Anders als beim ersten Auswärtsspiel der Serie brachten die Rotjacken einen starken ersten Abschnitt auf das Eis der Intercable Arena: In Spielminute vier schoss Mathias From aus spitzem Winkel, der Puck sprang von Edward Pasquales Schulter auf das Tordach, von diesem zurück auf den Rücken des Goalies, dann jedoch nicht über die Linie. Im ersten Powerplay des Abends erzielte der EC-KAC seinen ersten Überzahltreffer in den Playoffs 2025: Kevin Clark zog von zwischen den Hashmarks aus ab, der Puck rutschte Pasquale durch die Beine und lag kurzzeitig im Crease, Matt Fraser stocherte ihn nach Hechtsprung über die Linie (7.). Als Thomas Hundertpfund aus dem Zentrum und aus der Drehung schoss, wehrte Pustertals Schlussmann stark ab (9.), dann folgte die einzige gute Gelegenheit der Gastgeber im Startdrittel: Viktor Svedberg schlenzte von der blauen Linie aus, Tommaso Traversa blieb am Torraum mit dem Rebound am Schoner von Sebastian Dahm hängen (10.). Nach einigen Minuten ohne große Chancen verdoppelten die Rotjacken ihren Vorsprung: Schwinger und Clark scheiterten noch aus kurzer Distanz, dann setzte Jensen Aabo an der Halfwall Davide Conci so unter Druck, dass dieser den Puck in den Rückraum genau zu Nick Pastujov servierte. Der Kanadier konnte sich das Spielgerät noch herrichten und es dann mit der Vorhand in die Maschen setzen (18.). Um ein Haar wäre Klagenfurt in den finalen Zügen des ersten Drittels noch ein dritter Treffer gelungen, Nick Petersen schlenzte aus halbrechter Position aber knapp über die kurze Kreuzecke (20.).
Das erste Überzahlspiel für die Gastgeber verteidigte der EC-KAC mit vier Clearings gut, allerdings stoppten die beiden Minuten, in denen ein vom Mitspieler am Crease geblockter Akeson-Schlagschuss (24.) und ein Backhand-Abschluss von Svedberg flach an der langen Ecke vorbei (25.) die besten HCP-Chancen waren, den rot-weißen Spielfluss. Am Ende eines „Drei-auf-Zwei“-Tempoangriffs traf Tommy Purdeller die Scheibe nicht richtig (28.), sodass auch der dritte Treffer des Abends auf das Konto Klagenfurts ging: Nick Petersen spritzte bei einem Andergassen-Rückpass auf Osmanski dazwischen, schüttelte im partiellen Breakaway über 40 Meter den Gegenspieler ab und verwertete mit der Vorhand (34.). Der HC Pustertal brauchte danach allerdings nur 37 Sekunden, um auch selbst erstmals anzuschreiben: Brett Findlay hatte am langen Pfosten noch knapp verpasst, Jason Akeson machte es besser und hämmerte den Puck vom hinteren Ende des rechten Anspielkreises aus hoch ins Tor (35.). Klagenfurt antwortete auf den Gegentreffer mit Offensive: Raphael Herburger knallte einen aussichtsreichen Onetimer auf das Standbein von Edward Pasquale (39.), der dann im zweiten KAC-Powerplay famos mit der Fanghand zur Stelle war, als Kevin Clark einen Rebound akrobatisch aus der Luft genommen hatte (40.). Sechs Sekunden vor der zweiten Pause kam es noch zu einem Faceoff im Angriffsdrittel, das die Rotjacken zur Vorentscheidung nutzten: Pastujov gewann das Anspiel in Etappen zurück, Unterweger legte an der blauen Linie quer und Petersen pfefferte die Direktabnahme (nicht zuletzt begünstigt vom eingesprungenen Screen von Clark) zum 1:4 in die Maschen (40.).
Früh im dritten Durchgang traf Jason Akeson vom linken Flügel aus und aus bereits recht spitzem Winkel per Schlagschuss die kurze Kreuzecklatte (43.), auf der Gegenseite parierte Pasquale gegen Schwinger aus kurzer Distanz (44.) und bei einem satten Hochegger-Slapshot (45.). Matt Fraser verpasste am langen Pfosten ein Nickl-Zuspiel nur hauchdünn (46.), Mathias From scheiterte nach vertikalem Durchbruch am Beinschoner des Goalies (49.). Bei den Wölfen legte Raphael Andergassen aus dem Slot auf Linksaußen, Daniel Glira sprang vor dem halbleeren Gehäuse jedoch die Scheibe weg (49.). Sebastian Dahm stoppte den frei vor ihm aufgetauchten Luca Zanatta (53.) ebenso wie Cédric Lacroix aus dem rechten Anspielkreis (58.). Zwei späte Strafen gegen die Hausherren brachten den Rotjacken noch eine 47-sekündige Phase doppelter numerischer Überlegenheit, dort scheiterten Daniel Obersteiner und Mathias From jeweils aus kurzer Distanz knapp (jeweils 60.), sodass es beim von hunderten mitgereisten KAC-Fans lautstark besungenen 4:1-Auswärtssieg blieb.
Post Game-Kommentar von Head Coach Kirk Furey:
„Unser Ziel heute war es, eine gleich gute Leistung zu bringen wie im Heimspiel am Freitag, das ist uns gelungen. Wir haben die drei bisherigen Saisonpartien im Pustertal verloren, daraus aber unsere Lehren gezogen. Daher hielten wir unser Spiel geradlinig und unkompliziert, auch der Gameplan wurde gut umgesetzt. Das erste Drittel war richtig fein, im zweiten ließen wir uns in einzelnen Phasen aber zu stark unter Druck setzen. Der Schlussabschnitt war dann sehr kompakt von uns, wir haben vor dem eigenen Tor gut aufgeräumt, dahinter hat Sebastian Dahm wieder stark gehalten. Ein schöner Sieg, aber ein vierter fehlt noch und der ist, wie man sagt, der schwerste. Hier trifft das sicher auch zu, denn der HC Pustertal bringt immer ein hartes Spiel mit gutem Forecheck aufs Eis, wir müssen am Dienstag also wieder richtig bereit sein.“

