Aktuelles:
Der HCB Südtirol geriet in den vergangenen Wochen gehörig aus dem Spielrhythmus, im Monat Februar kamen von acht angesetzten Partien nur drei zur Austragung, lediglich eine davon – 5:2 auf eigenem Eis gegen Graz – konnten die Füchse gewinnen. Aktuell stehen für den amtierenden Vizemeister noch sechs zu absolvierende Begegnungen am Programm, allerdings wurde für nur drei davon ein Spieltermin festgelegt. Endet die Regular Season also wie geplant am kommenden Sonntag, dem 27. Februar, und wird keines der drei verschobenen, bislang nicht re-terminisierten Spiele neu angesetzt, können die Südtiroler maximal einen Punkteschnitt von 1,630 erreichen. Damit kommt der Begegnung mit dem EC-KAC eine sehr hohe Bedeutung zu, denn unterliegen die Füchse in dieser Partie, wird ihr Pfad in die Top-Sechs des Endklassements immer theoretischer. Seine beiden Ligaspiele nach der eigenständigen „Unfit to Play“-Erklärung vor zwölf Tagen hat der HCB verloren: Am vergangenen Dienstag unterlag man beim HC Innsbruck mit 3:4 nach Penaltyschießen, tags darauf zog man auf eigenem Eis gegen Leader Salzburg mit 0:3 den Kürzeren, das ursprünglich für Freitag angesetzte Heimspiel gegen den EC VSV wurde aufgrund medizinischer Vorsichtsmaßnahmen verschoben.
Spieler im Fokus:
Sehr wechselhafte elf Monate liegen hinter Marco Insam: Der routinierte Rechtsschütze verpasste aufgrund einer im Halbfinale ohne Fremdeinwirkung erlittenen Verletzung die gesamte letztjährige Finalserie gegen Klagenfurt, auch in der aktuellen Saison war er ab Mitte Oktober für mehrere Wochen zum Zuschauen verurteilt. Zuletzt wurde der schussstarke 32-Jährige vom Stürmer zum Verteidiger umfunktioniert und gab in der temporär wohl befristeten neuen Rolle eine durchaus gute Figur ab, bei der Shootout-Niederlage in Innsbruck am Dienstag traf er mit einem satten Distanzschuss. Aktueller Topscorer der Füchse ist Brett Findlay, dessen 33 Punkte sich nahezu in gleichen Teilen aus Toren (15) und Assists (18) speisen. Damit ist der Kanadier am besten Wege, auch seine dritte Saison beim Klub als punktebester Spieler im Kader abzuschließen. Ein recht schwieriges Premierenjahr in Bolzano verbringt hingegen Goalie Kevin Boyle, der als klare Nummer eins verpflichtet wurde, in 41 ausgetragenen Ligaspielen aber bislang auf nur 23 Starts kam. Auch die Abwehr vor ihm hat noch nicht zu ihrer für den HCB typischen Stabilität gefunden, von der (mit sechs Defendern sehr knapp bemessenen) Standardbesetzung weist mit Nick Plastino (+7) aktuell nur ein Verteidiger eine positive Plus/Minus-Bilanz auf.
Bilanz gegen den EC-KAC:
Seit Bolzanos Einstieg in die damalige Erste Bank Eishockey Liga im Jahr 2013 standen sich der HCB und der EC-KAC bislang 61 Mal gegenüber, die Bilanz spricht mit 36 zu 25 Siegen mittlerweile schon recht deutlich für die Klagenfurter. Die beiden Klubs trafen in jeder der jüngsten drei abgeschlossenen Saisonen in den Playoffs aufeinander, aus den jeweils packenden Konfrontationen (Viertelfinale 2018 und 2019, Finale 2021) ging stets jenes Team siegreich hervor, das sich später (oder im Vorjahr: dadurch) auch zum Titelträger kürte. In der aktuellen Spielzeit standen sich der EC-KAC und der HCB Südtirol erst zwei Mal gegenüber: Im Oktober entschieden die Rotjacken zunächst eine gute Partie auf eigenem Eis mit 4:2 für sich, neun Tage später mussten sie sich auswärts mit 0:1 geschlagen geben. Drei der letzten vier Begegnungen, die in der Palaonda ausgetragen wurden, endeten mit einem Shutout für eines der beiden Teams, insgesamt siegten die Füchse seit ihrem Eintritt in die Liga in 17 der 30 ausgetragenen Heimspiele gegen den EC-KAC.
Das letzte Duell:
Das für vergangene Woche angesetzte Spiel zwischen dem EC-KAC und dem HCB Südtirol kam nicht zur Austragung, da sich der Vizemeister als „Unfit to Play“ erklärt hatte, die Partie wurde folgerichtig mit 3:0 Punkten und 5:0 Toren für die Klagenfurter beglaubigt. Die letzte Begegnung zwischen den beiden Vereinen datiert damit vom 31. Oktober, damals setzten sich die Füchse auf eigenem Eis knapp mit 1:0 durch. Der einzige Treffer der Partie blieb ein Überzahltor durch Mike Halmo fünf Sekunden vor der ersten Pause, trotz spielerischer Überlegenheit der Rotjacken im zweiten und dritten Abschnitt (24:9 Torschüsse in den letzten 40 Spielminuten) gelang es dem Titelverteidiger nicht, zumindest ein Mal anzuschreiben. Der EC-KAC lag am Ende der Begegnung zwar in den meisten relevanten statistischen Kategorien voran, stand jedoch mit leeren Händen da. Grund dafür war auch das konsequente Auftreten der Füchse in der eigenen Zone: Die Gäste kamen auf nur fünf Torschüsse aus dem Slot, was ihrem niedrigsten Wert der bisherigen Spielzeit (Schnitt in allen anderen Saisonspielen: 13,0) entsprach. Bemerkenswert: Die von beiden Teams aufgebotenen zwölf Verteidiger gaben in dieser Begegnung mehr Torschussversuche ab (55) als die 24 eingesetzten Stürmer (50).
Spielbericht: „Rotjacken beim Vizemeister glücklos“ (kac.at, 31.10.2021)