Die Rotjacken waren im Startdrittel, begünstigt durch drei Überzahlspiele, das gefährlichere Team, konnten ihr Chancenplus vorerst jedoch nicht in Treffer ummünzen. Erst nachdem der EC-KAC im mittleren Abschnitt eine sehr heikle Phase numerischer Unterlegenheit überstanden hatte, gelang ihm das Führungstor: Thomas Koch fälschte einen Postma-Schuss in die Maschen ab (33.). Nur 32 Sekunden waren im dritten Durchgang gespielt, da sorgte Benjamin Nißner aus kurzer Distanz für den Ausgleich für den EC Salzburg. Dem neuerlichen Führungstreffer durch Manuel Ganahl verweigerten die Schiedsrichter die Anerkennung (45.), fünf Minuten später gab es an einem Fraser-Tor jedoch nichts zu rütteln. Wieder war es Nißner, der in der 58. Minute ausglich und die Partie in die Verlängerung schickte. In dieser überstanden die Rotjacken ein Unterzahlspiel, im folgenden Shootout sicherte Fraser seinem Team den Zusatzpunkt, als er als einziger Schütze verwerten konnte.
Drittel 1
Schon in Spielminute zwei ergab sich die erste gute Gelegenheit für die Rotjacken: Im „Zwei-gegen-Eins“-Angriff schloss Thomas Hundertpfund von halbrechts selbst ab, Goalie Atte Tolvanen war jedoch mit dem Schoner zur Stelle. Den ersten gefährlichen Schuss der Hausherren gab Danjo Leonhardt aus dem hohen Slot ab, Torhüter Sebastian Dahm fixierte den Puck im Nachfassen (6.). Die besseren Möglichkeiten im Startdrittel hatten die Klagenfurter: Ein aufgeknieter Onetimer von Lukas Haudum von den linken Hashmarks aus segelte knapp an der Stange vorbei (6.), als der Mittelstürmer im Konter nach Linksaußen auf Steven Strong abtropfen ließ, verzog dieser am langen Pfosten vorbei (9.). Mit Ablauf des ersten KAC-Unterzahlspiels zog T.J. Brennan von halbrechts ab, sein gezogener Wristshot wurde aber noch am Kasten vorbei abgelenkt (10.). Dann wieder die Gäste: Im neuerlichen „Zwei-auf-Eins“ verlud Haudum den letzten Gegenspieler, als er schoss, konnte ein zurückeilender Bullen-Verteidiger aber blocken (10.).
Nach einer unsauberen Spieleröffnung der Rotjacken in der eigenen Zone gelangte Benjamin Nißner an die Scheibe, mit seinem Schlagschuss aus der Halbdistanz hatte Dahm jedoch keine Probleme (12.). Im nächsten Powerplay kombinierte sich der Titelverteidiger nahe an den Führungstreffer heran: Kochs Direktabnahme aus spitzem Winkel konnte Tolvanen mit der Schulter parieren, Frasers Nachschuss hätte wohl gepasst, zu diesem Zeitpunkt war das Gehäuse aber bereits aus der Verankerung gerissen (16.). Salzburgs beste Gelegenheit im ersten Durchgang hatte in Minute 19 Lucas Thaler, der von den linken Hashmarks aus ins Getümmel vor dem Kasten feuerte, dort jedoch nur seinen Teamkollegen Baltram traf.
