Im Interview mit kac.at sprechen Mike und Wolfy Kanduth von Trauma Centrum Süd über die Entstehungsgeschichte des CHL-Kampagnensongs des EC-KAC.

Der Song „The Champions“ von Trauma Centrum Süd wird den EC-KAC akustisch durch die Champions Hockey League-Saison 2021/22 begleiten. Über die Hintergründe des Liedes hat sich kac.at mit den beiden Bandmitgliedern Wolfy und Mike Kanduth unterhalten.

kac.at: Wie lange macht Ihr schon Musik und wie wurde die Musik zu Eurem Beruf?

Wolfy: Ich habe ab meinem elften Lebensjahr Gitarrenunterricht erhalten, wechselte aber recht bald zum Schlagzeug. Meine erste Band habe ich dann im Alter von 14 Jahren gegründet, das war 1995, als ich noch aktiv im Nachwuchs des EC-KAC gespielt habe. Als ich von den Rotjacken wegging und 1999 meinen ersten Plattenvertrag erhielt, wurde ich hauptberuflich Musiker – bis 2011.

Mike: Ich habe erst mit 17 so richtig begonnen, Schlagzeug zu spielen, war zuvor aber schon als Roadie, Merch-Verkäufer oder Veranstalter für die Bands meines Bruders oder von Freunden von uns aktiv. Meine erste Band DeeCracks habe ich im Sommer 2003 in Klagenfurt gegründet, sie ist nach wie vor aktiv und mein Hauptprojekt. Ich darf bereits auf 18 Jahre mit dieser Band zurückblicken, in denen wir weltweit um die 800 Shows gespielt und fünf Alben und unzählige Singles sowie EPs veröffentlicht haben. Ich lebe aber nicht davon, sondern nur damit. Meinen Lebensunterhalt verdiene ich als selbstständiger Musikmanager für Künstler wie zum Beispiel Voodoo Jürgens oder Fuzzman.

kac.at: Seit wann spielt Ihr gemeinsam und wie kam es zur Gründung von Trauma Centrum Süd?

Mike: Die Idee zu der Band entstand bereits beim Freiluft-Derby 2010, da gab es ja auch Livemusik und mein Bruder und ich fragten uns, warum spielt da keine coole Band mit Hockey-Bezug? Wir waren damals schon Fans von Hockey-Bands wie The Hanson Brothers oder The Zambonis. Allerdings waren wir aber auch beide sehr beschäftigt mit unseren anderen Musikprojekten und somit blieb es lange nur bei der Idee. Als mein Bruder aber im Herbst 2018 bei der wieder ins Leben gerufenen Eishockeysektion des Wiener Sport-Club als Verteidiger auflief, suchten sie einen Act für ihre Party zur Saisoneröffnung. Wolfy rief mich dann an und sagte: „Hey, nächstes Wochenende spielen wir mit der Hockey-Band beim WSC, wir heißen Trauma Centrum Süd, wann können wir proben?“.

Wolfy: Spätestens als ich mir diesen Gretsch TK 300 Bass gekauft hatte, mit dem „Hockey Stick Head Stock“, war klar, dass es jetzt mit unserer Hockey-Band soweit war. Ich glaube, das war 2015, von da an wurde das Thema konkret.

 

kac.at: Was verbindet Euch mit Klagenfurt und dem EC-KAC?

Mike: Unser ganzes Leben, unser ganzer Stolz, wie wir es gerne mit dem Fanclub singen. Ich kann mir ein Leben ohne den KAC nicht vorstellen. Wir kommen aus einer eishockeynarrischen Familie aus Klagenfurt, in der alle KAC-Fans sind. Mein Bruder und ich haben beide in der Stadthalle das Eislaufen erlernt und im Nachwuchs beim Verein gespielt. Unser Vater ist stolzer Abo-Besitzer seit gefühlt immer und nimmt auch unsere Mutter oft mit in die Halle. Wir Kinder sind anfangs auch immer wieder mit unserem Opa zu Spielen gegangen, das ist also ein generationenübergreifendes Thema. Mit dem aktiven Eishockey habe ich selbst recht früh aufgehört, aber Wolfy spielte bis er 17 war bei den Rotjacken und ist heute noch beim WSC im Einsatz. Da wir beide in Wien leben, sind wir natürlich auch Mitglieder der Sektion Wien, dem KAC-Fanclub in der Bundeshauptstadt.

Wolfy: Ich bin in Klagenfurt quasi in Schlittschuhen aufgewachsen. Es dürfte 1986 gewesen sein, als ich zu den Bambini in den Nachwuchs des EC-KAC kam, gemeinsam mit Thomas Pöck, Gregor Hager, Herbert Ratz und weiteren späteren Profis aus den Jahrgängen 1980 bis 1982. Auch der 83er Thomas Koch war später schon bei uns dabei. Insgesamt holten wir im Nachwuchs in unserer Altersgruppe über die Jahre hinweg auch vier österreichische Meistertitel.

