Die in der Anfangsphase auf die Defensivarbeit fokussierten Rotjacken sahen sich im zweiten Unterzahlspiel der Partie mit dem ersten Gegentreffer konfrontiert: Vom Slot aus sendete Florian Baltram am Raffl-Screen vorbei in die Kreuzecke ein (8.). Im zweiten Durchgang steigerten sich die Klagenfurter deutlich, fortan kamen sie auch zu den besseren Gelegenheiten als die Gastgeber. Doch weil beste Torchancen wie jene von Matt Fraser (24.) oder Manuel Ganahl (34.) nicht in Treffern resultierten, verdoppelten die Bullen ihren Vorsprung: Einen von Thomas Vallant abgefälschten Schneider-Schlenzer konnte Kele Steffler erst Zentimeter hinter der Linie abfangen, wie der Videobeweis ergab (35.). Im letzten Abschnitt verstand es der EC-KAC immer besser, mit dem bärenstarken Forechecking des Tabellenführers umzugehen, beste Gelegenheiten, darunter mehrere Odd Man Rushes, blieben ungenutzt. Für den Endstand sorgte somit der neben Goalie Lamoureux beste Salzburger am Eis, Thomas Raffl vollendete ein Solo sehenswert (58.). In einem attraktiven Eishockeyspiel von hoher Qualität setzten sich die Bullen als effizientere Mannschaft durch.
Drittel 1
Die Rotjacken kamen in der ersten Hälfe des Startdrittels kaum zu offensiven Entfaltung, doch auch die Bullen waren auf ihr erstes Powerplay angewiesen, um zu einer wirklich aussichtsreichen Gelegenheit zu kommen: Florian Baltram zog von der rechten Rundung aus an die Hashmarks nach innen und schoss aus dem Handgelenk, von Sebastian Dahms Maske abgefälscht flog der Puck über die Querlatte (6.). In ihrem zweiten Überzahlspiel gingen die Gastgeber dann in Führung: Jan-Mikael Järvinen verfehlte von rechts zunächst noch das Ziel, als er wieder an die Scheibe kam, tippte er sie zum im Slot freien Baltram weiter, der auf den guten Raffl-Screen wartete und das Spielgerät dann in die von ihm aus rechte Kreuzecke schlenzte (8.). Um ein Haar hätte Salzburg das Score bereits im nächsten Angriff erhöht: T.J. Brennan feuerte vom linken Flügel aus auf Dahm, dem die Scheibe gerade nach vorne wegsprang, wo sie genau am Blatt von Jakub Borzęcki landete, der sofort abzog, jedoch nur die Brust des KAC-Goalies traf (9.).
Als Peter Schneider von der rechten Seite nach innen zog und mit der Rückhand schoss, segelte der Puck über das Gehäuse (12.), dann wurden auch die Klagenfurter im Angriff gefährlicher: Nach einem Bullen-Turnover verfehlte Niklas Würschl aus der Halbdistanz das Ziel, bei einem Unterweger-Fernschuss war J.-P. Lamoureux am Posten (jeweils 15.). Auf der Gegenseite schob sich Paul Huber aus der Ecke kommend bis an den Torraum, Sebastian Dahm machte unten aber sowohl gegen ihn als auch gegen nachstochernde Salzburger alles zu (17.). Den negativen Höhepunkt des Startdrittels lieferte dann Keegan Kanzig, der seinen Schläger in das Gesicht von Fabian Hochegger rammte und dafür mit vier Strafminuten belegt wurde: Die Rotjacken kamen schnell in die Powerplay-Aufstellung, Lukas Haudum zog von rechts ab, Manuel Geier verfehlte den Abpraller am Torraum nur hauchdünn (19.), einen satten Postma-Blueliner parierte der Torhüter der Hausherren (20.).
Drittel 2
Das mit in den zweiten Abschnitt genommene Überzahlspiel der Rotjacken brachte wenig Zählbares, die beste Gelegenheit dieser Phase hatten sogar die Bullen, Sebastian Dahm rettete beim Alleingang Florian Baltrams aber in der Grätsche (22.). Es folgte die bis zu diesem Zeitpunkte größte KAC-Chance der Partie: Rok Tičar ging am linken Flügel steil, spielte präzise zwischen die Hashmarks, wo Matt Fraser direkt übernahm, Lamoureux brillierte mit einem spektakulären Fanghand-Save (24.). Die Klagenfurter blieben am Drücker: Niki Kraus zog über die rechte Seite nach innen und setzte seinen Abschluss nur knapp an der langen Kreuzecke vorbei (25.), als Lukas Haudum von Rechtsaußen in den Slot glitt und schoss, lenkte Salzburgs Goalie die Scheibe mit der Fanghand ab (28.). Der gebürtige Oberösterreicher scheiterte wenig später, Postma hatte für ihn liegengelassen, auch mit einem Rückhand-Versuch (32.).
