Am Freitag kommt es in der Stadthalle Klagenfurt zum ersten Wiedersehen zwischen dem EC-KAC und dem HCB Südtirol seit der Finalserie 2021, wie gewohnt stellt kac.at den Rotjacken-Gegner vor.

Der Klub:

Der HCB Südtirol kann bereits auf eine 88-jährige Historie zurückblicken: 1933 gegründet, bespielte der Klub ab 1953 das Kunsteis am städtischen Messegelände, 1994 übersiedelte man in die anlässlich der A-Weltmeisterschaft errichtete Palaonda/Eiswelle, die bis heute die Heimstätte der Füchse ist. Mit einer Kapazität von 7.200 Plätzen ist sie die zweitgrößte der 14 ICE-Spielstätten. Obwohl der HCB seit seinem Einstieg in die damalige Erste Bank Eishockey Liga im Jahr 2013 nicht mehr italienischer Titelträger werden kann, ist man nationaler Rekordmeister, zwischen 1963 und 2021 holte man 19 Mal das Championat.

Als erfolgreichste Phase der Klubgeschichte dürfen allerdings trotzdem die vergangenen gut acht Jahre betrachtet werden: Der HCB Südtirol war als Mitglied der internationalen Liga (zuvor EBEL, jetzt ICE) von einer kontinuierlichen Professionalisierung und strukturellen Weiterentwicklung geprägt, was sich letztlich auch im sportlichen Erfolg niederschlug: Die Füchse qualifizierten sich in jeder Spielzeit für die Playoffs, krönten sich 2014 und 2018 (jeweils gegen den EC Salzburg) zum Champion und mussten sich in der vergangenen Saison erst im Finale dem EC-KAC geschlagen geben.

Aktuelles:

Die Italiener kommen als Tabellensiebter nach Klagenfurt, sie halten aktuell bei 15 Zählern, haben aber auch zumindest ein Spiel weniger ausgetragen als sämtliche vor ihnen platzierten Teams. Unter der Führung des im Sommer neu verpflichteten Cheftrainers Doug Mason, der zwischen 2014 und 2020 in 305 EBEL-/ICE-Partien an der Bande des EC-KAC und der Graz 99ers stand, startete der HCB Südtirol mit zwei Siegen in die Saison 2021/22. Danach geriet der Motor der Füchse allerdings etwas ins Stocken, von den seither sieben Ligaspielen wurden nur noch zwei – zu Hause gegen Znojmo (3:1) und zuletzt am Samstag gegen Fehérvár AV19 (4:3) – in regulärer Spielzeit gewonnen. In der Fremde bestritt der HCB in der laufenden Liga-Saison erst drei Partien, in jeder davon konnte er punkten (3:0 in Salzburg, 4:3 nach Verlängerung in Linz, 5:6 nach Verlängerung in Villach).

Spieler im Fokus:

Aus der sehr erfolgreichen Mannschaft der vergangenen Spielzeit (1,91 Zähler pro Spiel, Höchstwert des Klubs in seiner Ligageschichte) konnte der HCB Südtirol den Großteil der Schlüsselspieler halten, lediglich Abwehrchef Dennis Robertson und Goalie Leland Irving verließen den Klub. Punktegaranten wie Brett Findlay und Dustin Gazley verlängerten hingegen ihre Verträge, das Duo führt auch in der noch jungen Saison 2021/22 die teaminterne Torjägerliste an. Von den Neuzugängen dürfen mit Matthew Maione die größten Erwartungen verknüpft werden: Der sehr offensiv ausgerichtete Abwehrspieler – 2017/18 punktebester Verteidiger in der finnischen Liga, im Jahr danach im Scoring die Nummer zwei unter allen Defensivspielern in der KHL – versucht, nach zwei eher durchwachsenen Saisonen in Südtirol wieder nachhaltig Fuß zu fassen. Eher holprig verlief der Start in sein erstes Europa-Engagement für Goalie Kevin Boyle: Der US-Amerikaner, der sich dem Vergleich mit starken HCB-Schlussmännern der jüngeren Vergangenheit wie Jaroslav Hübl, Pekka Tuokkola oder Leland Irving stellen muss, kassierte bei jedem seiner bislang fünf Starts in der Liga zwischen drei und sechs Gegentore.

Bilanz gegen den EC-KAC:

Der HCB Südtirol und der EC-KAC duellierten sich im Verlauf der Jahrzehnte in vielen verschiedenen Bewerben: Im Alpenpokal, dem Europacup, der Alpenliga und dem Europäischen Ligapokal gab es direkte Konfrontationen, dazu kamen zahlreiche Freundschaftsspiele und auch Begegnungen im Rahmen von Turnieren. In der nunmehrigen ICE Hockey League trafen die Füchse seit ihrem Liga-Einstieg im Jahr 2013 bislang 58 Mal auf die Rotjacken, wobei die Bilanz mit 34 zu 24 Siegen (bei 162 zu 133 Toren) für den EC-KAC spricht. Trotz der erst recht kurzen Dauer der gemeinsamen Ligazugehörigkeit fehlt es dem Duell zwischen Bolzano/Bozen und Klagenfurt nicht an Brisanz, traf man doch in drei der vergangenen vier Saisonen auch in den Playoffs aufeinander. In jedem dieser Fälle – 2018, 2019 und 2021 – avancierte der Sieger der jeweiligen Serie später (oder dadurch) auch zum Meister.