Aktuelles:
Die Black Wings Linz zeigten zuletzt eine deutlich ansteigende Formkurve, sowohl das letzte Spiel vor (zu Hause 1:0 gegen den HC Pustertal) als auch die erste Partie nach dem International Break (am Dienstag 3:2 bei Fehérvár AV19) wurde gewonnen, damit konnten die Oberösterreicher erstmals in der laufenden Saison zwei „Dreier“ am Stück einfahren. Der Erfolg in Ungarn verbesserte auch die zuvor eher wenig erbauliche Auswärtsbilanz, war er (beim neunten Auftritt) doch erst der zweite Sieg in der Fremde nach jenem in Klagenfurt Anfang Oktober. Wesentlich besser lief es für Linz heuer hingegen auf eigenem Eis: Nach einem 0:4-Verlust gegen den EC Salzburg in der ersten Runde punkteten die Black Wings in jedem ihrer seither acht ausgetragenen Heimspiele. Allerdings ließ man im Verlauf dieses Streaks auch zahlreiche Zähler liegen, stehen doch nur zwei Siege – jeweils gegen das derzeitige Tabellenschlusslicht aus Bruneck/Brunico – in regulärer Spielzeit zu Buche. Noch einige Probleme hat die nach wie vor interimistisch von Mark Szücs betreute Mannschaft in den Special Teams: Sowohl im Powerplay (10,9 Prozent) als auch im Penalty Killing (71,8 Prozent) weist man die niedrigste Erfolgsquote aller 13 ICE-Klubs auf.
Spieler im Fokus:
Von Spielmacher Dragan Umičević geht bei Linz stete Gefahr aus, zumal der Schwede in der Vergangenheit gerade in Duellen mit dem EC-KAC häufig groß aufspielte: Seit seinem Wechsel in die Liga im Jahr 2018 punktete er in zwölf von 15 Partien gegen Klagenfurt und verbuchte dabei (nebst drei Treffern auch) starke 21 Torvorlagen, insgesamt also 24 Zähler. Häufig ist es der Linzer Top-Torjäger Brian Lebler, der seine Zuspiele zu verwerten weiß: Der in Klagenfurt geborene Austro-Kanadier erzielte seit seiner Rückkehr nach Oberösterreich im Sommer 2016 in 26 direkten Begegnungen mit dem EC-KAC gleich 17 Treffer. Der neben dem Duo einzige Akteur im Kader der Black Wings, der heuer ebenfalls bereits auf ein zweistelliges Punktekonto verweisen kann, ist Center Will Pelletier (vier Tore und acht Assists in 13 Spielen), er fehlte im dienstägigen Auswärtsspiel in Székesfehérvár aber ebenso wie die Verteidiger Chris Rumble und Raphael Wolf sowie die Stürmer Andris Džeriņš, Kai Kantola und Julian Pusnik. Verbesserte Form bewies zuletzt Jared Coreau: Der ehemalige NHL-Goalie kassierte bei seinen bisher drei Starts im November nur vier Gegentreffer und kam auf eine Save-Percentage von 95,5 Prozent.
Bilanz gegen den EC-KAC:
Historisch betrachtet sind die Oberösterreicher für die Rotjacken ein schwer zu bespielender Gegner: Seit der Liga-Neugründung im Jahr 2000 haben die Klagenfurter gegen kein anderes Team seltener gewonnen als gegen Linz, ihre Siegesquote liegt bei nur 45,0 Prozent. Im Detail heißt das: In 77 von 140 Begegnungen setzten sich die Black Wings durch, die in diesen Konfrontationen auch deutlich mehr Treffer erzielten (419 gegenüber 377). Allerdings agierte der EC-KAC in der jüngeren Vergangenheit in Auswärtspartien an der Donaulände recht erfolgreich: Acht der letzten zwölf Spiele dort konnte Rot-Weiß gewinnen, in neun Fällen dieses Zeitraums punktete man. In der vergangenen Saison blieb der Rekordmeister bei beiden Auftritten in Linz ohne Gegentreffer, das letzte Wings-Tor gegen Klagenfurt auf eigenem Eis datiert also vom 6. März 2020, dem zweiten Spiel in der später pandemiebedingt abgebrochenen Viertelfinalserie.
Das letzte Duell:
Die Black Wings Linz und der EC-KAC trafen im bisherigen Saisonverlauf erst ein Mal aufeinander: Am 8. Oktober feierten die Oberösterreicher in der Stadthalle einen 6:5-Sieg nach Verlängerung. Dabei glichen die Gäste drei Mal eine Rotjacken-Führung aus, beim Zwischenstand von 3:5 sorgte ein Doppelschlag von Rok Tičar und Thomas Koch innerhalb von zwölf Sekunden der 58. Spielminute für eine Overtime, in der letztlich ein Powerplaytreffer für die Entscheidung sorgte. In dieser Begegnung kam Linz mit 23,1 Prozent auf die beste Scoring-Effizienz eines KAC-Gegners in der laufenden Saison, zum Vergleich: Im Durchschnitt konvertierten gegen Klagenfurt antretende Teams heuer bislang 10,3 Prozent ihrer Torschüsse auch tatsächlich in Treffer. Weitere rot-weiße Schwachpunkte in dieser Partie waren die Faceoffs (zweitniedrigste Erfolgsquote im ICE-Saisonverlauf mit 42,2 Prozent) und das Unterzahlspiel (zwei Gegentore in fünf Unterzahlsituationen, einziges Saisonspiel der Black Wings mit mehr als einem Powerplaytreffer). Die Niederlage der Kärntner in diesem Spiel lag insgesamt eindeutig in der Defensive begründet, das Angriffsspiel funktionierte durchaus ansehnlich: Auf 60:00 Minuten gerechnete 67,7 Zoneneintritte und 325 angekommene Pässe bildeten jeweils den zweitbesten Wert der Ligasaison hinter dem Auftaktspiel gegen inferiore Vienna Capitals.
Spielbericht: „Rotjacken erkämpfen sich einen Punkt“ (kac.at, 08.10.2021)