Der EC-KAC, der zuletzt spielübergreifend sieben Powerplay-Chancen ungenutzt gelassen hatte, eröffnete die Partie gleich mit einem Treffer im ersten, frühen Überzahlspiel der Begegnung durch Thomas Hundertpfund. Vor und nach Innsbrucks erstem Tor sendete jeweils Thomas Koch – ebenfalls in beiden Fällen bei numerischem Vorteil – ein, Verteidiger Paul Postma schnürte mit zwei weiteren Torerfolgen im Spiel mit einem Mann mehr einen Doppelpack, sodass sich die Rotjacken nach 40 Minuten bereits über eine 5:1-Führung freuen konnten. Thomas Koch komplettierte im dritten Abschnitt seinen Hattrick, die Tiroler vermochten das Score mit zwei Treffern noch kosmetisch zu verschönern.
Drittel 1
Nach zuletzt sieben ungenutzten Überzahlspielen in Folge konnten die Rotjacken in Innsbruck gleich ihre erste Powerplaymöglichkeit in einen Torerfolg konvertieren: Lukas Haudum brachte von der rechten Halfwall aus einen feinen Querpass auf Thomas Hundertpfund an, der halblinks mit einem Haken Goalie Tom McCollum zunächst täuschte und dann bezwang (4.). Die Klagenfurter blieben danach am Drücker: Bei einem „Zwei-gegen-Eins“-Konter kam Ganahls Querpass auf Tičar recht spät, sodass der Slowene gegen den Torhüter keinen guten Einschusswinkel mehr hatte (6.). Als Samuel Witting zwischen den Hashmarks von hinter dem Kasten aus ideal bedient wurde und sofort abzog, reagierte der HCI-Schlussmann mit dem Blocker stark (8.). Ein erstes Unterzahlspiel überstand der EC-KAC ohne grobe Probleme, als er selbst wieder mit einem Mann mehr am Eis stand, verdoppelte er seinen Vorsprung:
Thomas Koch schlenzte den Puck von halblinks und aus einiger Distanz am Screen vorbei unter die Querlatte (12.). Den dritten Treffer hatte Johannes Bischofberger am Schläger, als die Scheibe von der Halfwall zu ihm in den Slot sprang, der Stürmer jagte seinen Abschluss aber über das Gehäuse (14.). Danach folgte die erste haarige Situation für die Rotjacken, die sich mit einer 64-sekündigen „Drei-gegen-Fünf“-Unterlegenheit konfrontiert sahen, diese aber mit gleich drei Clearings bravourös meisterten. Weil noch vor der ersten Pause auch Manuel Ganahl für vier Minuten in die Kühlbox musste, agierten die Klagenfurter weiterhin numerisch limitiert, gegen Daniel Leavens aus spitzem Winkel (17.) und Zach Magwood vom linken Faceoff-Punkt aus (19.) holte aber Sebastian Dahm die sprichwörtlichen Kohlen aus dem Feuer.
Drittel 2
Gleich nach Wiederbeginn bremste Johannes Bischofberger bei einem Konter zu früh, sodass er keinen Querpass mehr anbrachte (21.), danach gelang den Hausherren in ihrem fünften Powerplay ihr erster Treffer: Tim McGauley passte von der rechten Halfwall aus scharf, Daniel Leavens gab dem Puck am rechten Anspielpunkt die entscheidende Richtungsänderung mit (22.). Um ein Haar wäre den Haien in dieser Phase der Ausgleichstreffer geglückt, doch konnte Dahm den Abschluss eines „Drei-gegen-Eins“-Angriffs der Tiroler mit der Schulter parieren (24.). Es folgte eine wahre Strafenorgie, von der 26. Spielminute bis zur zweiten Pause waren nicht weniger als sieben Zwei-Minuten-Hinausstellungen zu verzeichnen, der Großteil davon betraf Innsbruck. Paul Postma aus der Distanz und Nick Petersen aus spitzem Winkel vergaben im Powerplay (jeweils 27.), eine Solochance von Stefan Geier bei numerischer Unterlegenheit wurde von McCollum vereitelt (32.). Im nächsten Überzahlspiel für die Rotjacken wischte Fraser am Torraum über den Puck, der wenig später bei Petersen landete, der nur noch einzuschieben hatte, davor jedoch von Joel Messner mit einem Stockschlag in die Beine gefällt wurde (34.).
