Der EC-KAC konnte seine Serie an Spielen mit Punktgewinnen im sonntägigen Auswärtsspiel beim HC Orli Znojmo verlängern, fuhr bei der 2:3-Shootout-Niederlage jedoch nur einen Zähler ein.

Trotz einer wetterbedingt sehr turbulenten Anreise starteten die Rotjacken giftig in das schwierige Auswärtsspiel beim HC Orli Znojmo. Die Klagenfurter standen in der Anfangsphase im eigenen Drittel sehr kompakt und nutzten im Angriff gleich ihre erste Gelegenheit zum Führungstreffer: Niki Kraus sendete per Direktabnahme aus halbrechter Position ein (2.). Der Ausgleich für die Tschechen resultierte aus einem Rebound nach einem Blueliner, Radek Prokeš netzte aus kurzer Distanz (9.). Unmittelbar nach dem Ende der ersten Überzahl für die Hausherren schnürte Prokeš seinen Doppelpack, als er einen am Torraum frei liegenden Puck zum 2:1 über die Linie drückte (21.). Die Rotjacken glichen wenig später aus, Matt Fraser gab einem Unterweger-Fernschuss im Zentrum die entscheidende Richtungsänderung mit (25.). Weil die folgenden mehr als 40 Minuten inklusive Verlängerung torlos blieben, fiel die Entscheidung im Shootout, in dem Tomáš Svoboda den finalen Versuch verwertete. Der EC-KAC musste nach fünf Siegen am Stück erstmals wieder eine Niederlage hinnehmen, punktete aber auch im achten Spiel in Folge.

Drittel 1

Gleich mit der ersten Torchance in diesem Spiel gingen die Rotjacken in Führung: Rok Tičar hielt auf der linken Seite die blaue Linie, von der Halfwall aus tippte Lukas Haudum den Puck weiter an den rechten Anspielkreis, von wo aus Niki Kraus per Direktabnahme einsendete (2.). Die Klagenfurter traten dem auf eigenem Eis traditionell druckvollen Start der Tschechen gut entgegen, auch als sich in einer zweiminütigen „Vier-gegen-Vier“-Sequenz viel Platz bot, kam Znojmo kaum zu aussichtsreichen Gelegenheiten. Die erste gute Offensivszene der Gastgeber drehte sich um Tomáš Svoboda, sein Rückhand-Schuss nach einem Rebound fiel jedoch zu schwach aus (9.). Gleich im folgenden Angriff schrieben die Adler dann aber an: Radim Matuš gewann das Faceoff sauber nach hinten, Jan Bartko zog sofort ab, Dahm musste prallen lassen und Radek Prokeš hatte halblinks kaum Probleme, den Rebound in die Maschen zu wuchten (9.).

Etwas im Glück waren die Klagenfurter, als ein weiterer mächtiger Blueliner von der Bande aus genau zu einem tschechischen Stürmer prallte, der am Crease quer ging, sich dabei aber im Beinschoner Sebastian Dahms verfing (14.). Auch bei einem wenig später folgenden Abschluss von Gorčík von den rechten Hashmarks aus war der KAC-Goalie zur Stelle (16.). Auf der Gegenseite erkämpfte sich Rok Tičar an der Bande den Puck, legte ihn zur Mitte, wo Manuel Geier auf den Onetimer lauerte, weil ein Znojmo-Abwehrspieler den Pass noch leicht touchierte, verfehlte der Klagenfurter Stürmer allerdings die Scheibe (17.). Im ersten Powerplay der Hausherren fing Bartko einen Befreiungsschlag an der blauen Linie aus der Luft, drang in den hohen Slot ein und schlenzte scharf, Dahm konnte mit dem Beinschoner parieren (20.).

Drittel 2

Eine Sekunde nach Ablauf der in den zweiten Durchgang mitgenommenen numerischen Überlegenheit ging der HC Orli Znojmo erstmals in dieser Partie Führung: Ein Schlagschuss von Ryan Culkin wurde so abgefälscht, dass Prokes freie Einschussbahn hatte, Dahm sprang in der Grätsche in die Schusslinie, der Tscheche verfehlte aber den Puck, der in die Mitte vor das leere Gehäuse schlitterte, wo es im zweiten Versuch Prokes selbst war, der ihn über die Linie drücken konnte (21.). Klagenfurt antwortete prompt: Im hohen Slot legte Manuel Ganahl auf Daniel Obersteiner ab, der vom rechten Flügel aus einen satten Onetimer anbrachte, der jedoch nur an der Stange landete (22.). Sekunden nach dem Ende ihres ersten Powerplays gelang den Rotjacken der Ausgleich: Clemens Unterweger zog von der blauen Linie aus ab, Matt Fraser fälschte zwischen den Hashmarks noch entscheidend ab (25.). Es folgte eine Phase mit vielen Wechseln des Scheibenbesitzes, aus teils zerfahrenen Situationen heraus kamen beide Mannschaften kaum zu nachhaltig gefährlichen Offensivszenen.

