Eine durchaus ambitionierte Vorstellung des EC-KAC reichte im vierten Viertelfinalspiel nicht zum Sieg, die Rotjacken zogen gegen die Vienna Capitals auf eigenem Eis mit 2:3 den Kürzeren.

Der EC-KAC startete gut in die Partie und erzielte auch im vierten Playoff-Duell mit den Vienna Capitals den ersten Treffer: Paul Postma sorgte bei „Fünf-gegen-Drei“ für die Klagenfurter Führung (8.). Die Gäste aus Wien verstanden es, ihre wenigen Chancen im ersten Abschnitt effizient zu nutzen: Innerhalb von nur 110 Sekunden konnten Charlie Dodero (15.) und Brody Sutter (16.) jeweils vom Slot aus den Zwischenstand auf den Kopf stellen. Der Schütze zum Ausgleich musste wenig später vorzeitig unter die Dusche, nachdem er Steven Strong mit einem Check gegen den Kopf ins Krankenhaus befördert hatte (17.). Die folgerichtige Überzahlmöglichkeit nutzte der Titelverteidiger: Von der Hose von Dominic Hackl abgefälscht hoppelte ein Haudum-Schuss von rechts über die Linie (20.). Im zweiten Abschnitt hatte zunächst Klagenfurt, dann Wien mehr vom Spiel, Tore resultieren aus den jeweiligen Phasen mit spielerischem Oberwasser jedoch keine. So war es im zunächst von beiden Teams vorsichtig geführten Schlussdrittel wieder der Hauptstadt-Klub, der über einen Treffer jubeln konnte: Ein Sheppard-Schuss sprang von der Stange auf den Schlittschuh von Sebastian Dahm und Matt Bradley konnte die Scheibe mit der Rückhand über die Linie drücken (51.). Die Rotjacken riskierten am Ende alles, ein Schlagschuss von Nick Petersen neun Sekunden vor der Sirene streifte aber nur den Pfosten. Die Vienna Capitals siegten mit 2:3 und verfügen in der Serie damit über eine 3:1-Führung und folgerichtig drei Matchpucks.

Drittel 1

Die erste gute Möglichkeit der Partie ging auf das Konto der Wiener: Fabio Artner spielte von hinter dem Tor aus an den Crease zu Charlie Dodero, der den Puck aber aus bester Position über das Gehäuse setzte (4.). In einer von Beginn an körperbetont geführten Partie fassten die Hauptstädter in Person von Sascha Bauer die erste Strafe aus, ihm folgte wenig später Matt Bradley in die Kühlbox, was den Klagenfurtern eine 94 Sekunden dauernde, doppelte Überzahl bescherte (7.). Thomas Koch scheiterte per Onetimer vom rechten Anspielpunkt aus (7.), ehe ein Haudum-Schuss aus identischer Position geblockt wurde (8.). Noch im gleichen Angriff spielte Lukas Haudum in den hohen Slot zu Paul Postma zurück, der seinen Direktschuss zum 1:0 in die Maschen hämmerte (8.). In der 12. Minute zog Matt Prapavessis von der blauen Linie aus ab, Armin Preiser fälschte noch gefährlich ab, der Puck blieb an der Pad-Spitze von Sebastian Dahm hängen. Auf der Gegenseite legte Daniel Obersteiner im Konter quer zu Lukas Haudum, der nur mehr zum Schuss aus äußerst spitzem Winkel kam und diesen daher nicht im Tor unterbringen konnte (14.).

