Am Sonntag kommt der HC Pustertal, der seit der Länderspielpause in sieben von neun Partien gepunktet hat, erstmals heuer nach Klagenfurt, kac.at stellt den Liganeuling ausführlich vor.

Aktuelles:

Beim HC Pustertal ging zuletzt eine düstere Serie – zehn Niederlagen in Serie bis unmittelbar vor der Länderspielpause – in einen Erfolgslauf über: Die Wölfe konnten in sieben ihrer letzten neun Spiele punkten, im Verlauf der aktuellen Woche fuhren sie jeweils klare Siege gegen die unmittelbaren Tabellennachbarn aus Linz (7:3) und Dornbirn (4:0) ein. Damit schoben sich die Südtiroler im Ranking weiter an die Top Ten heran, aktuell liegen sie nur noch einen knappen Zehntelpunkt hinter dem HC Orli Znojmo. In der Fremde lief es für das Team von Neo-Trainer Raimo Helminen im bisherigen Saisonverlauf noch nicht sonderlich rosig, aus 14 Partien in auswärtigen Arenen stehen lediglich vier Siege zu Buche. Allerdings ist auch in der Road Game-Bilanz ein deutlich positiver Trend zu erkennen, vor dem Shutout-Erfolg in Vorarlberg am Freitagabend siegte der HC Pustertal in der vergangenen Woche auch beim EC Salzburg (mit 4:3 nach Penaltyschießen). Über den Verlauf des gesamten Spieljahres hinweg betrachtet, fehlte dem Liganeuling bisher vor allem die offensive Durchschlagskraft: 2,48 aus dem Spiel heraus erzielte Treffer pro Saisonpartie sind der zweitniedrigste Wert hinter den 2,16 von Schlusslicht Linz.

Spieler im Fokus:

Der Leitwolf im Rudel aus Brunico/Bruneck ist zweifellos der schwedische Routinier Johan Harju, dessen 21 Scorerpunkte (neun Tore, zwölf Assists) von keinem seiner Mitspieler überboten werden. Der ehemalige Teamkollege von Thomas Koch (2005/06 bei Luleå) arbeitet viel Eiszeit ab, er steht im Schnitt 19:33 Minuten pro Partie am Eis und überzeugt meist auch am Faceoff-Punkt (53,4 Prozent Erfolgsquote). Auffälligster Spieler des HCP im ersten Saisonduell mit dem EC-KAC Anfang Oktober war der kanadische Stürmer Jakob Stukel, der am Freitag beim Auswärtssieg in Dornbirn auch das erste Drei-Punkte-Spiel seiner ICE-Karriere verbuchen konnte. Seit dem letzten Aufeinandertreffen mit den Rotjacken neu im Pustertaler Roster sind der AHL-Veteran Greg Carey, dem seine einjährige Spielpause jedoch noch anzumerken ist, sowie der kleingewachsene, aber sehr quirlige und umsichtige Mittelstürmer Max Gerlach, bekannt aus seinem Engagement beim HC Innsbruck in der vergangenen Spielzeit. Zu überzeugen wusste bislang auch Goalie Tomas Sholl, der wie Klagenfurts Schlussmann Sebastian Dahm 96 Prozent der Time-on-Ice-Anteile absolvierte: Der 27-jährige agierte zuletzt sehr konstant und hielt seine Save Percentage bei jedem seiner jüngsten zehn Starts über der 90-Prozent-Marke.

Bilanz gegen den EC-KAC:

Der HC Pustertal (ehemals bis 2001 als EV Bruneck firmierend) stand dem EC-KAC bislang in neun Bewerbsspielen gegenüber, keines davon konnten die Südtiroler für sich entscheiden. Nachdem das erste Aufeinandertreffen im Oktober 1992 mit einem 6:6-Unentschieden geendet hatte, konnten die Rotjacken jedes der seither acht Duelle für sich entscheiden. Sieben dieser Duelle gingen in der Alpenliga bzw. im Europäischen Ligacup über die Bühne, ein Mal traf man sich bislang in der ICE Hockey League. Das durchaus beeindruckende Torverhältnis aus allen neun Konfrontationen der Geschichte fällt mit 80:17 klar zu Gunsten Klagenfurts aus. In der Stadthalle siegte der EC-KAC in jedem der vier Brunico/Bruneck-Gastspiele klar, in den „jüngsten“ drei Fällen, die jedoch alle bereits mehr als zwei Dekaden zurückliegen (1993, 1994 und 1998), holte Rot-Weiß sogar zweistellige Heimsiege. Die erfolgreichsten Torjäger der Klagenfurter in diesen vier Partien waren mit insgesamt jeweils vier Treffern Kraig Nienhuis, Mitch Messier und Dieter Kalt.

Das letzte Duell:

Der im Sommer neu in die bet-at-home ICE Hockey League gekommene HC Pustertal empfing den EC-KAC am 10. Oktober als insgesamt dritten Gast in seiner brandneuen und wunderschönen Heimspielstätte, der im Herbst neu eröffneten Intercable Arena. Die Rotjacken brachten dabei im ersten und dritten Spielabschnitt eine solide Auswärtsvorstellung aufs Eis, hatten im Mitteldrittel aber eine längere Schwächephase, in der sie ihre Spielstruktur verloren und durchaus im Glück waren, dass die Wölfe dies nur zu einem Treffer, dem zwischenzeitlichen Ausgleich zum 1:1, nutzen konnten. Überragender Akteur der Klagenfurter in dieser Begegnung war Johannes Bischofberger, der das Game Winning Goal ebenso erzielte wie den Empty Net-Treffer zum Endstand und zusätzlich auch noch zum Hundertpfund-Tor zum 3:1 assistierte. Für den Vorarlberger, der vor dem Auftritt in Brunico/Bruneck aus den ersten sieben Ligaspielen der Saison nur einen Scorerpunkt zu Buche stehen hatte, war die starke Vorstellung in dieser Partie die Initialzündung für eine seither ungebrochene Phase guter Form: In seinen elf Einsätzen in Bewerbsspielen (ICE und CHL) ab dieser Begegnung verbuchte der flinke Angreifer nicht weniger als 16 Zähler (acht Tore, acht Assists).

 

Spielbericht: „KAC siegt auch beim Liganeuling“ (kac.at, 10.10.2021)