Nach einem Turnover der Tschechen in ihrer eigenen Zone verfehlte Niklas Würschl von halblinks aus das Ziel (31.), als Manuel Ganahl den Puck hinter dem Kasten eroberte und an den am Torraum bedrängten Stefan Geier weiterleitete, schloss Pavel Kantor rechtzeitig die kurze Ecke (33.). Im Glück waren die Rotjacken, als ein nicht gänzlich gelungener Poke Check mit anschließendem Ausflug von Sebastian Dahm ohne Auswirkung auf den Spielstand blieb, ein tschechischer Stürmer wischte vor dem halbleeren Kasten über den Puck (35.). Sehr gefährlich wurde es in der Folge im zweiten Überzahlspiel der Gastgeber in dieser Partie, in der druckvollsten Phase konnte sich aber zunächst Sebastian Dahm mit einer Glanzparade auszeichnen, ehe Sekunden später Andrej Tavželj für seinen wohl schon geschlagenen Goalie einen famosen Block setzte (jeweils 38.).

Drittel 3

Früh im dritten Abschnitt wurde Radim Matuš am Torraum von hinter dem Kasten aus bedient, fand seinen Meister aber in Sebastian Dahm, beim „Drei-gegen-Zwei“-Gegenstoß scheiterte Kraus aus dem Slot an Kantor, als Tičar den Abpraller wieder vor den Kasten brachte, wischte Haudum in Bedrängnis über die Scheibe (42.). Der zuletzt in prächtiger Form agierende KAC-Stürmer hatte dann im nächsten Überzahlspiel erneut die Führung auf dem Schläger, sein gezogener Schlenzer von halbrechts streifte aber nur die Querlatte. Die Rotjacken blieben in der Angriffszone, das scharfe Tičar-Zuspiel an den langen Pfosten wurde jedoch an diesem vorbei abgelenkt (jeweils 47.).

Am Ende einer guten Rotation im Offensivdrittel zog auf Seiten der Adler Bartko aus der Halbdistanz ab, Dahm war auf dem Pfosten (50.). Wenig später setzte Tomáš Svoboda einen Wristshot aus dem Slot über den Kasten (51.), im direkten Gegenzug parierte Kantor einen Ganahl-Abschluss vom rechten Faceoff-Punkt aus mit der Maske (52.). Als Vojtěch Němec im Zentrum durchbrach und gehakt wurde (53.), kam Znojmo zu einem weiteren Überzahlspiel, dieses verteidigten die Klagenfurter aber mit nicht weniger als sechs Befreiungen großartig. Auch der EC-KAC kam in der Schlussphase noch zu einem Powerplay, das von Niki Kraus herausgeholt worden war, letztlich aber nur bedingt gefährlich blieb.

Verlängerung & Penaltyschießen

Weil Thomas Koch in der finalen Minute der regulären Spielzeit einen guten Block setzte, ging die Partie in die Verlängerung. Dort kamen beide Mannschaften zunächst nur zu Halbchancen, erst Sekunden vor dem Ende ergab sich eine glänzende Einschussgelegenheit: Sebastian Dahm konnte sich dem „Zwei-gegen-Eins“-Angriff der Tschechen aber stark entgegenstellen, sodass die Entscheidung über die Vergabe des Zusatzpunktes in das Penaltyschießen verschoben wurde. Dort traf Thomas Koch für die Rotjacken, weil Radek Prokeš den dritten Znojmo-Versuch jedoch ebenfalls verwerten konnte, war auch im Shootout eine Verlängerung nötig. Nun vergaben Koch und Tičar sowie Prokeš, Routinier Tomáš Svoboda konnte daraufhin die Partie zu Gunsten der Hausherren entscheiden.

Post Game-Kommentar von Head Coach Petri Matikainen:

„Wir haben quasi den ganzen Tag im Bus verbracht, wurden auf der Anreise aufgrund der Schneefälle sogar von der Polizei angehalten. Gemessen an diesen Umständen, sind wir nicht nur gut in die Partie gestartet, sondern haben auch insgesamt eine starke Vorstellung abgeliefert. Wir waren in den Zweikämpfen sehr präsent, unser Skating war sehr intensiv und druckvoll, wir haben alles aufs Eis gebracht, das in uns steckt. Es hätten zwei oder drei Punkte herausschauen können, am Ende wurde es nur einer, aber mit dem bin ich sehr zufrieden. Wir haben heute viel Saat ausgebracht, manchmal muss man auch happy sein, wenn daraus bis zur Ernte nicht die größte Pflanze heranwächst.“

bet-at-home ICE Hockey League, 24. Spieltag
05.12.2021 / 17.30 Uhr
HC Orli Znojmo – EC-KAC 3:2 n.P. (1:1,1:1,0:0)
Nevoga Aréna Znojmo, 1.000 Zuschauer
Schiedsrichter: Hronský (SVK), Soós (HUN)

Aufstellung EC-KAC:
Dahm (Holzer) | Strong-Schumnig, Maier-Vallant, Unterweger-Würschl, Tavželj | M.Geier-Koch-Fraser, Haudum-Tičar-Kraus, Ganahl-Obersteiner-S.Geier, Hochegger-M.Witting

Es fehlten:
Steffler, Postma, Petersen, Sticha, Bischofberger, S.Witting (alle verletzt), Hundertpfund (krank)

Torfolge:
0:1 Niki Kraus (01:33/Lukas Haudum, Rok Tičar)
1:1 Radek Prokeš (08:54/Jan Bartko, Radim Matuš)
2:1 Radek Prokeš (20:26/Ryan Culkin, Adam Sedlák)
2:2 Matt Fraser (24:01/Clemens Unterweger, Thomas Koch)
3:2 Tomáš Svoboda (65:00/PS)