Rotjacken erkämpfen sich Auftaktsieg

Nachdem beide Teams eher verhalten in die Partie gestartet waren, kamen die Gäste in der fünften Minute zur ersten guten Offensivaktion: Dustin Gazley zog mit Tempo durch die Mitte und schloss aus dem Slot ab, Sebastian Dahm war mit dem Schoner zur Stelle und entschärfte auch den Nachschuss. Auf der Gegenseite ließ Rok Tičar auf rechts für Nick Petersen liegen, der mit seinem Querpass Daniel Obersteiner fand, der vom linken Faceoff-Punkt aus jedoch nicht genügend Druck auf den Schläger brachte (6.). Kurz darauf gingen die Südtiroler in Führung: Direkt vom Offensivanspiel weg zog Angelo Miceli ab und traf noch das Außennetz, Mike Halmo gewann den folgenden Zweikampf hinter dem rot-weißen Kasten und bediente erneut Angelo Miceli, der sich an der Stange vorbei vor das Tor schob und die Scheibe halbhoch in die Maschen setzte (7.).

Postwendend kam der EC-KAC zu einer Möglichkeit durch Thomas Koch, der vom rechten Flügel aus Lukas Haudum in Szene setzte, dessen Abschluss aus kurzer Distanz führte allerdings nicht zum Erfolg (8.). In Spielminute elf zog Matt Fraser vom rechten Faceoff-Kreis aus ab, Goalie Andreas Bernard war noch dran, die Scheibe ging nur hauchdünn an der langen Ecke vorbei, ehe Rok Tičar am Rebound von der gegenüberliegenden Seite und aus spitzem Winkel scheiterte. In der nächsten Szene blieb Manuel Geier per Deflection nach Tavželj-Blueliner erfolglos, Bernard hatte die kurze Ecke zugemacht (14.). Paul Postma setzte einen Schlenzer von der linken Halfwall aus, den Fraser noch abfälschte, nur hauchdünn über die Querlatte (16.). Niki Kraus fälschte einen Querpass vom Torraum aus ins Außennetz ab (17.), als Petersen in den Lauf von Obersteiner tippte, zog dieser über halbrechts zum Kasten, scheiterte aber am Torhüter (19.).

Zu Beginn des Mittelabschnitts zog Anton Bernard mit Tempo über rechts zum Tor und setzte die Scheibe ins Außennetz, Sebastian Dahm pflückte einen Blueliner von Alex Trivellato mit der Fanghand aus der Luft (jeweils 22.). Kurz darauf landete das Spielgerät im Slot beim völlig freistehenden Daniel Ciampini, der aus der Drehung noch an den Crease zu Brett Findlay spielte, doch der Rotjacken-Keeper war mit dem Schoner zur Stelle (23.). Bei numerischer Überlegenheit entschärfte Andreas Bernard einen Postma-Blueliner mit dem Blocker, bevor Lukas Haudum seitlich zum Tor positioniert bedient wurde, den Puck aber nicht richtig traf – Thomas Hundertpfund konnte diesen aus kurzer Distanz ebenfalls nicht über die Linie stochern (24. bzw. 25.). Ihrerseits mit einem Mann mehr agierend, kamen die Südtiroler zu einer Möglichkeit durch Marco Insam, der aus der Halbdistanz abzog, Dahm lenkte den Puck gerade noch ins Fangnetz ab und stellte sich einem Catenacci-Schuss vom linken Anspielpunkt aus mit dem Catcher entgegen (jeweils 27.).

Kurz darauf kam Mathew Maione vom rechten Faceoff-Kreis aus zum Schuss, Daniel Catenacci lauerte am Torraum, konnte das Spielgerät aber nicht im Kasten unterbringen (28.). Gegen Drittelmitte landete der Puck nach einem Zweikampf an der Bande bei Matt Fraser, der vom rechten Flügel aus abzog, den HCB-Schlussmann jedoch nicht bezwingen konnte (31.). Nachdem Manuel Ganahl an der blauen Linie schön für Thomas Hundertpfund liegen gelassen hatte, dieser aus mittiger Position aber zu zentral abschloss (36.), bekamen die Klagenfurter noch ein spätes Überzahlspiel zugesprochen. Die Rotjacken taten sich schwer, ihre Aufstellung zu finden, und kamen lediglich zu einem Versuch durch Clemens Unterweger, der von der blauen Linie aus draufhielt, Daniel Frank war mit dem Block zur Stelle (40.).

