Im Vorfeld des 358. Kärntner Derbys befinden sich nicht nur die Rotjacken, sondern auch der EC VSV in prächtiger Form, kac.at stellt die Adler im Detail vor.

Aktuelles:

Mit dem EC VSV kommt am Mittwoch eines der formstärksten Teams der win2day ICE Hockey League nach Klagenfurt: Die Draustädter haben in 15 ihrer letzten 16 Partien gepunktet und sich damit bis auf Tabellenplatz vier nach vorne geschoben, ihr Schnitt an Zählern pro Saisonspiel ist der fünfthöchste im Bewerb. Blau-Weiß hat damit bei noch 13 ausständigen Partien die sehr realistische Aussicht, den Grunddurchgang zum fünften Mal in den vergangenen sechs Jahren in den Top-Sechs zu beenden. Die Adler sind derzeit die Torfabrik der Liga, pro Begegnung treffen sie 3,71 Mal, in nur einer der vergangenen 22 Saisonen lag der blau-weiße Schnitt an erzielten Toren höher. Ebenfalls Ligaspitze ist Villach in Sachen Disziplin, kein Team spielt 2024/25 seltener bei numerischer Unterlegenheit als der EC VSV (2,46 Penalty Killings pro Spiel). Um am Ende der Regular Season eine Platzierung zu erreichen, die vorzeitig das Ticket für das Playoff-Viertelfinale sichert, bedarf es aus blau-weißer Sicht aber wohl einer Steigerung hinsichtlich der Punkteausbeute fernab der Heimat: Aktuell liegt Villachs Punkteschnitt auswärts um 31,3 Prozent niedriger als zu Hause, ligaweit ist dieser Abstand nur beim HC Pustertal und Olimpija Ljubljana größer.

Spieler im Fokus:

Bei den Adlern führt aktuell mit Maximilian Rebernig ein österreichischer Spieler die teaminterne Torjägerliste an. Der 24-jährige Stürmer trat in beiden Kärntner Derbys der bisherigen Saison als Torschütze in Erscheinung, außerdem hat er in der laufenden Spielzeit bereits gegen zehn der zwölf ICE-Kontrahenten zumindest einen Treffer erzielt. Mehr Saisontore als Rebernigs aktuelle 18 erzielte beim EC VSV seit 2013/14 (Marco Pewal mit 23) kein rot-weiß-roter Crack mehr. Ebenfalls in beiden bisherigen Begegnungen mit dem EC-KAC am Scoreboard aufgetaucht ist Dylan MacPherson: Der Kanadier, der in seinem zweiten Jahr beim Verein steht, leistete zu drei von Villachs bislang sechs Treffern gegen Klagenfurt die Vorlage. Er verbuchte in beiden Derbys die jeweils höchste Time-on-Ice aller blau-weißen Feldspieler – im Schnitt gut 23 Minuten – und unterstrich damit seine wichtige Rolle in der Hintermannschaft der Adler. Auf der Torhüterposition erhielten beim EC VSV in den bisher 35 Saisonspielen bereits fünf verschiedene Goalies Spielanteile, am Mittwoch dürfte aber wohl neuerlich Jean-Philippe Lamoureux zwischen den Pfosten stehen: Der Evergreen, seit 2011 durchgehend in der Liga aktiv, verbuchte bei seinen bislang 32 Einsätzen auf Klagenfurter Eis einen für ihn ungewöhnlich hohen Gegentorschnitt von 3,49. Von seinen letzten 19 Starts in der nunmehrigen Heidi Horten-Arena konnte der US-Amerikaner nur drei erfolgreich gestalten, 14 endeten mit Niederlagen.

Bilanz gegen den EC-KAC:

Die beiden Kärntner Lokalrivalen duellierten sich in Österreichs höchster Spielklasse (der Klagenfurt seit 1946 und Villach wieder seit 1977 durchgehend angehören) bislang 357 Mal. Während die Rotjacken dabei 190 Siege einfahren konnten, setzten sich die Adler in 148 Fällen durch, 19 Begegnungen endeten unentschieden. Auch in der Bilanz seit der Liga-Neugründung im Jahr 2000 kann der Rekordmeister auf einen Vorsprung verweisen, er gewann in diesem Zeitraum 90 von 160 Duellen. Das rot-weiße Plus resultierte dabei vor allem aus der jüngeren Vergangenheit, in jeder der letzten acht Spielzeiten entschied der EC-KAC das saisonale „Head-to-Head“ für sich. Die Draustädter haben am Mittwoch die Chance, zum ersten Mal seit über neun Jahren wieder zwei Kärntner Derbys hintereinander zu gewinnen. Seitdem dies (im Januar und Oktober 2015) letztmals der Fall war, gingen 36 von 49 Konfrontationen an den Klub aus der Landeshauptstadt. Zudem punkteten die Rotjacken in 19 ihrer jüngsten 22 Partien gegen den EC VSV.

VSV-KAC (27.10.2024)VSV-KAC (27.10.2024)

Das letzte Duell:

Keinen anderen Klub in der win2day ICE Hockey League hat der EC-KAC länger nicht mehr bespielt als den EC VSV: Die letzte Begegnung datiert vom 27. Oktober, sie endete mit einem 3:2-Heimsieg der Adler nach Verlängerung. Villach kreierte in diesem Spiel deutlich mehr Offensive als Klagenfurt (44:76 Torschussversuche aus Klagenfurter Sicht, höchstes Defizit der laufenden Saison), lag jedoch auf der Anzeigetafel bis zu Philipp Lindners Overtime-Tor in Minute 62 nie in Führung. Die Rotjacken ließen im zweiten Kärntner Derby der aktuellen Spielzeit schier unglaubliche 24 Torschüsse aus dem Slot zu (Saisonhöchstwert, Schnitt in den übrigen 33 Partien: 9,4), folglich war auch der Wert der Expected Goals Against (5,70) mehr als doppelt so hoch wie im Durchschnitt allen anderen Partien heuer (2,66). Der Weg zum Punktgewinn führte für Klagenfurt in erster Linie über den Kampf, der sich in 15 Blocks und einer Erfolgsquote von 55,2 Prozent in Zweikämpfen manifestierte. Goalie Sebastian Dahm verzeichnete 41 Saves und musste in seinem 21. Derby zum erst vierten Mal als Verlierer vom Eis.

Spielbericht: „Rotjacken holen im Derby nur einen Zähler“ (kac.at, 27.10.2024)