Drittel 2
Den zweiten Abschnitt eröffnete Manuel Ganahl, der den Puck von außen an die rechten Hashmarks zu Lukas Haudum durchsteckte, sein Schuss ging aber über das Tor (23.). Als wenig später Paul Huber zum Sololauf auf Sebastian Dahm kam, konnte sich der KAC-Keeper auszeichnen (25.). Im Glück war er, als Jan-Mikael Järvinen im Powerplay eine Direktabnahme haarscharf neben die Stange setzte (26.). Im gleichen Bullen-Überzahlspiel schlenzte Peter Schneider vom linken Faceoff-Punkt aus, Dahm hatte keine Sicht, konnte den Schuss aber mit der Fanghand ablenken (26.). Auch gegen den halblinks frei vor ihm aufgetauchten Florian Baltram konnte der Däne parieren (27.) und seine Mannschaft damit schadlos durch diese sehr heikle Phase bringen. Als von einem Faceoff in der eigenen Zone weg Lucas Thaler zur Solochance kam, konnte ihn Martin Schumnig noch einholen, jedoch nur mehr regelwidrig stoppen, im folgenden Überzahlspiel wurde ein Brennan-Schlagschuss aus der Distanz nur ganz knapp am Kasten vorbei abgefälscht (31.).
Als der EC-KAC wieder vollzählig agieren konnte, kam er zum ersten Treffer der Partie: Nach Übergabe mit Johannes Bischofberger auf der rechten Seite der blauen Linie zog Paul Postma ab, von Thomas Koch, der am Torraum in einen Zweikampf verwickelt war, sprang die Scheibe in die Maschen (33.). Gleich bot sich den Rotjacken die Chance zum zweiten Treffer: Der Abpraller eines Postma-Krachers landete beim zwischen den Hashmarks ungedeckten Manuel Ganahl, der jedoch verzog (34.). Als Paul Postma beim Eintritt ins Angriffsdrittel über halbrechts von zwei Gegenspielern gestellt wurde, schaffte er es noch, die Scheibe zur Mitte zu Kele Steffler zu befördern, dieser setzte seinen Schlenzer aber über den Kasten (38.). Dass es mit einer rot-weißen Führung in die Kabine zurückging, war dann Sebastian Dahm zu verdanken, der Salzburgs drittes Solo im Mitteldrittel, nun jenes von Mario Huber, stoppen konnte (39.).
Drittel 3
Im dritten Durchgang dauerte es nur 32 Sekunden, bis die Roten Bullen zum Ausgleich kamen: Der in die linke Rundung abgedrängte Florian Baltram vermochte den Puck noch ins Zentrum zu Benjamin Nißner zu bringen, der Dahm aus kurzer Distanz keine Chance ließ (41.). Dann fing Thomas Hundertpfund in der neutralen Zone einen Salzburger Pass ab, spielte diagonal an den langen Pfosten zu Manuel Ganahl, der flach einschoss und jubelnd abdrehte. Das Videostudium bestätigte für die Schiedsrichter jedoch ihre On-Ice-Entscheidung, sie verweigerten dem Treffer die Anerkennung, weil der KAC-Kapitän beim Kreuzen am Crease den Goalie berührt hatte (45.). Die Hausherren schrammten knapp an der erstmaligen Führung vorbei, als Mario Huber (45.) und Lucas Thaler (46.) den Puck in aussichtsreichen Lagen nicht richtig trafen, besser machten es die Klagenfurter: Johannes Bischofberger zog nach dem Entry über halblinks nach innen, legte auf Matt Fraser quer, der seine Direktabnahme fein in die Maschen wuchtete (50.).
Die Antwort Salzburgs war ein „Drei-gegen-Zwei“-Konter, der diesen beschließende Onetimer von Jakub Borzęcki flog aber am Kasten vorbei (50.). Als Nick Petersen hinter dem gegnerischen Gehäuse seinen Gegenspieler narrte und auf Clemens Unterweger zurücklegte, schlug dessen Volley nur auf Tolvanens Schoner ein (54.). Ein Wrap-Around von Mario Huber auf die Rückhand (55.) und ein Durchbruch Paul Hubers nach einem Faceoff im Angriffsdrittel (57.) mündeten nicht in Treffern, sehr wohl aber konnte wenig später Nißner seinen Doppelpack schnüren: Baltram klopfte einen Strong-Querpass hinter dem eigenen Tor von der Bande, legte die Scheibe an den Crease, von wo aus der gebürtige Wiener keine Probleme hatte, zum 2:2 einzuschießen (58.). Um ein Haar hätten die Hausherren noch alle drei Punkte geholt, einen Järvinen-Versuch von halblinks im Powerplay konnte Sebastian Dahm mit der Schulter über das Gehäuse lenken (60.).