In der nächsten Offensivszene kamen die Capitals zum Ausgleich: Charlie Dodero hämmerte den Puck aus dem hohen Slot über die Querlatte, schnappte sich das Spielgerät aber erneut. Er wurde nicht aggressiv genug attackiert, zog von der blauen Linie aus zum Tor und setzte einen scharfen Wristshot unter die Querlatte (14.). Keine zwei Minuten später gingen die Capitals dann in Führung: Joel Lowry steckte auf Brody Sutter durch, der die Scheibe vom Zentrum aus in der langen Ecke platzierte (16.). Kurz darauf streckte Dodero Steven Strong mit einem Check gegen den Kopf nieder, der Klagenfurter blieb regungslos auf dem Eis liegen und musste vom medizinischen Fachpersonal per Trage abtransportiert werden. Der Wiener fasste für dieses Vergehen fünf Minuten plus eine Spieldauer-Disziplinarstrafe aus. Bei einer Spielstärke von „Vier-gegen-Vier“ (zwischenzeitlich musste auch Lukas Haudum auf die Strafbank) steckte Nick Petersen auf Paul Postma durch, der Abwehrspieler scheiterte am Schoner von Bernhard Starkbaum, seinen eigenen Rebound chippte er am Tor vorbei (18.). Im „Zwei-gegen-Eins“-Konter legte Martin Schumnig auf Manuel Ganahl quer, der den leeren Kasten vor sich hatte, den Pass jedoch hauchdünn verpasste (19.). Acht Sekunden vor Drittelende kamen die Rotjacken – nun wieder im Powerplay – zum Ausgleich: Lukas Haudum hielt vom rechten Faceoff-Kreis aus drauf und Dominic Hackl fälschte die Scheibe unglücklich ins eigene Tor ab (20.).

Drittel 2

Weiterhin in Überzahl agierend scheiterte Nick Petersen per Onetimer an Bernhard Starkbaum, der sich auch Lukas Haudum am Nachschuss in den Weg stellte (21.). In der 23. Minute bediente der Rotjacken-Kapitän Daniel Obersteiner, der vom linken Flügel aus abzog, die Scheibe aber nicht in der kurzen Ecke unterbringen konnte. Kurz darauf steckte Nick Petersen im „Drei-auf-Zwei“ zu Matt Fraser durch, der die Stadthalle mit einem scharfen Schuss vom rechten Anspielkreis aus schon zum Jubeln gebracht hatte, er traf allerdings nur das Außennetz (24.). Bei numerischer Unterlegenheit glänzte Manuel Geier mit einem wichtigen Block bei einem Blueliner von Matt Prapavessis (25.), Nicolai Meyer scheiterte mit einem Schlenzer von rechts aus am Catcher von Sebastian Dahm (27.). Direkt von der Strafbank kommend wurde Matt Fraser am Rush von Thomas Koch im Zentrum in Szene gesetzt, lenkte den Puck aber knapp am Kasten vorbei (27.). Auf der Gegenseite zog Joel Lowry hinter dem Tor durch und suchte dann den Abschluss per Rückhand aus dem Slot, Sebastian Dahm war aber auf dem Posten (29.).

Mit einem Mann mehr auf dem Eis hämmerte Lukas Haudum einen Onetimer knapp über die Querlatte (31.), ehe der Caps-Schlussmann mit viel Verkehr vor dem Tor von einem Postma-Blueliner getroffen wurde. Dann spielte Nick Petersen quer an den linken Faceoff-Kreis für den Direktschuss von Thomas Koch, aber der Torhüter machte die laterale Bewegung gut mit und konnte parieren (jeweils 32.). Mit Ablauf der Strafe gegen Wien spielte Thomas Hundertpfund aus der Tiefe an den Crease zu Daniel Obersteiner, der sich den Puck noch auf die Rückhand legte, dann aber verzog (33.). Ein Turnover von David Maier in der neutralen Zone bescherte Nicolai Meyer ein Breakaway, Thomas Vallant störte noch im letzten Moment und der Däne verfehlte den Kasten (33.). Ihrerseits mit einem Mann mehr auf dem Eis kamen die Gäste zu einer Möglichkeit: Simeon Schwinger spielte von links aus an den Crease zu Brody Sutter, dieser legte sich die Scheibe auf die Vorhand, blieb aber an Sebastian Dahm hängen (37.). Kurz vor Drittelende zog Manuel Ganahl von hinter dem Gehäuse aus vor dieses, er konnte das Spielgerät aber aus kurzer Distanz nicht über die Linie drücken (39.).

