Aktuelles:
Beim HC Orli Znojmo wechselten sich in den fünf Spielen seit dem International Break Niederlagen und Siege ab, jüngst unterlagen die Adler am Freitagabend auswärts bei Fehérvár AV19 mit 1:5. Diesem klaren Verlust in Ungarn war allerdings ein überzeugender 10:2-Heimerfolg gegen Vizemeister HCB Südtirol vorangegangen, was die große Amplitude im Verlauf der Formkurve Znojmos durchaus anschaulich dokumentiert. Den EC-KAC empfangen die Tschechen auf Tabellenplatz neun liegend, wesentlich besser stehen sie jedoch im Ranking der offensivstärksten Teams da: Nur drei ICE-Mannschaften erzielten im bisherigen Saisonverlauf mehr Treffer als die Adler, die durchschnittlich 3,43 Mal pro Auftritt anschreiben konnten. Zudem verfügen die Südmähren über das effektivste Powerplay der gesamten Liga: 18 Überzahltore bei 62 Gelegenheiten ergeben eine Erfolgsquote von starken 29,0 Prozent. Auch von den bisherigen zehn Phasen numerischer Überlegenheit Znojmos in Saisonduellen mit den Rotjacken endeten drei mit einem Torerfolg. Ebenfalls auffällig: Während die Adler in der Auswärtstabelle lediglich auf Rang elf liegen, verfügen sie über den viertbesten Punkteschnitt in Heimspielen.
Spieler im Fokus:
Im Spiel in Székesfehérvár am Freitag fehlten den Tschechen mit Adam Sedlák, David Stránský und Alexander Younan drei Verteidiger, was angesichts des schlanken Kaders bedeutet, dass nur noch zwei Defensivpärchen aufgeboten werden konnten. Im Angriff waren KHL-Haudegen Ilya Zubov und der Kanadier Josh Brittain abwesend, der am Sonntag das dritte und letzte Spiel seiner Sperre absitzen wird, die er aufgrund des rüden Fouls gegen Matt Fraser im letzten Duell mit dem EC-KAC ausgefasst hatte. Großes Augenmerk gilt es wie immer auf Anthony Luciani zu legen, dessen aktuell 26 Scorerpunkte ligaweit nur von zwei Spielern überboten werden. Bemerkenswert: Der Legionär schrieb bei elf seiner letzten zwölf Einsätze an, nur im Gastspiel in Klagenfurt vor zwei Wochen ging er leer aus. In Spielen gegen die Rotjacken meist sehr auffällig agiert Flügelstürmer Filip Ahl aus Schweden, er verpasste die Begegnung Ende November, sammelte in der ersten Konfrontation mit dem Titelverteidiger im September aber gleich vier Zähler. Den Takt in Znojmos erfolgreichem Überzahlspiel gibt meist Offensivverteidiger Ryan Culkin vor, dessen Kreise es für die Kärntner ebenso einzuschränken gilt wie jene des in die Jahre gekommenen, jedoch nach wie vor treffsicheren Tomáš Svoboda.
Bilanz gegen den EC-KAC:
Der 2011 erstmals in die Liga gekommene HC Orli Znojmo ist rein statistisch betrachtet einer der Lieblingsgegner der Rotjacken: Von den bislang 47 ausgetragenen Duellen konnten die Klagenfurter ganze 33 gewinnen, woraus sich eine Erfolgsquote von stolzen 70,2 Prozent ergibt. Rund um die einjährige ICE-Pause der Adler etablierte sich in Konfrontationen zwischen diesen beiden Klubs jedoch eine massive Heimtendenz: In elf der letzten zwölf Begegnungen setzte sich die jeweils gastgebende Mannschaft durch, lediglich ein 4:3-Auswärtserfolg des EC-KAC in Südmähren im Oktober 2019 tanzte aus der Reihe. Damals egalisierten die Klagenfurter ein Drei-Tore-Defizit nach zwei Spielabschnitten innerhalb von 260 Sekunden in Durchgang drei und setzten sich letztlich im Penaltyschießen durch. Davon abgesehen verlebte Rot-Weiß in der Nevoga Aréna zuletzt einige bittere Abende: Der letzte Auftritt dort Ende September brachte eine 0:6-Pleite, insgesamt kassierte man im Rahmen der jüngsten vier Auswärtsspiele in Tschechien nicht weniger als 23 Gegentreffer. Nachdem der EC-KAC zwischen März 2015 und November 2017 in Znojmo zehn Partien am Stück hatte gewinnen können, verließ er die grenznahe Stadt an der Dyje/Thaya seither in fünf von sechs Fällen als Verlierer.
Das letzte Duell:
Der HC Orli Znojmo und der EC-KAC trafen erst kürzlich aufeinander: Am 21. November siegten die Rotjacken auf eigenem Eis mit 2:0, wobei die beiden Treffer von Steven Strong (im Zuge eines fünfminütigen Powerplays/34.) und Manuel Ganahl (Empty Net/60.) erzielt wurden. Die Partie verlief weitestgehend ausgeglichen: Bei der Zeit mit Puckbesitz bei Even Strength (19:40 resp. 18:16 Minuten) und den gewonnenen Faceoffs (27 resp. 28) lagen die Teams ebenso nahezu gleichauf wie bei der Anzahl der erfolgreich bestrittenen Zweikämpfe (112 resp. 110). Der deutlichste Unterschied ergab sich in den Special Teams: Während Klagenfurt das Game Winning Goal bei numerischem Vorteil erzielte, verbrachte Znojmo nur 52,7 Prozent seiner Powerplay-Zeit mit Scheibenkontrolle im Angriffsdrittel, was dem zweitniedrigsten Wert eines KAC-Gegners im Verlauf der bisherigen ICE-Saison entsprach. Dies kann umso mehr als rot-weißer Erfolg betrachtet werden, als dass die Adler unverändert über das deutlich effektivste Überzahlspiel der Liga verfügen. Ein rundes Jubiläum beging im letzten Duell mit Znojmo KAC-Stürmer Stefan Geier, der seinen 750. Einsatz in Österreichs höchster Spielklasse absolvierte, bei jedem einzelnen davon trug der gebürtige Steirer das Trikot der Rotjacken.
Spielbericht: „Rotjacken bewiesen große Moral“ (kac.at, 21.11.2021)