Der EC-KAC kehrte am Freitagabend mit einem hart erarbeiteten 4:3-Heimsieg nach Verlängerung gegen die Dornbirn Bulldogs auf die Siegerstraße zurück.

Die Rotjacken starteten äußerst passiv in die Begegnung, die Dornbirn Bulldogs hatten die deutlich besseren Gelegenheiten, benötigten aber einiges Glück, um auch in Führung zu gehen: Ņikita Jevpalovs‘ Rückhandschuss wurde vom Schlittschuh eines KAC-Verteidigers in die eigenen Maschen abgelenkt (8.). Danach drehte der EC-KAC auf und verbuchte innerhalb von 197 Sekunden gleich drei Treffer: Lukas Haudum mit einem scharfen Schlenzer aus dem Slot (11.) und Thomas Vallant mit einem satten Schlagschuss durch den Verkehr (14.) scorten ihr jeweils erstes Saisontor, dazwischen hatte Manuel Ganahl den Puck zur erstmaligen KAC-Führung über die Linie gedrückt (13.). Bis weit in den zweiten Abschnitt hinein waren die Klagenfurter nun das bessere Team, dennoch kamen die Vorarlberger zum Anschlusstor (Gröndahl/35.). Im Schlussdrittel wirkten die Hausherren ausgelaugt, der vermeintliche Ausgleichstreffer wurde nach Videostudium aberkannt, folgte jedoch gleich aus Dornbirns nächster Chance (Schwinger/58.). Den rot-weißen Sieg fixierte schließlich Clemens Unterweger in der Verlängerung, als er vom rechten Anspielpunkt aus per Wristshot einsendete (64.).

Drittel 1

Die Bulldogs hatten den besseren Start in die Partie und liefen bereits nach wenigen Sekunden zum ersten „Zwei-gegen-Eins“-Konter über Stefan Häußle und Kevin Macierzynski an, der Letztgenannte visierte die kurze Ecke an, scheiterte aber an der Fanghand von Sebastian Dahm (1.). In der zweiten Minute kapitulierte auch Jesse Saarinen aus kurzer Distanz gegen den Schlussmann der Klagenfurter, der wenig später einen Wrap-Around von Nick Ross mit dem Schoner entschärfte, wobei der Dornbirn-Akteur seinen eigenen Rebound anschließend knapp an der langen Stange vorbei wischte (4.). Nachdem Vladimír Růžička am partiellen Breakaway über links an Sebastian Dahm gescheitet war und auch Kevin Hancock mit einer Deflection nach Beck-Schuss erfolglos geblieben war (jeweils 6.), gingen die Vorarlberger in der 8. Minute in Führung: Ari Gröndahl bediente Ņikita Jevpalovs, der die Scheibe mit der Rückhand eigentlich auf die Reise neben den Kasten schickte, damit aber Niklas Würschls Schlittschuh traf, von dem aus sie ins Tor rutschte. Der Gegentreffer schien die Rotjacken wachgerüttelt zu haben und so kamen sie wenig später zum Ausgleichstreffer: Im schnellen Vorstoß legte Daniel Obersteiner den Puck ins Zentrum zu Lukas Haudum, der nicht lange fackelte und ihn über die Fanghand von David Madlener hinweg in die Maschen knallte (11.).

Gleich in ihrem nächsten strukturierten Angriff holten sich die Hausherren die erstmalige Führung an diesem Abend: Johannes Bischofberger setzte am Crease Thomas Hundertpfund in Szene, der uneigennützig auf Manuel Ganahl weiterleitete, der Kapitän legte sich die Scheibe vom Skate auf den Schläger und schob aus kurzer Distanz flach am Schoner von Madlener vorbei zum 2:1 ein (13.) Wiederum 58 Sekunden später klingelte es erneut im Kasten der Bulldogs: Thomas Vallant nahm den Onetimer von Rechtsaußen und dieser schlug in der kurzen Kreuzecke ein (14.). Im ersten und einzigen Überzahlspiel der Partie kamen die Vorarlberger zu einer Möglichkeit über Davis Vandane, der aus dem Zentrum an Sebastian Dahm scheiterte, Colton Beck lenkte kurz danach einen Schuss des Verteidigers gut ab, doch auch diesen konnte der Keeper parieren (16.). Die letzte Möglichkeit im Startdrittel ging auf das Konto von Samuel Witting, der tief in der Offensivzone zirkulierte, dann vors Tor zog und aus der Drehung abschloss – David Madlener konnte den Puck im Nachfassen einfrieren (18.).

