Die Rotjacken mussten in ihrem ersten Heimspiel im neuen Kalenderjahr auf gleich neun Cracks, darunter sechs der sieben punktebesten Spieler der bisherigen Saison, verzichten, ließen sich dieses Handicap aber von Beginn an kaum anmerken: Nach nur 64 Sekunden sorgte Paul Postma mit einem Schlenzer aus der Halbdistanz für die Klagenfurter Führung (2.), die keine zwei Minuten später im Powerplay gleich ausgebaut werden konnte: Manuel Ganahl zog über links diagonal zum Kasten und verwertete (3.). Die 99ers kamen erst nach einer Gewöhnungsphase zu Gelegenheiten, hatten bei diesen aber Pech (Zalewski an die Querlatte/13.) oder scheiterten ein ums andere Mal an Goalie Sebastian Dahm. Weil Manuel Ganahl knapp nach Hälfte der Spielzeit für den besser positionierten Paul Postma liegenließ, konnte dieser auf 3:0 stellen (31.). Nach einem weiteren 99ers-Metalltreffer (Boivin/39.) schrieben die Gäste im Schlussabschnitt erstmals an, Simon Hjalmarsson verwertete einen Rebound (44.). Als Graz knapp am Anschlusstreffer vorbeischrammte, konterten die Klagenfurter und Ganahl erhöhte auf 4:1 (51.). Danach verteidigten sich die Rotjacken geschickt, mehr als einen späten Kainz-Treffer (58.) ließen sie nicht mehr zu.
Drittel 1
Die Rotjacken kamen sehr aktiv aus der Kabine und erwischten die Graz 99ers bereits nach 64 gespielten Sekunden eiskalt: Daniel Obersteiner behauptete sich in der Rundung, Manuel Geier legte zu Paul Postma quer und dieser sendete aus der Halbdistanz per Wristshot ein (2.). Im nächsten Wechsel fasste der Ex-Klagenfurter Michael Kernberger zwei Strafminuten aus und der EC-KAC schlug im Powerplay erneut zu: Manuel Ganahl zog über den linken Flügel kommend diagonal zum Tor und versenkte den Puck dann aus kurzer Distanz mit der Rückhand (3.). In Minute fünf durften dann die Gäste in Überzahl ran: Sebastian Dahm parierte mit dem Schoner einen Boivin-Blueliner, ehe Mike Zalewski den Nachschuss vom Crease aus am Kasten vorbei setzte. Der auffällige 99ers-Stürmer blieb kurz darauf auch mit einem Versuch aus der Drehung erfolglos, ehe Andrew Gordon mit einem Schlagschuss aus halblinker Position scheiterte (6.). Mit Ablauf der Strafzeit kam Daniel Obersteiner zum partiellen Breakaway, konnte das Spielgerät aber nicht im Tor unterbringen (7.).
Als Manuel Ganahl einen Lob in den Lauf von Thomas Hundertpfund spielte, tauchte dieser frei vor Christian Engstrand auf, der Torhüter konnte die Scheibe noch neben den Pfosten ablenken (11.). Ein schlimmer Fehler der Rotjacken in der eigenen Zone brachte dann um ein Haar den Anschlusstreffer der Gäste, der unmittelbar vor dem Torraum freigespielte Zalewski traf jedoch nur die Querlatte (13.). Nach guter Kreuzung in der neutralen Zone eröffnete sich den Hausherren die „Zwei-gegen-Eins“-Möglichkeit, Engstrand verneinte den Witting-Abschluss von rechts aber mit dem Catcher (14.). Ein gewonnener Zweikampf von Kapitän Manuel Ganahl im Mitteldrittel leitete eine „Drei-gegen-Zwei“-Gelegenheit für die Klagenfurter ein, der Grazer Schlussmann konnte den Obersteiner-Flachschuss von der rechten Seite aber noch mit den Pads ablenken (16.). Ein rot-weißer Turnover in der neutralen Zone führte dann zu einem Alleingang von Simon Hjalmarsson, Sebastian Dahm rettete jedoch sehenswert in der Grätsche (19.).
Drittel 2
Nach ereignisarmen Anfangsminuten im Mittelabschnitt zog Thomas Hundertpfund am Crease den Puck an seinen Körper, stopfte ihn dann allerdings knapp am Pfosten vorbei, als der Mittelstürmer von zwischen den Hashmarks aus abzog, war Engstrand mit dem Catcher zur Stelle (jeweils 25.). Auf der Gegenseite kam im Konter Joey Martin auf halbrechts zum Handgelenksschuss, doch auch Sebastian Dahm konnte mit der Fanghand eingreifen (27.). Auch im dritten Überzahlspiel für die 99ers brillierte der KAC-Goalie, gegen Zalewski aus kurzer Distanz (28.) und Ograjenšek vom Torraum aus (29.) war er jeweils mit den Beinschonern in Position. Die Rotjacken blieben im Abschluss kaltschnäuziger und stellten in der 31. Spielminute auf 3:0: David Maier behauptete den Puck an der linken Halfwall und leitete ihn zu Manuel Ganahl weiter, der ihn für den besser postierten Paul Postma liegenließ, der per Wristshot einsendete.
