Der Klub:
Der 1995 im Zuge einer Fusion entstandene EC Salzburg ist seit seinem Einstieg in die höchste Spielklasse Österreichs (2004) einer der erfolgreichsten Klubs im Bewerb. Nach einem „Lehrjahr“, in dem man abgeschlagen am Tabellenende landete, setzte man sich ab 2005 im Spitzenfeld der wenig später international geöffneten Liga fest, zwischen 2007 und 2016 holten die Bullen in zehn Spielzeiten gleich sechs Meistertitel und standen zwei weitere Male im Finale. Die Endspielserie erreichte man seit 2018, als es eine bittere Spiel-Sieben-Niederlage gegen den HCB Südtirol setzte, jedoch nicht mehr, im Vorjahr musste Salzburg im Halbfinale gegen den EC-KAC (Serienendstand: 1:4) die Segel streichen.
Zentrales Asset des EC Salzburg ist die 2014 eröffnete Akademie im Stadtteil Liefering, in der neben Fußball- auch Eishockeytalente – in letztgenanntem Fall für die beiden Red Bull-Standorte München und Salzburg – ausgebildet werden. Am Übergang zwischen dieser Nachwuchsinstitution und dem Profieishockey steht wie auch in Klagenfurt eine Zweitmannschaft, die in der Alps Hockey League aktiv ist. Die Salzburger Kampfmannschaft wiederum fuhr in der vergangenen Spielzeit eher durchwachsene Ergebnisse ein, die Winning Percentage von 54,2 Prozent war die niedrigste seit acht Jahren. Folge dessen war ein weitreichender personeller Umbau, von dem auch langjährige Stützen wie John Hughes oder Alexander Rauchenwald betroffen waren.
Aktuelles:
Der EC Salzburg liegt in der Tabelle aktuell einen Zähler und zwei Ränge vor dem EC-KAC auf Position vier, zuletzt bewies das Team von Head Coach Matt McIlvane prächtige Form: Fünf der jüngsten sechs Ligaspiele wurden gewonnen, zudem sorgte ein Overtime-Sieg beim HCB Südtirol am Mittwoch dafür, dass sich die Bullen nach der vorherigen Heimniederlage doch noch den ersten Platz in ihrer CHL-Vorrundengruppe holen konnten. Diese Erfolge fuhren die Mozartstädter mit stark dezimiertem Lineup ein: Beim 5:4-Auswärtssieg nach Penaltyschießen am Freitagabend in Graz fehlten nicht weniger als zehn Stammkräfte (Lamoureux, Heinrich, Pallestrang, Schreier, Harnisch, Hochkofler, M. Huber, Loney, Raffl, Wukovits). Auf eigenem Eis musste der sechsfache Liga-Champion zu Saisonbeginn (gegen Bolzano und Dornbirn) zwei Niederlagen hinnehmen, seither siegte man aber im Volksgarten drei Mal am Stück: 5:2 gegen Bratislava, 3:0 gegen Székesfehérvár und 4:3 gegen Villach.
Spieler im Fokus:
Der Mann der Stunde beim EC Salzburg ist der enorm offensiv ausgerichtete Verteidiger T. J. Brennan: Am Freitag schnürte er bei den 99ers einen Doppelpack und entschied dann auch das Shootout zugunsten seines Teams, drei Tage zuvor sicherte sein Torerfolg in der Verlängerung in Bolzano den CHL-Gruppensieg. Der US-Amerikaner hält nach neun Ligaspielen bei bereits 14 Zählern und liegt aktuell auf Platz zwei der ICE-Scorerwertung. Stete Gefahr geht im Angriff der Mozartstädter von den beiden Neuzugängen Peter Schneider und Jan-Mikael Järvinen aus, die im kurzen Lineup der vergangenen Wochen als Linienkollegen den Großteil der offensiven Last schulterten. Ganz hinten gab der als Ersatz für den verletzten Lamoureux geholte Goalie Atte Tolvanen bislang eine gute Figur ab, der Finne siegte bei drei seiner vier Starts und verbuchte bislang einen Gegentorschnitt von 1,97.
Bilanz gegen den EC-KAC:
Am Sonntag kommt es im Volksgarten zum Jubiläumsspiel: Der EC Salzburg und der EC-KAC duellieren sich seit dem Aufstieg der Bullen in die höchste Spielklasse zum 150. Mal. Die historische Bilanz spricht mit 79 Siegen gegenüber 70 für die Gastgeber, allerdings konnten die Rotjacken in der jüngeren Vergangenheit einigen Boden gutmachen: Acht der letzten zehn Konfrontationen der beiden Klubs gingen an Klagenfurt. Auf eigenem Eis siegten die Mozartstädter in 48 von 74 Duellen, doch auch hier schnitt der EC-KAC zuletzt besser ab als in der Vergangenheit, drei der fünf Auswärtsspiele an der Salzach in der vergangenen Saison wurden gewonnen. Seit der Liga-Neugründung im Jahr 2000 hat der Rekordmeister gegen kein anderes Team häufiger gespielt als gegen Salzburg, auch lag der Gegentorschnitt mit 3,20 pro Partie gegen keinen anderen der insgesamt 22 in diesem Zeitraum bespielten Klubs höher als gegen die Bullen.