Nachdem Unterweger einen Tičar-Querpass von der linken Halfwall aus nicht im Tor unterbringen hatte können, liefen die Füchse zum „Drei-gegen-Eins“-Konter an, doch der zurückeilende Thomas Hundertpfund konnte den Pass zur Mitte von Daniel Ciampini unterbinden (42. bzw. 43.). Kurz darauf steckte Halmo zentral auf Catenacci durch, Fraser zog die Notbremse und bescherte Bozen das nächste Überzahlspiel (44.): Angelo Miceli spielte auf Anton Bernard am Torraum, der an Sebastian Dahm hängenblieb, auch Daniel Catenacci brachte den Puck nicht am Keeper vorbei. Kurz darauf scheiterte Anton Bernard per Direktabnahme aus dem Slot (jeweils 46.). Postwendend durften die Klagenfurter im Powerplay ran: Nick Petersen zog über links steil zum Tor, stopfte den Puck auch am Goalie vorbei, allerdings nur parallel zur Torlinie (47.), ein Onetimer von Paul Postma von rechts landete am Gestänge (48.). In der 50. Minute wurde Matt Fraser aus der Tiefe heraus am Crease bedient, konnte den Schlussmann der Südtiroler aber erneut nicht überwinden.

Auf der Gegenseite kamen die Füchse zur Großchance: Luca Frigo schnappte sich hinter dem Kasten der Klagenfurter den Puck und spielte in den Slot auf den völlig alleine gelassenen Anton Bernard, der seinen Meister in Sebastian Dahm fand (52.). Die Rotjacken taten sich schwer, wirklich gefährliche Torszenen zu kreieren, somit bedurfte es einer Einzelaktion und diese lieferte Nick Petersen: Als der EC-KAC bereits mit sechs Feldspielern agierte, setzte der Kanadier die Scheibe von knapp oberhalb des linken Anspielkreises aus zum Ausgleich in die lange Ecke (59.). Nur 37 Sekunden später gingen die Klagenfurter sogar in Führung: Lukas Haudum spielte von hinter dem Kasten aus an den Crease zu Thomas Hundertpfund, der die Stadthalle Klagenfurt mit dem Treffer zum 2:1 zum Beben brachte (60.). Doch die Füchse ließen nicht locker und kamen 13 Sekunden vor dem Ende – ebenfalls bereits ohne Goalie spielend – zum Ausgleich: Dustin Gazley legte die Scheibe von der rechten Bande aus in Richtung Tor, der Puck wurde vom Schlittschuh Martin Schumnigs abgelenkt und segelte über Dahm hinweg in die Maschen (60.).

Die Rotjacken gingen aggressiv in die Overtime: Daniel Obersteiner schloss in Minute 62 per scharfem Handgelenksschuss vom linken Faceoff-Kreis aus ab, Andreas Bernard war mit der Schulter dran. Sein Gegenüber hielt mit der Fanghand einen Trivellato-Onetimer von rechts (67.), diese sollte die letzte HCB-Torchance des Abends bleiben. Manuel Geier versuchte, einen Abpraller aus kurzer Distanz neben dem Pfosten unterzubringen, blieb jedoch am Pad des Torhüters hängen (67.), bei einem weiteren Versuch flog sein Halbdistanzschuss durchs Getümmel nur knapp über die Querlatte (71.). In der 74. Minute spielte Thomas Koch den Puck aus spitzem Winkel von der linken Bande aus in Richtung Tor, wo Diego Glück diesen beinahe mit dem Skate in die Maschen abgefälscht hätte. Nur wenige Sekunden später gelang den Rotjacken aber doch der so wichtige Siegestreffer: Nick Petersen eroberte hinter dem Kasten der Südtiroler die Scheibe und brachte sie backhand an den Crease zu Rok Tičar, der sie mit der Rückhand durch die Beine von Andreas Bernard hindurch beförderte und den Klagenfurtern so den 3:2-Erfolg und die damit verbundene Serienführung sicherte (75.). (NB)