Sommer 2023 absolvieren die Grizzlys Wolfsburg auch heuer ein einwöchiges Camp in der Kärntner Landeshauptstadt, wo sie sich im Vorjahr dem EC-KAC zwei Mal geschlagen geben mussten (2:4 und 2:5), sich gegen die Vienna Capitals jedoch (mit 4:0) durchsetzen konnten. Die auf die Pre-Season folgende DEL-Spielzeit lief für die Niedersachsen über weite Strecken recht positiv, Rang vier nach dem Grunddurchgang entsprach dem Output der vergangenen Jahre. In den Playoffs scheiterten die Grizzlys allerdings gleich im Viertelfinale (und ohne einen Sieg eingefahren zu haben) am EHC München. Wolfsburg war damit erstmals seit der pandemiebedingt abgebrochenen Spielzeit 2019/20 nicht im Halbfinale vertreten.

Auch bei der Mannschaft von Head Coach Mike Stewart, ehemaliger Verteidiger und Trainer des EC VSV, blieb der Stamm der Mannschaft über den Sommer erhalten. Topscorer Andy Miele und der im Vorjahr erfolgreichste Torjäger Spencer Machacek stehen weiterhin zur Verfügung und insgesamt auch sinnbildlich für die Kaderstruktur der Grizzlys: Wolfsburg verfügt aktuell über das Team mit dem ligaweit höchsten Durchschnittsalter (29,3 Jahre), gleichzeitig kann auch kein anderer Klub auf so viel Erfahrung in Form von kumulierten DEL-Karriereeinsätzen verweisen. Auf der Goalie-Position ist der Klub aus der Volkswagen-Stadt einer von insgesamt sechs in der DEL, die sämtliche Spots mit in Deutschland geborenen Torhütern besetzt haben. Wie bei Schwenningen gibt es auch bei Wolfsburg einen KAC-Bezug auf der Trainerbank: Assistant Coach Gary Shuchuk, 1998/99 als Stürmer bei den Rotjacken unter Vertrag, geht in seine vierte Saison in dieser Rolle.