Verlängerung/Penaltyschießen
In der fällig gewordenen Verlängerung waren die Rotjacken zunächst eine knappe Minute mit „Drei-gegen-Vier“ numerisch unterlegen, die Bullen konnten daraus aber kein Kapital schlagen. Weil die Overtime bis 13 Sekunden vor ihrem Ende ohne Unterbrechung blieb, hatten beide Teams vier Feldspieler am Eis, daher blieben aussichtsreiche Gelegenheiten Mangelware. Die beste auf Seiten Salzburgs hatte Mario Huber, der von der Halfwall aus nach innen bis zum Torraum zog und Sebastian Dahm umkurvte, dabei jedoch die Scheibe verlor (64.). In der letzten Aktion der Verlängerung enteilte Manuel Ganahl der gegnerischen Hintermannschaft, wurde beim Solo von Baltram von hinten aber noch so gestört, dass Atte Tolvanen parieren konnte (65.). Der Sieger musste demnach im Shootout gefunden werden und dort hatten die Rotjacken das bessere Ende für sich: Nachdem Nißner, Brennan und Schneider für Salzburg sowie Petersen und Ganahl für Klagenfurt vergeben hatten, setzte Matt Fraser den Puck aus dem Handgelenk halbhoch in die von ihm aus linke Ecke und fixierte den KAC-Auswärtssieg. (HB)
Post Game-Kommentar von Head Coach Petri Matikainen:
„Eine sehr knappe Angelegenheit, mir hat das Mindset und die Spielweise unserer Mannschaft gefallen. Ich denke, das erste war unser bestes Drittel, danach ließen wir zu viele Breakaways zu, bei denen uns Sebastian Dahm retten musste. Mit dem Penalty Killing war ich zufrieden, die Linienumstellungen haben sich auch bewährt, insgesamt war es wieder ein Spiel auf des Messers Schneide, heute mit dem besseren Ende für uns – ein sehr wichtiger Sieg für meine Mannschaft. Besser als das Resultat hat mir aber unsere Spielanlage gefallen: So, wie sich unsere Fünf-Mann-Einheiten bewegt und wie sie agiert haben, war das ein Schritt in die richtige Richtung. Matt Fraser sind zwei wichtige Treffer gelungen, hervorheben möchte ich auch den erst kürzlich zum Team gestoßenen Fabian Hochegger, der wieder viel Willenskraft in seine Shifts gelegt hat.“
bet-at-home ICE Hockey League, 10. Spieltag
17.10.2021 / 16.30 Uhr
EC Salzburg – EC-KAC 2:3 n.P. (0:0,0:1,2:1)
Eisarena Salzburg, 2.280 Zuschauer
Schiedsrichter: Fichtner (AUT), Režek (SLO)
Aufstellung EC-KAC:
Dahm (Holzer) | Strong-Schumnig, Steffler-Postma, Unterweger-Vallant, Tialler | Fraser-Koch-Bischofberger, S.Witting-Haudum-Petersen, Ganahl-Hundertpfund-Obersteiner, S.Geier-M.Geier-Hochegger
Es fehlten:
Tičar (krank), Sticha (verletzt)
Torfolge:
0:1 Thomas Koch (32:20/Paul Postma, Johannes Bischofberger)
1:1 Benjamin Nißner (40:32/Florian Baltram, Lucas Thaler)
1:2 Matt Fraser (49:35/Johannes Bischofberger, Kele Steffler)
2:2 Benjamin Nißner (57:24/Florian Baltram)
2:3 Matt Fraser (65:00/PS)