Aktuelles:
Der Motor des EC VSV, der im Monat November noch die meisten Punkte aller ICE-Teams einfahren hatte können, geriet im Verlauf des Monats Dezember deutlich ins Stocken: Bei sieben Auftritten verbuchten die Adler nur zwei Mal die vollen drei Zähler. Unmittelbar vor Weihnachten musste Villach (wie der EC-KAC) zwei Niederlagen hintereinander hinnehmen, sowohl gegen den HK Olimpija Ljubljana als auch gegen die Black Wings Linz verlor Blau-Weiß auf eigenem Eis mit 3:4. Unverändert sind die Draustädter das treffsicherste Team in der Liga, mit im Durchschnitt 3,56 pro Begegnung erzielten Toren platzieren sie sich vor Znojmo (3,46) und Ljubljana (3,44). Ebenfalls die Nummer eins ist der EC VSV im Spiel bei numerischem Nachteil: In 27 Saisonspielen gelangen den jeweiligen Gegnern insgesamt nur zehn Powerplay-Treffer, die Erfolgsquote der Villacher im Penalty Killing liegt bei starken 86,3 Prozent. Auch die Auswärtsbilanz der Adler kann sich durchaus sehen lassen, sechs von 13 Partien in der Fremde wurden gewonnen, von fünf der letzten sechs Auftritte abseits der Heimat brachten sie zumindest einen Punkt mit nach Hause.
Spieler im Fokus:
Die teaminterne Scorerwertung beim EC VSV führen mit jeweils 28 Punkten zwei kanadische Stürmer an: Scott Kosmachuk erzielte in der laufenden Spielzeit – Platz drei ligaweit – bereits 16 Tore, John Hughes, der das erste Saisonderby aufgrund einer Sperre verpasst hatte, leistete 16 Vorlagen zu Torerfolgen seines Teams. Hinter dem Duo folgen fünf weitere Importspieler, ehe sich auf Rang acht der blau-weißen Punkteliste mit Eigenbauspieler Benjamin Lanzinger der erste österreichische Crack platziert: Der 21-jährige Stürmer hält bereits bei 16 Zählern, seine offensive Ausbeute ging zuletzt jedoch mit zwei Torvorlagen aus den jüngsten acht Einsätzen deutlich zurück. In der Abwehr spielte bislang Jamie Fraser eine gute Saison: Der Kapitän, der im Sommer nach wenigen Monaten aus seiner bereits verkündeten Eishockeypension zurückkehrte, notiert aktuell ein +17-Rating und damit die drittbeste Plus/Minus-Bilanz in der Liga, er machte allerdings bei zwei der vier Gegentreffer im ersten Derby des Spieljahres keine sonderlich gute Figur. Zwischen den Pfosten stehen Villach mit Andreas Bernard und Alexander Schmidt zwei Torhüter auf Augenhöhe zur Verfügung, während der junge Eigenbaugoalie in Sachen Gegentorschnitt und Save-Percentage die Nase leicht vorne hat (2,70 gegenüber 2,96 bzw. 90,95 gegenüber 90,47 Prozent), gewinnt der Italiener um einen Hauch mehr Partien (52,4 gegenüber 50,0 Prozent Siegesquote).
Bilanz gegen den EC-KAC:
Die beiden Kärntner Rivalen treffen am Sonntag zum insgesamt 340. Mal in einem Ligaspiel aufeinander, die Rotjacken verfügen in der historischen Bilanz über eine 178:142-Führung in Siegen, 19 Mal trennte man sich (zwischen 1952 und 2000) unentschieden. Der EC-KAC kann aktuell auf die längste Siegesserie in Heimspielen gegen Villach in der Geschichte verweisen: Gelangen zwischen 1953 und 1977 zwölf Heimsiege gegen Blau-Weiß am Stück, so war der 4:1-Erfolg im fünften und letzten Viertelfinalspiel der vergangenen Saison der mittlerweile bereits 13. Heimsieg der Klagenfurter hintereinander. Der letzte VSV-Triumph in der Landeshauptstadt liegt mehr als fünf Jahre zurück und datiert vom 2. Februar 2016, nur zwei Spieler aus dem damaligen Lineup, Stefan Bacher und Nico Brunner, dürften auf Seiten der Adler auch am Sonntag am Eis stehen. Der EC-KAC konnte sich in Derbys auf eigenem Eis zuletzt stets auf seine stabile Defensive verlassen: Im Zuge der 13 Spiele umfassenden rot-weißen Siegesserie in der Stadthalle erzielte Villach insgesamt nur 16 Treffer, auch fixierte der Rekordmeister jeden dieser Erfolge in regulärer Spielzeit.
Das letzte Duell:
Das erste und bisher einzige Kärntner Derby im Spieljahr 2021/22 wurde am 10. Dezember in Villach ausgetragen, die Rotjacken setzten sich dabei klar mit 4:0 durch. Bei den Klagenfurtern gingen an diesem Abend neun der elf Scorerpunkte auf die Konten einheimischer Spieler, auch agierte Rot-Weiß enorm effizient: Obwohl bei Even Strength nur über 5:41 Minuten an Puckbesitz in der Offensivzone verfügend, schrieb der EC-KAC vier Mal an. Villach hingegen konvertierte keinen einzigen seiner insgesamt 37 Torschüsse (davon 13 aus dem Slot) in einen Torerfolg. Auch im Powerplay gelang den Adlern kein Treffer, obwohl sie starke 77,3 Prozent ihrer 10:00 Minuten bei numerischem Vorteil im Angriffsdrittel verbrachten. Klare Vorteile hatte der EC VSV am Faceoff-Punkt zu verzeichnen, wo er 58 Prozent der Duelle für sich entscheiden konnte, auf KAC-Seite bilanzierte nur Daniel Obersteiner mit einem positiven Saldo.
Spielbericht: „Rotjacken-Shutout im Auswärtsderby“ (kac.at, 10.12.2021)