Drittel 2

Früh im zweiten Durchgang setzte Simeon Schwinger das Spielgerät bei freier Bahn über die Querlatte, einen Vandane-Abschluss von rechts konnte Dahm mit der Spitze seines Beinschoners halten (jeweils 21.). In der 23. Minute hielt Lukas Haudum von Linksaußen aus drauf, David Madlener parierte mit dem Schoner und der Rebound wurde von der Bulldogs-Defensive weggeräumt. Kurz darauf zog Philipp Pöschmann nach einem Zweikampf zum Tor und wollte die Scheibe flach an den Pads von Sebastian Dahm vorbei über die Linie schieben, was ihm aber nicht gelang (24.). In der nächsten Aktion wurde Johannes Bischofberger im Slot völlig alleine gelassen und kam zum Onetimer, dieser rutschte Madlener durch, einer seiner Mitspieler konnte den Puck aber noch von der Linie kratzen (26.). Der Kapitän der Gäste kam in der 28. Minute mit Speed über den rechten Flügel herangestürmt und schloss per Handgelenksschuss ab, der KAC-Keeper rettete mit der Schulter. Auf der Gegenseite fälschte Rok Tičar einen Vallant-Blueliner gefährlich ab, die Scheibe traf aber nur Ross, der sich vor dem Tor positioniert hatte, im direkten Konter konnte Martin Schumnig einen Onetimer von Stefan Häußle stark blocken (jeweils 32.).

Ein folgendes Offensivanspiel gewann Růžička clean zurück auf Jesse Saarinen, der sofort abzog, aber am schnell mit dem Schoner reagierenden Rotjacken-Keeper scheiterte (33.). Auch David Madlener zeichnete sich kurz darauf mit einem Pad-Save gegen Thomas Koch aus, Samuel Witting konnte den Rebound nicht im Tor unterbringen (34.). In Minute 35 kamen die Vorarlberger im Rush zur Möglichkeit über Kevin Macierzynski, der auf rechts noch für Matthew Spencer ablegte, dessen Wrister vom rechten Anspielpunkt aus jedoch von Sebastian Dahm entschärft wurde. Wenige Sekunden später bejubelten die Bulldogs den Anschlusstreffer: Colton Beck spielte die Scheibe von hinter der verlängerten Torlinie aus zurück auf Ari Gröndahl, der diese in halbrechter Position direkt übernahm und in der kurzen Ecke versenkte (35.). In der 38. Minute konnte sich Johannes Bischofberger samt Puck aus einem Zweikampf an der Bande befreien, er spielte für Thomas Vallant an der blauen Linie auf, dessen Schuss David Madlener allerdings ohne Probleme verschlang.

Drittel 3

Gleich zu Beginn des Schussabschnitts steckte Davis Vandane mittig ideal auf Simeon Schwinger durch, der alleine vor Sebastian Dahm auftauchte, im gut reagierenden Dänen jedoch seinen Meister fand (41.). In der 45. Minute bekam Clemens Unterweger an der blauen Linie die Scheibe, ließ einen Vorarlberger mit einem Haken aussteigen und zog auch David Madlener auf sich. Der Defender spielte anschließend den Pass an den Crease zu Thomas Vallant, der das leere Tor vor sich hatte, aber von Kevin Hancock blockiert wurde und so nicht einschieben konnte. Nach einem erfolglosen Wrister von Manuel Ganahl (46.) liefen die Bulldogs zum „Zwei-gegen-Eins“-Konter an: Stefan Häußle wurde nach außen abgedrängt, setzte dann aber beinahe noch Simeon Schwinger am Torraum in Szene, der den Puck jedoch nicht kontrollieren konnte (48.).

