Der Klub:
Die Geschichte von Fehérvár AV19 reicht bis ins Jahr 1960 zurück, 1977 stieg der Klub in die höchste ungarische Liga auf. Dort avancierten die Roten Teufel 1981 zum ersten nationalen Titelträger, der nicht in der Hauptstadt Budapest beheimatet war, zwölf weitere Championate folgten bis 2012. Bereits fünf Jahre früher, im Herbst 2007, wechselte Székesfehérvár in die damalige Erste Bank Eishockey Liga, um sich nach fünf Meistertiteln in Folge dem eher konkurrenzlosen Status in Ungarn zu entziehen und auf internationaler Ebene neue Herausforderungen anzunehmen.
In der nunmehrigen ICE Hockey League war der Klub in den vergangenen gut 14 Jahren stets ein zuverlässiger Partner, der trotz seiner exponierten Lage ganz am östlichen Ende der Ligalandkarte nie mit Abwanderungsgedanken kokettierte. Sportlich fällt die Bilanz der Ungarn bislang allerdings eher bescheiden aus: Acht mal verpasste man die Playoffs, in den sechs Fällen, in denen man das Viertelfinale erreichte, war dort stets auch Schluss, insgesamt gewann Székesfehérvár von 31 Post Season-Partien in seiner Ligahistorie nur sieben.
Aktuelles:
Das Team von Head Coach Kevin Constantine startete herausragend in die neue Saison und stand nach fünf Runden mit dem Punktemaximum da, ehe man in Salzburg (0:3) den ersten Verlust verbuchen musste. Insgesamt halten die Ungarn jedoch mittlerweile bei bereits acht Siegen aus elf Partien, erst am Freitag gelang ein klarer 6:1-Heimerfolg gegen die Black Wings Linz. Auf eigenem Eis gewann Fehérvár AV19 fünf seiner bislang sechs Begegnungen, kein Team in der Liga kassierte in Heimspielen weniger Gegentreffer (1,67 pro Partie). Gleichzeitig agierten die Ungarn in den ersten Wochen des Spieljahres 2021/22 auch sehr spielstark, bei nur einem von elf Auftritten hatten sie nach 60 Minuten weniger Torschüsse auf ihrem Konto als ihre jeweiligen Gegner. Die Begegnung mit dem EC-KAC ist die erste der Saison für Székesfehérvár, im Vorjahr gingen vier der sechs Duelle an die Rotjacken, nur im Heimspiel in der Pick Round siegten die Magyaren in regulärer Spielzeit.
Spieler im Fokus:
Auch heuer wird die teaminterne Scorerwertung bereits wieder von Franchise Player János Hári angeführt, dessen zwölf Torvorlagen ligaweit aktuell nur von einem Spieler überboten werden. Anders als in den vergangenen Jahren, als einheimische Kräfte vornehmlich aus der eigenen Nachwuchsabteilung rekrutiert wurden, verpflichtete Fehérvár AV19 heuer im Sommer mit István Terbócs und Rückkehrer Bálint Magosi zwei ungarische Spieler von anderen Klubs, die sich umgehend in den ersten drei Sturmformationen behaupten konnten. Terbócs, der am Freitag (wie Verteidiger Stipsicz und Routinier Bartalis) verletzt passen musste, ist aktuell gemeinsam mit dem Slowenen Anže Kuralt der erfolgreichste Torjäger im Team, beide trafen bislang sechs Mal. Auf der Torhüterposition setzt Székesfehérvár heuer auf importierte Kompetenz aus Finnland: Rasmus Tirronen kehrte nach knapp dreiwöchiger Abwesenheit am Freitag zumindest wieder als Backup ins Aufgebot zurück, der Goalie gewann zuvor bei jedem seiner vier Saisoneinsätze.
Bilanz gegen den EC-KAC:
Fehérvár AV19 und der EC-KAC standen sich in der ICE (bzw. zuvor EBEL) bislang 72 Mal gegenüber, mit 39 gegenüber 33 Siegen (bei 233 zu 175 Toren) spricht die historische Bilanz für die Kärntner. Bemerkenswert ist die sehr stark ausgeprägte Heimtendenz in diesem Duell: 51 Begegnungen – oder 70,8 Prozent aller Spiele – endeten mit einem Erfolg für das jeweils gastgebende Team. In Székesfehérvár konnten sich die Rotjacken bei 36 Auftritten nur neun Mal in regulärer Spielzeit und in drei weiteren Fällen nach Verlängerung bzw. Penaltyschießen durchsetzen. Auch wiesen rot-weiße Gastspiele in Ungarn meist sehr knappe Endresultate auf, in 24 von 36 Partien trennte die beiden Mannschaften am Ende des Spiels nur ein einziger Treffer.