Welche sind Eure ersten und welche sind Eure besten KAC-Erinnerungen?

Mike: Da ich schon als Baby bei Spielen mit dabei war, ist es recht schwer, die erste Erinnerung zu rekonstruieren. Wobei ich sagen muss, dass mir bis heute jedes Mal das Herz aufgeht, wenn ich die Stadthalle betrete und die Luft dort schnuppere: Der Geruch der Halle ist so vertraut und macht mich einfach immer glücklich. Die beste Erinnerung ist hingegen keine so alte: Dank des Vertrauens des Klubs durften wir überragende Rotjacken mit „We Won’t Back Down“ musikalisch durch die Playoffs 2021 und bis zum Titel begleiten. Obwohl wir alles vom Sofa zu Hause aus verfolgen mussten, war es ein wahnsinnig schönes und einzigartiges Erlebnis. Diese Mannschaft, die Siege, der Titel, der Song, der Beifall der Fanclub-Kollegen/innen, der Stolz der Eltern – es war alles magisch!

Wolfy: Meine ersten Erinnerungen an den KAC drehen sich rund um meine Trainer Ryszard Nowiński, Josef Edlmann und Hans Sulzer, mit denen ich viele heftige Trainingseinheiten, Kampfeinsätze und Lagerwochen in Zell am See und Bled verbinde. Die waren härter als jedes Boot Camp beim Bundesheer. Wir haben auch viele spektakuläre Partien gespielt, gegen Villach, Graz oder Wien, und zahlreiche Siege zusammen gefeiert. Die besten Erinnerungen sind aber bestimmt jene an unsere Trainingslager in Nordamerika, was damals ja etwas ganz Besonderes war: 1992 in Boston, 1994 in Vancouver und 1996 in Phoenix.

Wie kam es zu Stande, dass Ihr den CHL-Kampagnensong für den EC-KAC geschrieben habt?

Wolfy: Nachdem unser Song „mit“ Petri Matikainen den EC-KAC bis zum Titel begleitete, hatten wir wohl quasi einen Stein im Brett, wie man so sagt, hehe.

Mike: Der EC-KAC ist in Folge unserer tollen Zusammenarbeit bei unserem Playoff-Song „We Won’t Back Down“ im Frühjahr im Sommer erneut an uns herangetreten, nun wegen eines Songs, der sich um die Champions Hockey League-Teilnahme des Klubs drehen sollte. Das war und ist eine große Ehre, vor allem aber auch eine schöne Gelegenheit, einmal einen richtigen Kracher für den Verein zu schreiben. Wir waren natürlich sofort mit an Bord.

 

Welche Entwicklungsphasen hat „The Champions“ im Verlauf des Sommers durchgemacht?

Wolfy: Ich muss sagen, der Song schrieb sich quasi von selbst. Ich kann es kaum erwarten, „The Champions“ live zu spielen, am besten in der Stadthalle!

Mike: Wir haben vorbesprochen, in welche Richtung es gehen soll, Wolfy hat dann gleich ein Demo in seinem Studio zu Hause aufgenommen. Daran haben wir dann herumgeschraubt, bis wir zufrieden damit waren. Gedanklich waren wir immer in der Klagenfurter Stadthalle und haben uns die KAC-Fans vorgestellt, wie sie mit uns mitsingen: „Woah-oh, Woah-Oh, The Champions“, ein Frage-Antwort-Spiel der gegenüberliegenden Fanclub-Tribünen im Osten und Westen der Halle war hier die Idee, so, wie sie es mit den KAC-Chants immer machen. Mit der fertigen Demoversion sind wir dann nach Klagenfurt gereist, um den Song mit Marco Perdacher in den Pegel Studios sauber einzuspielen. Zu den Aufnahmen haben wir auch einige Mitglieder der Gruppe Rude Boys zu uns eingeladen, um eine authentische Hallenstimmung zu kreieren. Das Mixing und Mastering wurde dann auch von Marco Perdacher gemacht und wir finden, es ist super geworden. Jetzt hoffen wir, dass der Klub und die Fans ebenfalls begeistert vom Endergebnis sind.

Worum geht es in „The Champions“?

Mike: Es geht darum, ein Champion zu sein, in einem Sport, der von und für Champions gemacht ist. Und um die Challenge, sich mit den Besten der Besten aus ganz Europa zu messen. Quasi: Gebt mir ein unumstrittenes Champions-C!

Wolfi: „This game was made for Champions!“

Obwohl der Song „The Champions“ hier auf kac.at (sowie in der Lyrics-Version am Youtube-Kanal des EC-KAC) kostenlos verfügbar ist, freut sich der Klub, wenn sich Rotjacken-Fans den Song auf den verschiedenen Musikstreaming-Plattformen anhören, ihn teilen oder vielleicht sogar käuflich erwerben und somit die Band unterstützen.

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