Nach einer guten Anfangsphase gingen die Rotjacken spät in Drittel eins durch Thomas Koch in Führung, Matt Fraser hatte assistiert (19.). Mit dem ersten Powerplaytreffer der Viertelfinalserie sorgte Joel Lowry am Rebound für den Ausgleich (23.), Sascha Bauer brachte die Capitals in Front, als er im Konter nach innen schnitt und mit der Rückhand einschob (39.). In Drittel drei trafen auch die Klagenfurter bei numerischem Vorteil, Matt Fraser vollendete eine feine Kombination von den linken Hashmarks aus (42.). Wiens neuerliche Führung – ein von Kele Stefflers Schläger unhaltbar in die Maschen abgefälschter Meyer-Querpass – entstand glücklich (46.), für die Vorentscheidung zu Gunsten der Gastgeber sorgte dann Nikolaus Hartl, der einen „Zwei-gegen-Eins“-Konter mit der Rückhand selbst erfolgreich abschloss (54.). Der EC-KAC steckte nicht auf, kam bei gezogenem Goalie erneut durch Matt Fraser wieder heran (58.), Wiens bereits dritter Empty Net-Treffer in der Serie, erzielt von Nicolai Meyer (60.), stellte den Capitals-Sieg jedoch endgültig sicher (60.). Die Rotjacken mussten die nunmehrige Steffl Arena erstmals seit Februar 2020 wieder als Verlierer verlassen und liegen in der „Best-of-Seven“-Serie demnach mit 1:2 im Hintertreffen.
Drittel 1
Einen ersten Bradley-Warnschuss von rechts nach nur wenigen Sekunden parierte Sebastian Dahm sicher mit der Schulter (1.), danach übernahmen die Rotjacken das spielerische Kommando: Bei einem Net-Drive von Manuel Geier von der rechten Rundung aus machte Bernhard Starkbaum die kurze Ecke zu, als Thomas Koch über halblinks steil ging und freie Bahn hatte, parierte der Goalie mit dem Pad (2.). Noch im gleichen Shift querte Koch durch den hohen Slot und schlenzte, Matt Fraser schaufelte den Rebound über das Gehäuse (3.). Die Gastgeber, die in den ersten vier Spielminuten gleich drei Icings nehmen mussten, kamen erst im Zuge ihres ersten Powerplays zu Möglichkeiten in der Offensive: Nicolai Meyer spielte von rechts einen überraschenden Querpass durch den Crease, Joel Lowry wischte am langen Pfosten jedoch über den Puck (8.), Christof Kromp kam im Zentrum nach einem Fernschuss nicht an einen aussichtsreichen Abpraller (9.). Einen Hackl-Blueliner durch den Verkehr hielt Dahm in zwei Etappen letztlich souverän (12.), auf der Gegenseite fror Starkbaum den Puck nach Hundertpfund-Schlagschuss vom linken Flügel aus ebenfalls im zweiten Versuch ein (14.).
Die größte KAC-Chance bis zu diesem Zeitpunkt leitete Lukas Haudum ein, der auf der rechten Seite tief ging und auf Paul Postma zurücklegte, der Verteidiger traf den Puck ideal und überwand damit auch den Torhüter, nicht jedoch das Metall, die Scheibe detonierte am Lattenkreuz (18.). Es folgte unmittelbar ein weiterer druckvoller Shift der Rotjacken, der nun auch mit dem Führungstreffer belohnt wurde: Der von Daniel Obersteiner bediente Matt Fraser hatte zwischen den Hashmarks das Auge für Thomas Koch auf der rechten Seite, der Routinier konnte sich den Puck noch kurz zurechtlegen und ihn dann halbhoch in die kurze Ecke schlenzen (19.). Die letzte Gelegenheit im ersten Abschnitt fand Wien vor: Die sanfte Meyer-Deflection eines Dodero-Wristshots aus der Distanz stellte Sebastian Dahm aber vor keine großen Probleme (20.).
Drittel 2
Ein Fehler im rot-weißen Spielaufbau brachte den Hausherren ein frühes Überzahlspiel im zweiten Durchgang, dieses nutzten sie zum Ausgleichstreffer: Wall schoss aus dem hohen Slot und Lowry klopfte den Abpraller vom Crease aus mit der Rückhand in die Maschen (23.). Nach einem Starkbaum-Save gegen Ganahl von links (23.) folgte das nächste Überzahlspiel für Wien, in dem Sebastian Dahm gegen Lowry von den Hashmarks aus (26.) sowie Bradley aus dem Zentrum parierte (27.). In einem Unterzahl-Konter schlug ein Stefan Geier-Schlenzer aus der Distanz nur auf der Schulter des Wiener Goalies ein (27.). Die Capitals brachten in der Folge zwei „Drei-gegen-Zwei“-Angriffs nicht zu zielgerichteten Abschlüssen (29., 31.), dann folgte Powerplay Nummer vier des Abends für Wien.
Hier verteidigten sich die Rotjacken mit vier Clearings und drei Blocks gut. Spät im zweiten Drittel kamen die Gastgeber dennoch zur Führung: Nach einem KAC-Turnover in der Offensivzone schickte Armin Preiser am linken Flügel Sascha Bauer steil. Dieser zog von der Außenposition in die Mitte, Dahms Poke Check fiel zu kurz aus und der Wiener Stürmer konnte mit der Rückhand einschieben (39.). Die letzte Aktion des Mittelabschnitts war ein Vergehen von Alex Wall mit dem hohen Stock gegen Nick Petersen, das den Rotjacken zu Beginn des dritten Drittels ihr erstes Überzahlspiel ermöglichte (40.).