Die daraus resultierende doppelte numerische Überlegenheit nutzte der EC-KAC: Rok Tičar kam zwischen den Hashmarks an den Puck, sah jedoch, dass Thomas Koch halbrechts besser positioniert war, der Routinier schickte das Zuspiel des Slowenen direkt in die Maschen (34.). Klagenfurt blieb in Überzahl, Lukas Haudum traf die Außenstange, Thomas Hundertpfund verzog aus dem Zentrum knapp (jeweils 35.). Dann folgte Powerplay-Treffer Nummer vier für den Rekordmeister: Ein satter Schlagschuss von Paul Postma von der blauen Linie aus zappelte in den Maschen (36.). Und weil der Kanadier vorzugsweise doppelt trifft, legte er nur 72 Sekunden später das nächste Tor nach: Ein Schlenzer von der rechten Seite schlug dank gutem Screen in der kurzen Ecke ein (37.). Dazwischen hatte Manuel Ganahl einen „Vier-gegen-Zwei“-Angriff zu zentral auf den Torhüter abgeschlossen (37.). Die beiden letzten Möglichkeiten im verrückten zweiten Durchgang gehörten dem HCI, doch Magwood verfehlte aus dem Slot den Kasten und einen Schlagschuss von Bourque konnte Dahm mit Mühe blockieren (jeweils 39.).
Drittel 3
Möglichen Comeback-Ambitionen der Hausherren erteilte Thomas Koch eine Abfuhr, als er nur 71 Sekunden nach Beginn des Schlussdrittels auf 6:1 aus KAC-Sicht stellte: Steven Strong brachte aus der eigenen Zone einen tollen Diagonalpass an den linken Flügel, von wo aus Matt Fraser für den Mittelstürmer aufspielte, der per Direktabnahme gegen den mittlerweile eingewechselten René Swette seinen Hattrick schnüren konnte (42.). Ein überstandenes Unterzahlspiel später ließ Johannes Bischofberger auf der linken Seite seinen Gegenspieler stehen, sein Zuspiel an den langen Pfosten vermochte Samuel Witting aber nicht im Kasten unterzubringen (45.). Einen möglichen Sololauf in einer „Vier-gegen-Vier“-Phase unterband Sebastian Dahm, indem er weit aus seinem Kasten kam (48.), als Innsbruck einen „Zwei-gegen-Eins“-Angriff fuhr, stocherte Postma das Spielgerät stark von Martin Ulmers Schläger (49.).
Der Kanadier ließ wenig später aber einen Fehler folgen, Leavens attackierte ihn im Spielaufbau, der Puck sprang an den Torraum zu Lukas Bär, der aus kurzer Distanz einschoss (51.). Einen gezogenen Wristshot von Strong parierte Swette (52.), als Postma einen weiteren Kracher aus der Distanz losließ, zischte der Puck um Zentimeter am Gehäuse vorbei (55.). Nachdem Alex Dostie aus bester Position vergeben hatte, brachte Michael Huntebrinker den Puck zurück an die blaue Linie, von wo aus Joel Messner aufs Tor schlenzte, Nico Feldner fälschte in die kurze Ecke ab und fixierte somit den Endstand von 3:6 (56.). (HB)
Post Game-Kommentar von Head Coach Petri Matikainen:
„Wir sind heute sehr gut aus der Kabine gekommen, waren im Startdrittel bei „Fünf-gegen-Fünf“ gut strukturiert und stark, kassierten aber zu viele Strafen. Die Partie nahm dann ihren Lauf, wir trafen im Powerplay, das war sicher der Schlüssel zum Erfolg. Im dritten Abschnitt wurden wir für meinen Geschmack zu nachlässig, aber insgesamt war das ein solider und positiver Auswärtsauftritt. Es ist erfreulich, dass wir heute zurückgeschlagen haben, denn gespielt haben wir schon am Freitag gegen Wien sehr gut, da wollte uns aber noch kein Treffer gelingen. Stattdessen haben wir uns heute ein wenig belohnt.“
bet-at-home ICE Hockey League, 6. Spieltag
03.10.2021 / 17.30 Uhr
HC Innsbruck – EC-KAC 3:6 (0:2,1:3,2:1)
TIWAG Arena Innsbruck, 1.600 Zuschauer
Schiedsrichter: M. Nikolić (AUT), Režek (SLO)
Aufstellung EC-KAC:
Dahm (Holzer) | Unterweger-Postma, Strong-Schumnig, Steffler-Vallant, Bruggisser | Fraser-Koch-Haudum, Ganahl-Tičar-Petersen, Bischofberger-Hundertpfund-S.Witting, M.Geier-Obersteiner-S.Geier, Sticha
Es fehlte:
Keiner
Torfolge:
0:1 Thomas Hundertpfund (03:39/Clemens Unterweger, Lukas Haudum/PP1)
0:2 Thomas Koch (11:09/Paul Postma, Rok Tičar/PP1)
1:2 Daniel Leavens (21:17/Tim McGauley, Joel Messner/PP1)
1:3 Thomas Koch (33:57/Rok Tičar, Paul Postma/PP2)
1:4 Paul Postma (35:19/Thomas Koch, Tičar/PP1)
1:5 Paul Postma (36:31/Rok Tičar, Thomas Koch/PP1)
1:6 Thomas Koch (41:11/Matt Fraser, Steven Strong)
2:6 Lukas Bär (50:35/Daniel Leavens)
3:6 Nico Feldner (55:56/Joel Messner, Michael Huntebrinker)