Drittel 3

Zu Beginn des Schlussabschnitts wurde Matt Fraser an den linken Hashmarks in Szene gesetzt, sein Schuss wurde aber noch über die Querlatte hinweg abgelenkt (41.). Auf der Gegenseite versuchte es Patrick Antal mit einem Wraparound auf die Rückhand, die Scheibe wurde am Torraum von einer Kufe abgelenkt und kullerte beinahe über die Linie, aber Sebastian Dahm packte im letzten Moment zu (43.). In der 48. Minute brachte Prapavessis mit viel Übersicht den Diagonalpass an den linken Faceoff-Kreis zu Meyer, der seinen Meister im Rotjacken-Keeper fand. Gegen Drittelmitte trat Simeon Schwinger zum Alleingang an, sein Abschluss aus dem hohen Slot war aber zu zentral angetragen. Für die Klagenfurter versuchte es wenige Sekunden später Matt Fraser mit dem Pass zur Mitte zu Thomas Koch, der jedoch am Schoner von Bernhard Starkbaum scheiterte (50.). Dann gingen die Capitals erneut in Führung: James Sheppard tankte sich von hinter dem Tor nach vorne und brachte mit dem Rücken zum Kasten einen Backhand-Schuss im Knien an, die Scheibe schlug am langen Pfosten ein und Matt Bradley schob den Rebound über die Linie (51.).

Der EC-KAC drückte anschließend auf den Ausgleichstreffer: Ein Postma-Hammer wurde im Slot abgelenkt und ging knapp am Pfosten vorbei (53.), Thomas Koch gewann ein Offensivanspiel zurück auf Nick Petersen, der sofort abzog, allerdings lediglich die Maske von Bernhard Starkbaum traf (54.). Nachdem David Maier einen Direktschuss von rechts aus am Tor vorbei gesetzt hatte (55.), liefen die Wiener zum „Zwei-gegen-Eins“-Konter an: Joel Lowry hatte den Querpass auf Nikolaus Hartl im Sinn, aber Sebastian Dahm war mit dem Poke-Check dazwischen (58.). Knapp zwei Minuten vor dem Ende nahmen die Rotjacken ihren Keeper vom Eis und kamen in dieser Situation beinahe zum Ausgleich: Bernhard Starkbaum ließ einen Petersen-Onetimer von oberhalb des linken Faceoff-Kreises aus prallen, aber Manuel Geier konnte den Rebound aus kurzer Distanz nicht über die Linie schieben (59.). In der Schlussminute scheiterte Thomas Koch vom rechten Flügel aus, auch ein abgefälschter Blueliner von Paul Postma fand den Weg in die Maschen nicht. Die größte Ausgleichschance ergab sich für Nick Petersen, dessen satter Schlagschuss neun Sekunden vor dem Ende nur die Stange streifte. (NB)

Post Game-Kommentar von Head Coach Petri Matikainen:

„Es war ein guter Auftritt, weil wir uns gegenüber dem vorangegangenen Spiel erneut gesteigert haben. Die Richtung der Entwicklung stimmt, sie geht aber noch nicht in Schritten, die groß genug sind, um die passenden Resultate einzufahren. Ich denke, dass wir heute einen Sieg verdient hätten, aber letztlich geht es um die Tore, die am Ende auf beiden Seiten stehen, und da muss man klar sagen, dass Wien bisher das effizientere Team in dieser Serie ist. Ich bin insgesamt froh über die Steigerung, am Freitag müssen wir uns weiter verbessern, denn jetzt gibt es nur noch Spiele, in denen eine Niederlage unser Saisonende bedeutet. Mein Vertrauen in unsere Mannschaft ist sehr groß, wir sind ein erfahrenes Team, das mit solchen Situationen umgehen kann.“

win2day ICE Hockey League, Viertelfinale, 4. Spieltag
15.03.2022 / 19.15 Uhr
EC-KAC – Vienna Capitals 2:3 (2:2,0:0,0:1)
Stadthalle Klagenfurt, 3.261 Zuschauer
Schiedsrichter: Sternat (AUT), Zrnić (SLO)

Aufstellung EC-KAC:
Dahm (Usnik) | Strong-Schumnig, Postma-Maier, Steffler-Vallant, Sablattnig-Tavželj | Fraser-Koch-Petersen, Ganahl-Obersteiner-Haudum, S.Witting-Hundertpfund-Kraus, S.Geier-M.Geier-Hochegger

Es fehlten:
Holzer, Würschl, Tičar, Bischofberger (alle verletzt), Unterweger (angeschlagen)

Torfolge:
1:0 Paul Postma (07:46/Lukas Haudum, Thomas Koch/PP2)
1:1 Charlie Dodero (14:05/Nikolaus Hartl, Alex Wall)
1:2 Brody Sutter (15:55/Joel Lowry, Matt Prapavessis)
2:2 Lukas Haudum (19:52/Paul Postma, Nick Petersen/PP1)
2:3 Matt Bradley (50:47/James Sheppard, Nicolai Meyer)