Die nächste Top-Gelegenheit für Klagenfurt folgte: Thomas Vallant drängte sich mit viel Speed über rechts an seinem Gegenspieler vorbei an den Torraum, der Puck blieb vor Manuel Ganahl liegen, der ihn jedoch aufgrund der kurzen Distanz nicht mehr über den Schoner von Lamoureux brachte (34.). Dann verdoppelten die Gastgeber ihren Vorsprung: Peter Schneider umkurvte den Kasten, schlenzte aufs Tor, vom Schlittschuh Thomas Vallants tropfte der Puck auf den Schoner Sebastian Dahms und schlitterte hauchdünn über die Linie, der Klärungsversuch von Kele Steffler kam, wie letztlich erst der Videobeweis belegte, um den Bruchteil einer Sekunde zu spät (35.). Ein drittes Powerplay der Rotjacken in dieser Partie brachte nichts ein, als Niklas Würschl am Ende eines Konters den Schlagschuss wählte, schloss Lamoureux seine Beine rechtzeitig (40.).
Drittel 3
Früh im dritten Drittel kam Salzburg zu einer „Drei-gegen-Eins“-Kontermöglichkeit, bei der Leonhardts Flip-Pass auf Borzęcki an den langen Pfosten jedoch zu ungenau ausfiel (43.). Als Brennan den Weg hinter das Gehäuse antäuschte und dann doch auf Tim Harnisch weiterleitete, fiel dessen Abschluss zu wenig zielgerichtet aus (44.). Fortan folgten Sturmläufe der Klagenfurter: Bei einem „Zwei-gegen-Eins“-Angriff entschied sich Rok Tičar selbst zum Abschluss, Lamoureux parierte mit dem Blocker, als der Slowene in der gleichen Sequenz von hinter dem Kasten aus Lukas Haudum am Torraum bediente, traf dieser im Fallen die Scheibe nicht richtig (jeweils 45.). Auch bei einem weiteren „Zwei-gegen-Eins“-Angriff entschied sich der puckführende KAC-Spieler für den Schuss, Manuel Ganahl feuerte jedoch über die Querlatte (47.). Als sich Hundertpfund und Obersteiner an der rechten Halfwall behaupten konnten und die Scheibe an den linken Anspielpunkt zum aufgerückten Clemens Unterweger brachten, traf dieser nur die Schulter des Goalies (51.).
Sebastian Dahm blieb nach Kanzig-Wraparound gegen Leonhardt am Rebound Sieger (53.), sofort stürmte wieder Klagenfurt, nun war es Haudum, der mit einer verdeckten Direktabnahme am Schlussmann der Hausherren scheiterte (54.). Die wohl beste Möglichkeit auf den Anschlusstreffer ergab sich in Minute 56, als Matt Fraser von hinter dem Gehäuse aus zurück an den Crease durchsteckte, der heranstürmende Paul Postma die Scheibe aber am Pfosten vorbei drückte. In Person von Thomas Raffl sorgte der Tabellenführer schließlich für die endgültige Entscheidung: Bei seinem Alleingang über links zog er nach innen, verlud Dahm mit einer Rückhand-Vorhand-Kombination und lupfte den Puck unters Tordach (58.). Sekunden vor dem Ende zog Kapitän Ganahl im „Eins-gegen-Eins“ mit J.-P. Lamoureux ein weiteres Mal den Kürzeren, der Torhüter hielt sein Shutout fest. (HB)
Post Game-Kommentar von Head Coach Petri Matikainen:
„Ein schweres Spiel, das im Skating und in den Zweikämpfen sehr intensiv geführt wurde und in dem Salzburg meines Erachtens die bessere Mannschaft war. Wir waren nicht über die gesamte Spielzeit hinweg hintennach, wir kamen auch zu unseren Chancen, aber Lamoureux hat gut gehalten. Uns stand heute das aktuell beste Team der Liga gegenüber, also der ultimative Gradmesser, und wir haben das Spiel verloren, daraus können wir folgern, dass wir noch einige Arbeit vor uns haben. Der Unterschied lag in Kleinigkeiten, das sind aber genau diese Dinge, die wir zukünftig besser machen müssen, weil sie entscheidend sind. Hätten wir getroffen, hätte das Spiel auch kippen können, doch das war nicht der Fall, also bleibt das hypothetisch.“
bet-at-home ICE Hockey League, 41. Spieltag
23.01.2022 / 16.30 Uhr
EC Salzburg – EC-KAC 3:0 (1:0,1:0,1:0)
Eisarena Salzburg, 700 Zuschauer
Schiedsrichter: Berneker (AUT), Piragić (CRO)
Aufstellung EC-KAC:
Dahm (Usnik) | Strong-Schumnig, Unterweger-Postma, Steffler-Vallant, Tavželj | Haudum-Tičar-Fraser, Ganahl-Hundertpfund-S.Witting, S.Geier-M.Geier-Kraus, Maier-Würschl-Hochegger, Obersteiner
Es fehlten:
Holzer, Petersen, Koch, Sticha, Bischofberger (alle verletzt)
Torfolge:
1:0 Florian Baltram (07:15/Jan-Mikael Järvinen, Alexander Pallestrang/PP1)
2:0 Peter Schneider (34:24/Vincent LoVerde, Aljaž Predan)
3:0 Thomas Raffl (57:18/Peter Schneider, J.-P. Lamoureux)