Der Klub:
Die Black Wings Linz haben sehr turbulente 18 Monate hinter sich: Seit die Oberösterreicher im März 2020 den damaligen Titelverteidiger EC-KAC im Playoff-Viertelfinale an den Rand des Ausscheidens gedrängt hatten, ehe die Covid-19-Pandemie zum Saisonabbruch führte, wird ihre Außenwahrnehmung von personellen Rochaden (Wechsel des Präsidenten und des General Managers, um die prominentesten zu nennen) und juristischen Auseinandersetzungen geprägt, in deren Schatten sportliche Erfolge eher rar bleiben.
Der Eishockey-Standort Linz ist seit dem Jahr 2000 durchgehend in der höchsten Spielklasse Österreichs vertreten, die dort beheimateten Klubs haben 1.220 Partien im Bewerb bestritten. Eine niedrigere Erfolgsquote als in der vergangenen Saison (36,0 Prozent) wiesen die Black Wings in den 20 Spielzeiten zuvor nie auf, auch heuer lief es bislang nicht nach Wunsch: Nach sechs Runden noch sieglos, ziert man mit zwei Zählern auf der Haben-Seite das Tabellenende der bet-at-home ICE Hockey League.
Aktuelles:
Die Black Wings blieben in der Hälfte ihrer bislang sechs Ligapartien ohne erzielten Treffer, ihre Punktgewinne resultierten aus Overtime-Heimniederlagen gegen den HC Innsbruck (1:2) und den HCB Südtirol (3:4). Zuletzt unterlag Linz am vergangenen Sonntag bei den ersatzgeschwächten Graz 99ers mit 0:2. Mit verantwortlich für die bescheidene Zwischenbilanz der Oberösterreicher waren auch personelle Ausfälle, von den bislang 23 eingesetzten Feldspielern liefen nur elf in allen sechs Partien auf, die sommerlichen Neuzugänge Raphael Wolf und Kai Kantola standen überhaupt noch nicht zur Verfügung. Zudem ist der durchwachsene Saisonstart teilweise auch den Problemen der Truppe von Head Coach Dan Ceman in den Special Teams geschuldet: So resultierte aus bislang 16 Überzahlsituationen nur ein einziger Treffer, im Gegenzug endeten aber gleich acht von 20 Unterzahlspielen mit einem Gegentor.
Spieler im Fokus:
Der große Star der Oberösterreicher, im Sommer mit einem neuen Vertrag für drei Jahre ausgestattet, ist Stürmer Brian Lebler, der am Beginn seiner bereits zehnten Saison bei Linz steht. Der als Sohn des legendären KAC-Angreifers Edward Lebler in Klagenfurt geborene Scharfschütze erzielte seit seinem Wechsel in die Liga im Jahr 2011 bereits 295 Treffer – um satte 80 mehr als der zweiterfolgreichste EBEL- bzw. ICE-Spieler in diesem Zeitraum. Vier Cracks im aktuellen Black Wings-Aufgebot verfügen über eine Vergangenheit bei den Rotjacken: Neben den fix unter Vertrag stehenden Blaž Gregorc (2020 bis 2021 beim EC-KAC), Ramón Schnetzer (2016-2019) und Marco Brucker (2016-2018) ist aktuell bekanntlich auch Verteidiger David Maier an die Donaulände verliehen. Aufmerksamkeit gilt es aus rot-weißer Sicht auch auf Dragan Umičević zu legen, der in der vergangenen Spielzeit fünf der sechs Linzer Saisontreffer gegen Klagenfurt vorbereitete. Ungewohnt wird es auch sein, Rafael Rotter für die Black Wings auflaufen zu sehen: Der Stürmer kommt erstmals seit 2005 in einem anderen Trikot als jenem der Vienna Capitals als Gast in die Stadthalle.
Bilanz gegen den EC-KAC:
Gegen keinen der aktuell 13 Gegner in der bet-at-home ICE Hockey League hat der EC-KAC eine schlechtere historische Bilanz aufzuweisen als gegen Linz: Von den insgesamt 139 seit Oktober 2000 ausgetragenen Begegnungen konnten die Klagenfurter nur 63 (oder 45,3 Prozent) für sich entscheiden. Speziell auf eigenem Eis hatten die Rotjacken gegen die Black Wings in der jüngeren Vergangenheit veritable Probleme: Von den letzten sechs Heimspielen gegen Linz wurde nur eines – das letzte, Ende Januar ausgetragene (3:2) – gewonnen. Auch historisch betrachtet stehen die Vorzeichen aus KAC-Sicht nicht sonderlich gut: Von den 22 Gegnern, die seit der Liga-Neugründung im Jahr 2000 in der Stadthalle zu Gast waren, konnte nur ein einziger mehr als die Hälfte seiner Auftritte erfolgreich gestalten: Die Black Wings Linz siegten in 35 von 69 Fällen.