Zum Abschluss ihrer Serie von vier Auswärtsspielen am Stück fuhren die Rotjacken am Sonntagabend drei Zähler ein, der EC-KAC setzte sich beim Tabellenschlusslicht in Linz mit 5:2 durch.

Ein verhaltener Start der Rotjacken ermöglichte den Black Wings Linz die frühe Führung: Kai Kantola verwertete seinen eigenen Rebound, als noch nicht einmal drei Minuten gespielt waren (3.). Der EC-KAC kam im Startabschnitt offensiv kaum zur Geltung, im Powerplay aber dennoch zum zu diesem Zeitpunkt etwas schmeichelhaften Ausgleich: Daniel Obersteiner sendete von den linken Hashmarks aus ein (19). Nach Wiederbeginn rutschte Goalie Coreau ein Postma-Schlenzer durch die Beine und über die Linie (23.), eine starke Parade des eingewechselten Höneckl und Metall verhinderten ein Davonziehen der Klagenfurter. Stattdessen bezwang Stefan Gaffal im „Zwei-gegen-Eins“-Konter Val Usnik mit einem Schlagschuss aus der Halbdistanz zum 2:2-Ausgleich (25.). Abschnitt Nummer drei ließ das Pendel dann zugunsten der Gäste ausschlagen: Paul Postma schnürte seinen Doppelpack (44.), sein Team überstand eine vierminütige Unterzahlphase und Steven Strong sorgte aus kurzer Distanz für die Vorentscheidung (53.). Den Endstand fixierten die Rotjacken in einem Powerplay in der Schlussminute, als Clemens Unterweger eine feine Passkombination von rechts aus abschloss (60.).

Drittel 1

Die Rotjacken starteten sehr behäbig in die Begegnung und sahen sich nach nur 161 Sekunden auch mit einem frühen Rückstand konfrontiert: Nach einem Klagenfurter Scheibenverlust in der eigenen Zone zog Kai Kantola von den rechten Hashmarks aus ab, Val Usnik parierte, der Rebound sprang jedoch genau zum Finnen zurück, der den Goalie umkurve und die Scheibe mit der Rückhand über die Linie drückte (3.). Erst im Powerplay wurde der EC-KAC etwas gefährlicher, ein strammer Haudum-Schuss von rechts, angetragen auf die kurze Kreuzecke, wurde aber von Torhüter Jared Coreau mit der Schulter abgelenkt (7.). Im Überzahlspiel der Hausherren bekam der am Crease freie Andreas Kristler ein Lebler-Zuspiel nicht unter Kontrolle (10.), im nächsten Penalty Killing bewahrte Val Usnik den Titelverteidiger vor einem höheren Rückstand, als er einen strammen Schuss von Blaž Gregorc aus dem hohen Slot mit der rechten Schulter abwehren konnte (13.).

Weiterhin kamen fast ausschließlich die Oberösterreicher zu guten Einschussgelegenheiten: Will Pelletier zog über die rechte Seite kommend an Postma vorbei zum Kasten, direkt vor Usnik sprang ihm jedoch die Scheibe vom Blatt (16.), bei einem tiefen „Zwei-gegen-Eins“-Angriff traf Dalibor Bortňák von der linken Seite aus nur die Außenstange (18.). Ihr zweites Überzahlspiel der Partie konnten die Rotjacken dann zum schmeichelhaften Ausgleich nutzen: Von der linken Halfwall aus steckte Manuel Ganahl an die Hashmarks zu Daniel Obersteiner durch, der genug Raum für seinen gezogenen Schlenzer hatte und das Spielgerät in die von ihm aus rechte Kreuzecke zimmerte (18.).

Drittel 2

Während eines in den zweiten Durchgang mitgenommenen Powerplays der Black Wings fand Kristler von der linken Seite aus Pelletier am Torraum, dieser verlängerte, doch Usnik rettete in der Grätsche (21.). Nur neun Sekunden nach dem Erreichen der Vollzähligkeit gingen die Rotjacken erstmals in Führung, Coreau rutschte ein Postma-Distanzschuss durch (23.). Linz wechselte seinen Goalie, Thomas Höneckl zeichnete sich gleich aus, als er einen Schuss von Lukas Haudum, der von Stefan Geier bedient völlig frei zwischen den Hashmarks zum Abschluss gekommen war, parieren konnte (23.). Als Rok Tičar wenig später aus spitzem Winkel abzog, rettete das Lattenkreuz für den Torhüter (24.). So kamen die Oberösterreicher zum Ausgleich: Im „Zwei-gegen-Eins“-Konter schloss Stefan Gaffal von der rechten Seite aus per Schlagschuss selbst ab, Val Usnik musste das Spielgerät auf der Blocker-Seite passieren lassen (25.).

