Aktuelles:
Im derzeit noch sehr dicht gedrängten Tabellenmittelfeld – die sieben Teams auf den Plätzen vier bis zehn trennen lediglich vier Zähler – belegt der HCB Südtirol momentan Rang sieben. Anders als die Rotjacken konnten die Füchse im bisherigen Verlauf der Woche zwei wichtige Siege einfahren: Am Dienstag setzten sie sich im ersten Südtiroler Derby der ICE-Historie beim HC Pustertal mit 2:1 durch, am Freitag bezwangen sie auf eigenem Eis den Tabellenzweiten Fehérvár AV19 dank dreier Treffer innerhalb von weniger als sieben Minuten im Schlussabschnitt mit 3:2. Im bisherigen Saisonverlauf haderten die Italiener vor allem mit ihrer defensiven Stabilität: Der aktuelle Gegentorschnitt pro Ligaspiel (3,46) liegt um satte 30,4 Prozent über dem Wert aus Bolzanos ersten acht Jahren in der EBEL bzw. ICE. Die lediglich drei Verlusttreffer in der laufenden Woche deuten allerdings darauf hin, dass der amtierende Vizemeister am besten Weg ist, dieses Problem in den Griff zu bekommen.
Spieler im Fokus:
Aktueller Topscorer des HCB Südtirol ist in seinem bereits fünften Jahr beim Klub Stürmer Angelo Miceli: Der Italo-Kanadier traf sowohl am Freitag beim Heimsieg gegen die Ungarn im Powerplay als auch vor acht Tagen im ersten Saisonduell mit den Rotjacken und hält derzeit bei 13 Zählern aus ebenso vielen Partien. Den Game Winner im letzten Ligaspiel der Füchse erzielte einmal mehr Brett Findlay, der aktuell jedoch ohne seinen kongenialen Linienkollegen Dustin Gazley auskommen muss, der im Derby im Pustertal mit einem Mitspieler zusammenkrachte und verletzt ausfällt. Stete Gefahr geht für Gegner der Füchse auch vom Speed von Daniel Catenacci, der heuer bereits zwölf Scorerpunkte verbuchen konnte, aus. Gleiches gilt für die Feuerkraft von der blauen Linie aus, wo Schützen wie Mathew Maione oder Nick Plastino zu dominanten Kräften auf ICE-Level zählen.
Bilanz gegen den EC-KAC:
Der EC-KAC und der HCB Südtirol treffen am Sonntag zum 60. Mal seit Bolzanos Liga-Einstieg im Jahr 2013 aufeinander. Die bisherige Bilanz fällt aus Klagenfurter Sicht durchaus positiv aus: 35 Siegen stehen 24 Niederlagen gegenüber, auch das Torverhältnis spricht mit 166:135 für die Rotjacken. Von den jüngsten acht Begegnungen konnte der österreichische Rekordmeister gleich sieben gewinnen, die Füchse hatten in diesem Zeitraum nur in Spiel drei der letztjährigen Finalserie das bessere Ende für sich. In der Palaonda/Eiswelle standen sich die beiden Klubs im Verlauf der HCB-Ligazugehörigkeit bislang 29 Mal gegenüber, bei ausgeglichener Torbilanz (76:76) haben die Italiener die Nase hier mit 16:13 Siegen knapp vorne. Für den EC-KAC stellt die Partie am Sonntag die erste Rückkehr an jenen Ort dar, an den man am 20. April dieses Jahres den Meistertitel einfahren konnte.
Das letzte Duell:
Die Rotjacken standen den Füchsen erst am 22. Oktober letztmals gegenüber, auf eigenem Eis fuhren sie einen durchaus souveränen 4:2-Erfolg ein. Wesentlichen Anteil daran hatten die Special Teams: Während die Überzahlformationen eine von zwei Powerplaymöglichkeiten in einen Torerfolg verwandeln konnten, blieb das Unterzahlpersonal in vier Situationen ebenso oft standhaft. Bei „Fünf-gegen-Fünf“ kamen die Klagenfurter auf deutlich mehr Zeit im Scheibenbesitz (24:33 gegenüber 17:14 Minuten), besonders augenscheinlich waren die rot-weißen Vorteile bei Even Strength auch im Angriffsspiel: Während der EC-KAC auf 75 Sequenzen mit Puckkontrolle in der Angriffszone kam, lag dieser Wert beim HCB Südtirol bei lediglich 44. Großes Manko des Titelverteidigers in dieser Partie: Nur 35 Prozent der Faceoffs konnten gewonnen werden, von den sechs verschiedenen Cracks, die sich Anspielen stellten, konnte keiner eine positive Bilanz vorweisen. Auch stellte dieses Heimspiel für die Rotjacken insgesamt eine kleine Trendumkehr dar: Sie vermochten es nicht, an die gute Form aus dieser Begegnung anzuknüpfen, und holten seither (in Székesfehérvár und Bratislava sowie gegen Innsbruck) nur zwei von neun möglichen Zählern.
Spielbericht: „Gute Rotjacken bezwingen den Vizemeister“ (kac.at, 22.10.2021)