Ein Snapshot von Marcel Zitz zischte in Minute 50 knapp über den rot-weißen Kasten hinweg, ehe Kevin Macierzynski mit einem Wristshot vom rechten Facecoff-Kreis aus an Sebastian Dahm scheiterte (52.). Nachdem Stefan Häußle den Puck erneut gefährlich mit er Rückhand für Simeon Schwinger vors Tor gebracht hatte, der aber wieder nicht einschieben konnte, bejubelten die Vorarlberger knapp drei Minuten vor Ende der Partie den vermeintlichen Ausgleichstreffer, die Referees verweigerten diesem nach Videostudium aber die Anerkennung (57.). Nur wenige Sekunden später durfte sich der DEC aber doch über sein drittes Tor freuen, als die Scheibe vor Simeon Schwinger im halbrechten Slot liegen blieb: Der Stürmer schaffte es diesmal, Dahm zu bezwingen, indem er das Spielgerät zwischen dessen Beinen platzierte (58.).

Verlängerung

In der Verlängerung hatten die Rotjacken mehr Puckbesitz, die erste dicke Gelegenheit fanden jedoch die Vorarlberger vor: Stefan Häußle klopfte am Torraum auf einen Diagonalpass, die Scheibe zischte über das Gehäuse (64.). In direkten Gegenzug entschied der EC-KAC die Partie zu seinen Gunsten: Manuel Ganahl ließ auf der rechten Seite für Clemens Unterweger liegen, der noch bis an den Anspielpunkt glitt und den Puck dann mit einem gezogenen Schlenzer halbhoch in die lange Ecke setzte (64.).

Post Game-Kommentar von Head Coach Petri Matikainen:

„Es war eine sehr schwierige Woche: Wir fuhren nach Wien, das Spiel wurde abgesagt, weil wir Respekt gegenüber Boris Sádecký zeigen wollten. Zudem haben wir jetzt neun Tage lang sehr hart trainiert und sind ziemlich ausgelaugt. Das ist durchaus so geplant, wir denken, dass wir aus dieser körperlichen Müdigkeit heraus langfristig mentale Kraft schöpfen werden. Dadurch ist unser Spiel aktuell nicht sonderlich schön anzusehen, aber ich bin sehr froh, dass wir die Aufgabe heute erledigt haben. Wenn man drei Partien hintereinander verliert, ist es ja meist so, dass man mit einem eher hässlichen Sieg den ersten Schritt zurück in die Spur macht. Es war wichtig, dass wir die Niederlagenserie beendet haben. Andererseits sieht es aktuell nicht danach aus, dass wir in der Verfassung sind, die wir auf Sicht erreichen wollen. Wir sind nicht in der Lage, jenes aktive Eishockey zu spielen, das wir zeigen möchten, das wird auch nach dem International Break noch einige Wochen dauern. Unsere Identität ist es, ein toughes Team zu sein, das braucht man auch, um in dieser Liga zu gewinnen – und zu diesem Status wollen wir Schritt für Schritt wieder zurückkehren.“

bet-at-home ICE Hockey League, 16. Spieltag
05.11.2021 / 19.15 Uhr
EC-KAC – Dornbirn Bulldogs 4:3 n.V. (3:1,0:1,0:1)
Stadthalle Klagenfurt, 2.170 Zuschauer
Schiedsrichter: Nagy (HUN), Rencz (HUN)

Aufstellung EC-KAC:
Dahm (Holzer) | Strong-Postma, Steffler-Schumnig, Würschl-Vallant, Unterweger | Fraser-Koch-S.Witting, Haudum-Tičar-Obersteiner, Ganahl-Hundertpfund-Bischofberger, S.Geier-M.Geier-Kraus, Hochegger

Es fehlten:
Petersen, Sticha (beide verletzt)

Torfolge:
0:1 Ņikita Jevpalovs (07:33/Ari Gröndahl, Vladimír Růžička)
1:1 Lukas Haudum (10:17/Daniel Obersteiner, Rok Tičar)
2:1 Manuel Ganahl (12:36/Thomas Hundertpfund, Johannes Bischofberger)
3:1 Thomas Vallant (13:34/Lukas Haudum, Thomas Hundertpfund)
3:2 Ari Gröndahl (34:54/Kevin Hancock, Colton Beck)
3:3 Simeon Schwinger (57:07/Kevin Macierzynski, Matthew Spencer)
4:3 Clemens Unterweger (63:35/Manuel Ganahl, Martin Schumnig)