Aktuelles:
Nach dem EC VSV und den Graz 99ers bekommt es der EC-KAC im dritten Spiel in der laufenden Woche erneut mit einem sich in guter Form befindlichen Team zu tun: Der HCB Südtirol hat in jedem seiner fünf Spiele seit Weihnachten gepunktet und vier dieser Partien gewonnen. Eine Niederlage mussten die Füchse in diesem Zeitraum lediglich im Auswärtsspiel in Villach hinnehmen, wo sie nach zwischenzeitlicher 3:0-Führung noch mit 3:4 nach Verlängerung unterlagen. Der amtierende Vizemeister hat sich damit in der Tabelle bis auf Rang zwei nach vorne gearbeitet, bemerkenswert ist, dass er trotz der guten Platzierung nach wie vor über ein negatives Torverhältnis verfügt. Die Italiener kassierten pro Saisonspiel bislang im Schnitt 3,09 Gegentreffer, was dem höchsten Schnitt in der neunjährigen Ligahistorie des Klubs entspricht. Allerdings steigerte sich der HCB in der Defensive im Verlauf der vergangenen Monate sukzessive: Trafen die Gegner während der Amtszeit von Doug Mason noch 3,45 Mal pro Partie, so sank dieser Wert unter Interimstrainer Fabio Armani auf 2,75 und zuletzt unter Rückkehrer Greg Ireland auf 2,44. Direkte Auswirkung auf das punktemäßige Output hatte dies allerdings bislang nur beschränkt, Irelands Winning Percentance liegt mit 55,6 Prozent nur marginal über jener Masons (55,0 Prozent).
Spieler im Fokus:
Die Füchse verfügen über die gegenüber der vergangenen Saison an ihren Schlüsselpositionen am wenigsten veränderte Mannschaft der Liga neben dem EC-KAC: In der aktuellen teaminternen Scorerwertung liegen gleich fünf Spieler voran, die bereits im Vorjahr mit dem HCB im Finale standen. Angeführt wird das Ranking von Mike Halmo, der seit Anfang Dezember in jedem zweiten Ligaspiel als Torschütze in Erscheinung trat und in diesen zwölf Partien satte neun Treffer verbuchen konnte. Mann des Spiels beim jüngsten Heimerfolg gegen Dornbirn am Donnerstag (4:3 nach Verlängerung) war allerdings Dustin Gazley, der nach dem 0:3-Rückstand mit seinem Treffer Bolzanos Aufholjagd einleitete, später für den Ausgleich sorgte und letztlich bei sämtlichen vier Toren der Füchse am Eis stand. Erstmals heuer für den HCB gegen die Rotjacken auflaufen wird der letztjährige Punktegarant Innsbrucks Daniel Ciampini (59 Zähler in 48 Spielen für die Haie): Der Kanadier war Anfang Dezember nach einem missglückten Engagement bei Kladno in Tschechien nach Südtirol gewechselt, wo er in jedem seiner ersten drei Ligaspiele für auch traf. Seither ging er jedoch acht Mal in Folge leer aus und verbuchte auch nur noch zwei Torvorlagen. Auf der Torhüterposition herrscht bei Bolzano heuer ein Wechselspiel, der im Sommer als neue Nummer eins verpflichtete Kevin Boyle verlor in den vergangenen Wochen mehr und mehr Spielanteile an den nominellen Backup Justin Fazio, der ihn mittlerweile sowohl hinsichtlich der Anzahl der Siege als auch bei Gegentorschnitt und Save Percentage überflügelt.
Bilanz gegen den EC-KAC:
Den EC-KAC und den HCB Südtirol verbindet eine bis in die 1950er-Jahre zurückreichende Geschichte an freundschaftlichen Begegnungen, die später im Alpenpokal, dem Europacup, der Alpenliga und dem Europäischen Ligapokal auch auf Bewerbsspielebene fortgesetzt wurde. Seit Bolzanos Einstieg in die damalige EBEL im Jahr 2013 standen sich die beiden Klubs in drei packenden Playoff-Serien (2018, 2019, 2021) gegenüber, wobei der jeweilige Sieger später auch zum Meister avancierte. Insgesamt kam es in diesem Zeitraum bislang zu 60 Konfrontationen, die Mehrheit davon konnten die Rotjacken für sich entscheiden, die in der Bilanz mit 35 zu 25 Siegen (bei 166 zu 136 Toren) vorneliegen. In der Palaonda, jahrelang ein schwieriges Pflaster für die Klagenfurter, hielten sich Heim- und Auswärtssiege in den vergangenen Saisonen meist die Waage, allerdings vermochte sich der EC-KAC bei nur vier seiner letzten 14 Auftritte in der Hauptstadt des Alto Adige in regulärer Spielzeit durchzusetzen. Bei zwei der jüngsten drei Gastspiele blieb Rot-Weiß ohne Torerfolg, dazwischen lag jedoch der denkwürdige, das 32. Championat fixierende 5:3-Erfolg am 20. April 2021. Insgesamt agierte der österreichische Rekordmeister in Duellen mit seinem italienischen Pendant zuletzt recht erfolgreich, sieben der letzten neun Begegnungen gingen an die Kärntner, darunter jede der jüngsten fünf auf eigenem Eis ausgetragenen.
Das letzte Duell:
Unter allen ICE-Konkurrenten liegt für den EC-KAC nur das jüngste Aufeinandertreffen mit den Vienna Capitals noch länger zurück als jenes mit dem HCB Südtirol: Das zweite und bislang letzte Duell zwischen den beiden Finalisten von 2021 datiert vom 31. Oktober, als sich die Füchse auf eigenem Eis knapp mit 1:0 durchsetzen konnten. Der einzige Treffer der Partie blieb ein Überzahltor durch Mike Halmo fünf Sekunden vor der ersten Pause, trotz spielerischer Überlegenheit der Rotjacken im zweiten und dritten Abschnitt (24:9 Torschüsse in den letzten 40 Spielminuten) gelang es den Klagenfurtern nicht, zumindest ein Mal anzuschreiben. Der EC-KAC lag am Ende der Begegnung zwar in den meisten relevanten statistischen Kategorien voran, stand jedoch mit leeren Händen da. Grund dafür war auch das konsequente Auftreten der Füchse in der eigenen Zone: Die Gäste kamen auf nur fünf Torschüsse aus dem Slot, was ihrem niedrigsten Wert der bisherigen Spielzeit (Schnitt in allen anderen Saisonspielen: 13,2) entsprach. Der knappe Verlust in der Palaonda bedeutete für den EC-KAC damals die dritte Niederlage am Stück und bildete gleichzeitig den Endpunkt der längsten rot-weißen Durststrecke 2021/22.
Spielbericht: „Rotjacken beim Vizemeister glücklos“ (kac.at, 31.10.2021)