Der Kapitän steckte auch in der nächsten Offensivaktion ideal auf Martin Schumnig durch, der allerdings von halbrechts an Christian Engstrand scheiterte (35.). Auf der Gegenseite bediente Lukas Kainz mit einem Diagonalpass an den linken Anspielpunkt Mike Zalewski, der abermals erfolglos blieb (36.). Ein kapitaler Puckverlust der Rotjacken in der eigenen Zone sorgte kurz vor der zweiten Pause um ein Haar für den ersten Treffer der Steirer, die plötzlich zu dritt frei vor Dahm auftauchten, Michael Boivin pfefferte das Spielgerät aus der Nahdistanz und dem Handgelenk aber lediglich an die Stange (39.).
Drittel 3
Im mit ins Schlussdrittel genommenen KAC-Überzahlspiel legte Manuel Ganahl von Rechtsaußen ins Zentrum ab, wo Stefan Geier von der Grazer Hintermannschaft völlig vergessen worden war, ihm sprang der Puck aber über die Kelle (41.). Kurz nach Ablauf der Strafzeit tippte David Maier die Scheibe von hinter der verlängerten Torlinie aus an den Crease, wo Niki Kraus sofort abzog, jedoch nur Metall traf (42.). Stattdessen schrieben nun auch die Steirer an: Einen Blood-Fernschuss musste Dahm prallen lassen und Simon Hjalmarsson lupfte den Rebound mit der Rückhand in die Maschen (44.). Gleich darauf durften die Gäste auch noch im Powerplay ran: Hjalmarsson bediente Zalewski, der von der verlängerten Torlinie aus auf Ograjenšek im Slot spielte, Sebastian Dahm war auf dem Posten (45.). In der 48. Minute blieb ein Boivin-Schuss im Zentrum hängen, von wo aus Ken Ograjenšek abzog, aber der Klagenfurter Schlussmann reagierte schnell und war mit dem Catcher zur Stelle, im direkten Gegenzug legte Ganahl vor dem Tor mit der Rückhand auf Hundertpfund quer, der den Puck nur hauchdünn am Pfosten vorbei lenkte.
Dann kam der EC-KAC zu seinem vierten Treffer: Sebastian Dahm wusste nach einem Schuss von Michael Boivin nicht so recht, wo die Scheibe war, aber Thomas Hundertpfund klärte, lief sofort zum Gegenangriff an und steckte nach dem Zoneneintritt steil auf Manuel Ganahl durch, der das Spielgerät in der kurzen Ecke versenkte (51.). In einem folgenden Überzahlspiel traf Clemens Unterweger mit einem Wristshot aus der Halbdistanz die Maske von Christian Engstrand, Fabian Hochegger konnte den Rebound aus kurzer Distanz nicht verwerten (55.). Der letzte Treffer im Spiel gelang somit den Gästen: Lukas Kainz zog mit viel Platz und von Daniel Oberkofler bedient über halblinks diagonal zum Kasten und verwertete unter die Latte (59.). Graz nahm den Goalie vom Eis, weil Ganahl beim Empty Net-Versuch noch gelegt wurde, gab es aber noch eine Strafe gegen die Steirer, das Endresultat von 4:2 für den EC-KAC war damit besiegelt. (NB/HB)
Post Game-Kommentar von Head Coach Petri Matikainen:
„Ich freue mich außerordentlich für unsere Jungs. Jeder einzelne Spieler in unserer Mannschaft hat mit großer Hingabe gearbeitet, zudem waren wir geduldig genug. Wir mussten unser System angesichts all der Ausfälle und der letzten Ergebnisse gegen Graz etwas umstellen, haben die Neuerungen im Morning Skate eingeübt und man kann sagen, dass das aufgegangen ist. Ich bin sehr froh, dass die jüngeren, unerfahrenen Spieler in unserem Team, die heute große Aufgaben übernommen haben, keine Angst oder Ehrfurcht gezeigt haben. Wichtig war, dass wir nach dieser frühen 2:0-Führung, ein sehr gefährlicher Vorsprung im Eishockey, nicht den Kopf verloren haben, sondern unser Ding weiter durchgezogen haben. Weiter und immer weiter. Ich bin enorm stolz auf unsere Mannschaft.“
bet-at-home ICE Hockey League, 36. Spieltag
06.01.2022 / 19.15 Uhr
EC-KAC – Graz 99ers 4:2 (2:0,1:0,1:2)
Stadthalle Klagenfurt, 1.081 Zuschauer
Schiedsrichter: Bulovec (SLO), Sternat (AUT)
Aufstellung EC-KAC:
Dahm (Holzer) | Unterweger-Postma, Tavželj-Schumnig, Steffler-Vallant | Ganahl-Hundertpfund-Obersteiner, S.Geier-M.Geier-Kraus, Hochegger-Würschl-S.Witting, Maier
Es fehlten:
Petersen, Koch, Tičar, Sticha, Bischofberger (alle verletzt), Strong (gesperrt), Haudum, M.Witting, Fraser (alle krank)
Torfolge:
1:0 Paul Postma (01:04/Manuel Geier, Daniel Obersteiner)
2:0 Manuel Ganahl (02:56/Clemens Unterweger, Thomas Hundertpfund/PP1)
3:0 Paul Postma (30:50/Manuel Ganahl, David Maier)
3:1 Simon Hjalmarsson (43:02/Ben Blood, Joey Martin)
4:1 Manuel Ganahl (50:29/Thomas Hundertpfund, Thomas Vallant)
4:2 Lukas Kainz (58:35/Daniel Oberkofler, Ben Blood)