Dafür zeichnete sich der Slowene dann zwei Mal gegen Emil Romig aus: Bei dessen Wrap-Around auf die Vorhand schloss er die kurze Ecke (29.), als ein Rebound über das Tor vor den Kasten zum gebürtigen Wiener tropfte, verschob Usnik hervorragend und pariere (33.). Dazwischen war bei einem „Drei-gegen-Zwei“-Angriff im Zentrum Daniel Obersteiner der Puck über die Schaufel gesprungen (30.). Die Schlussphase des Mitteldrittels gehörte den Rotjacken, doch ein Postma-Schuss aus der Distanz detonierte nur auf Höneckls Maske (36.) und im Knäuel an Körpern rund um den Linzer Torraum brachten weder Schumnig noch Tičar die Scheibe über die Linie (37.).

Drittel 3

Auch im dritten Abschnitt war es Paul Postma, der die Gäste früh in Führung brachte: Nachdem Daniel Obersteiner das Tor im großen Bogen umrundet und zum Verteidiger zurückgelegt hatte, sendete dieser aus dem Handgelenk ein (44.). Die Black Wings wechselten erneut ihren Goalie, Manuel Ganahl ließ sich zu einem Offensivzonen-Foul hinreißen, das seinem Team eine vierminütige Unterzahlphase bescherte: Kantola fälschte einen Lebler-Pass an der langen Stange vorbei (45.), dann parierte Usnik mit dem Catcher gegen den Linz-Kapitän, als Kantola sich neben dem Pfosten von hinter dem Gehäuse vor dieses schob und Kristler den Puck über die Linie stochern wollte, machte der KAC-Goalie mit den Pads alles zu, wie auch das Video-Review bestätigte (46.). Kai Kantolas nächster Abschluss von der linken Seite aus streifte die Latte (46.), als Niklas Bretschneider vom rechten Faceoff-Kreis abzog, überzeugte Usnik wieder mit der Fanghand, bei einem Kracher von Brian Lebler aus dem hohen Slot brachte er seinen Blocker in Position (jeweils 47.).

Die Rotjacken überstanden diese heikle Phase unbeschadet und wurden dann selbst wieder offensiv: Einen Postma-Schlenzer bekam Coreau gerade noch zu halten (51.), dann bezwang ihn aber ein anderer Verteidiger der Klagenfurter: Steven Strong schob sich vom linken Anspielpunkt aus diagonal zum Tor und vollendete hoch in die kurze Ecke (53.). Als Romig von links nach innen schnitt und schoss, war Usnik mit dem Beinschoner zur Stelle (57.), ein letzter Push der Hausherren mit sechs Feldspielern verpuffte ohne Effekt. Weil Kristler Ganahl zu Boden brachte, ergab sich gar noch ein spätes Powerplay für die Rotjacken, dieses konvertierten sie mit dem schönsten Treffer des Abends in den 2:5-Endstand: Postma spielte steil, Ganahl diagonal und auf der rechten Seite übernahm Unterweger mit freier Bahn direkt und klopfte den Puck in die Maschen (60.). (HB)

Post Game-Kommentar von Head Coach Petri Matikainen:

„Das war ein schwieriges Spiel, weil sich alle einen Sieg von uns erwarteten. Wir konnten das weitestgehend ausblenden, allerdings nicht ganz, dadurch erklärt sich auch unser Spiel im ersten Drittel, das nicht gut war. Ab dem zweiten Abschnitt wurden wir mental und damit auch spielerisch besser, da haben wir dazugelernt, das ist positiv. Insgesamt war die Partie aber nicht sehr einseitig, in den richtigen Momenten war unser Goalie Val Usnik für uns da. Psychologisch war das heute keine einfache Aufgabe, schon übermorgen treffen wir wieder auf Linz, da sind die Vorzeichen ganz ähnlich. Die Black Wings sind kein schlechtes Team, sie haben viel individuelle Qualität, haben es am Ende einer für sie so schwierigen Saison aber natürlich schwer. Daher bin ich froh, dass unsere Mannschaft heute ihren Job letztlich erledigt hat.“

bet-at-home ICE Hockey League, 46. Spieltag
06.02.2022 / 17.30 Uhr
Black Wings Linz – EC-KAC 2:5 (1:1,1:1,0:3)
Linz AG Eisarena Linz, 750 Zuschauer
Schiedsrichter: Bajt (SLO), Hronský (SVK)

Aufstellung EC-KAC:
Usnik (Vorauer) | Strong-Schumnig, Unterweger-Postma, Steffler-Vallant, Tavželj | S.Geier-Haudum-Maier, Ganahl-Tičar-M.Geier, Fraser-Obersteiner-Kraus, Würschl-S.Witting-Hochegger

Es fehlten:
Dahm (Nationalteam), Holzer, Petersen, Koch, Sticha, Bischofberger (alle verletzt), Hundertpfund (krank)

Torfolge:
1:0 Kai Kantola (02:41)
1:1 Daniel Obersteiner (18:47/Manuel Ganahl, Clemens Unterweger/PP1)
1:2 Paul Postma (22:06/Lukas Haudum)
2:2 Stefan Gaffal (24:16/Niklas Bretschneider)
2:3 Paul Postma (43:07/Daniel Obersteiner, Matt Fraser)
2:4 Steven Strong (52:38/Rok Tičar)
2:5 Clemens Unterweger (59:33/Manuel Ganahl, Paul Postma/PP1)