Drittel 3
Dieses nutzten die Klagenfurter nach einem Koch-Fehlschuss aus spitzem Winkel (41.) dann auch aus: Matt Fraser vollendete eine feine Kombination über Petersen und Haudum von den linken Hashmarks aus zum Ausgleich (42.). Auch im nächsten Powerplay kreierte der EC-KAC Offensive: Matt Fraser scheiterte bei einem tiefen „Zwei-auf-Eins“ aber an Bernhard Starkbaum (44.) und Thomas Hundertpfund zielte am langen Pfosten zu mittig auf den Goalie (45.). Stattdessen gingen die Vienna Capitals auf nicht ganz unglückliche Weise wieder in Führung: Nicolai Meyer brachte aus der linken Rundung einen scharfen Querpass an, der aber vom Schläger Kele Stefflers so abgefälscht wurde, dass der Puck in der kurzen Ecke einschlug (46.). Auf der Gegenseite schickte Nick Petersen mit einem 30-Meter-Pass Stefan Geier auf die Reise, der in Bedrängnis aus der Drehung abzog, die Scheibe schlitterte knapp an der Stange vorbei (51.). Im nächsten Angriff versuchte Thomas Koch den Doppelpass mit Petersen, von einem Wiener Verteidiger abgefälscht wurde das Spielgerät zur Bogenlampe und schlug erneut nur am Quermetall ein (52.).
Stattdessen traf wieder Wien: Ein weiterer rot-weißer Turnover in der Offensivzone mündete in einem „Zwei-gegen-Eins“-Konter der Capitals, Nikolaus Hartl machte es selbst und brachte den Puck nach Haken auf die Rückhand zum 4:2 unters Tordach (54.). Die Klagenfurter steckten keineswegs auf: Nach „Drei-auf-Zwei“-Vorstoß verzog Nick Petersen von rechts (55.), als Thomas Hundertpfund von der verlängerten Torlinie aus per Flip-Pass Stefan Geier am Crease bediente, klopfte dieser das Spielgerät neben das Gehäuse (57.). Bereits mit sechs Skatern stürmend gelang dem Titelverteidiger der Anschlusstreffer: Petersen legte im Slot noch einmal quer und Fraser schnürte seinen Doppelpack (58.). Der Ausgleich sollte dem EC-KAC jedoch nicht mehr gelingen: Von Bradley von hinter dem verwaisten Kasten aus bedient schoss Meyer zum 5:3-Endstand ein (60.). (HB)
Post Game-Kommentar von Head Coach Petri Matikainen:
„Wir waren am Freitag im Heimspiel recht schlecht und konnten uns in der heutigen Partie klar steigern, allerdings noch nicht ausreichend genug. Wir sind noch nicht alle auf der gleichen Seite des Buches, im zweiten Drittel zogen wir auch zu viele Strafen, die Unterzahlsituationen haben uns müde gemacht und so kamen wir in diesem Abschnitt kaum in die Offensive. Der dritte Durchgang war dann gut, wir haben ein schönes Powerplaytor erzielt, aber letztlich gaben wir an diesem Abend mit zwei Turnovern zwei zu einfache Tore her – und das ist gegen einen Gegner von dieser Qualität dann auch zu viel. Wir haben Geschenke verteilt, Wien stand hingegen sehr stabil, das war der Unterschied. Ich denke dennoch, dass wir weiter im Wachsen begriffen sind, am Dienstag müssen wir das auch auf eigenem Eis unter Beweis stellen.“
win2day ICE Hockey League, Viertelfinale, 3. Spieltag
13.03.2022 / 17.30 Uhr
Vienna Capitals – EC-KAC 5:3 (0:1,2:0,3:2)
Steffl Arena Wien, 5.300 Zuschauer
Schiedsrichter: K.Nikolić (AUT), Ofner (AUT)
Aufstellung EC-KAC:
Dahm (Usnik) | Strong-Schumnig, Unterweger-Postma, Steffler-Vallant, Tavželj | Ganahl-Haudum-Petersen, Fraser-Koch-Obersteiner, S.Geier-Hundertpfund-M.Geier, Kraus-S.Witting-Maier, Hochegger
Es fehlten:
Holzer, Würschl, Tičar, Bischofberger (alle verletzt)
Torfolge:
0:1 Thomas Koch (18:44/Matt Fraser, Daniel Obersteiner)
1:1 Joel Lowry (22:03/Alex Wall, Nicolai Meyer/PP1)
2:1 Sascha Bauer (38:04/Armin Preiser)
2:2 Matt Fraser (41:10/Lukas Haudum, Nick Petersen/PP1)
3:2 Nicolai Meyer (45:41/James Sheppard)
4:2 Nikolaus Hartl (53:24/Patrick Antal)
4:3 Matt Fraser (57:45/Nick Petersen, Thomas Koch/EA)
5:3 Nicolai Meyer (59:25/Matt Bradley, Matt Parapavessis/EN)