Mit dem HC Pustertal steht den Rotjacken am Sonntag in der Stadthalle eine der erfolgreichsten Mannschaften der zweiten Hälfte des ICE-Grunddurchgangs gegenüber, kac.at stellt die Wölfe im Detail vor.

Aktuelles:

Der HC Pustertal ist eine der formstärksten Mannschaften in der bet-at-home ICE Hockey League, nach durchwachsenem Saisonstart zeigte die Kurve bei den Wölfen ab dem Trainerwechsel im November steil nach oben: Unter der Führung von Raimo Helminen siegte der Liganeuling in 17 von 25 Ligaspielen, seit der Amtsübernahme des Finnen hat nur der überlegene Tabellenführer Salzburg (57) mehr Punkte geholt als der HCP (50). Lediglich ein einziges Mal, am Übergang vom Januar zum Februar, gingen die Südtiroler unter Helminen in zwei aufeinanderfolgenden Partien gänzlich leer aus, unmittelbar danach schoss sich der HCP mit Heimsiegen gegen Klagenfurt (4:2), Graz (3:0) und zuletzt am Freitag Znojmo (6:1) aber wieder zurück ins Rennen um einen Platz unter den Top-Sechs. Begegnungen mit Beteiligung der Wölfe sind tendenziell eher arm an Treffern: Hinsichtlich der pro Partie erzielten Tore wird der Wert des HC Pustertal (2,81) nur von drei Teams in der Liga unterboten, gleichzeitig kassierten aber auch nur drei Mannschaften weniger Verlusttreffer (2,74). Im Spitzenfeld platziert man sich auch in den Special Teams: Das HCP-Powerplay ist das dritteffizienteste der Liga, die Erfolgsquote im Penalty Killing entspricht nach zuletzt 14 unbeschadet überstandenen Unterzahlsituationen bereits der viertbesten.

Spieler im Fokus:

Topscorer und unumstrittener Star im Angriff des HC Pustertal ist Johan Harju, der Schwede hält bereits bei 34 Zählern und glänzte erst am Freitagabend im Heimspiel gegen Znojmo mit einem Hattrick innerhalb von gut 27 Spielminuten. Als nicht minder gefährlich präsentierte sich in den vergangenen Wochen Jakob Stukel, der in zehn der letzten elf Partien gepunktet und in jedem der jüngsten vier Spiele auch getroffen hat. Der flinke, technisch begabte, systemisch aber noch teils flatterhafte Kanadier trug zuletzt ebenso maßgeblich zum Wölfe-Erfolg bei wie der aus Bolzano-Zeiten bestens bekannte Italo-Kanadier Anthony Bardaro, der beim letzten Aufeinandertreffen mit dem EC-KAC vor gut einer Woche Pustertals auffälliger Feldspieler war. In der Defensive ragen drei Spieler ganz besonders hervor: Neben „Marathon-Goalie“ Tomas Sholl, der heuer bereits über 2.471 Minuten lang am Eis stand und zehn seiner jüngsten elf Einsätze mit einer Save-Percentage jenseits der 93-Prozent-Marke abschloss, arbeitet das Import-Duo Shane Hanna und Reece Wilcox mit Bravour teils riesige Anteile an Time-on-Ice ab.

Bilanz gegen den EC-KAC:

Der HC Pustertal (damals noch EV Bruneck) stand dem EC-KAC in den 1990er-Jahren insgesamt acht Mal in Bewerbsspielen im Rahmen der Alpenliga und des Europäischen Ligacup gegenüber, sieben dieser Begegnungen endeten mit rot-weißen Erfolgen, eine mit einem Remis. Diese Bilanz wandelte sich seit dem ICE-Einstieg der Südtiroler im vergangenen Sommer doch recht deutlich, zwei der bisher drei Saisonduelle mit dem Titelverteidiger entschied der Liganeuling für sich. Während die Rotjacken im ersten Aufeinandertreffen im Oktober auswärts noch (ohne dabei wirklich zu überzeugen9 zu einem recht komfortablen 4:1-Erfolg kamen, gingen die beiden Partien seither jeweils an die Wölfe: Sie siegten im Dezember in der Stadthalle gegen recht harmlos agierende Klagenfurter mit 3:1 und konnten auch das jüngste Duell zu Monatsbeginn auf eigenem Eis (und dank herausragender Effizienz) mit 4:2 für sich entscheiden.

Das letzte Duell:

Die letzte Konfrontation zwischen dem HC Pustertal und dem EC-KAC kam am 4. Februar in der Intercable Arena in Brunico/Bruneck zur Austragung und endete mit einem 4:2-Sieg der Gastgeber. Die Rotjacken gaben dabei eine 2:0-Führung, realisiert durch Treffer von David Maier und Clemens Unterweger, aus der Hand, das Game Winning Goal früh im dritten Abschnitt erzielte der just von der Strafbank zurückgekommene Jakob Stukel mit dem feinen Abschluss eines Sololaufs. Die Klagenfurter Niederlage darf allerdings als sehr unglücklich eingestuft werden, vergab man doch insbesondere im zweiten und dritten Abschnitt eine nahezu bizarre Anzahl an besten Einschussgelegenheiten. So traf der EC-KAC in dieser Begegnung insgesamt sechs Mal nur Metall. Nicht weniger als 85 Torschussversuche (Höchstwert seit dem Liga-Auftaktspiel gegen stark dezimierte Vienna Capitals) der Rotjacken wurden in den 60 Spielminuten gezählt, 41 Shots on Goal bei Even Strength bildeten überhaupt den Maximalwert für Rot-Weiß im Verlauf der heuer bislang 43 ausgetragenen Ligaspiele. Der EC-KAC schaffte es in dieser Partie allerdings nicht, sich für seinen Aufwand – 46:37 kontrollierte Zone Entries, 13:23 gegenüber 7:20 Minuten EV-Puckkontrolle im Angriffsdrittel, 241 versus 176 komplette Pässe – entsprechend selbst zu belohnen.

 

Spielbericht: „Rotjacken unterliegen beim HC Pustertal“ (kac.at, 04.02.2022)