In der Anfangsphase der ersten Viertelfinalbegegnung zwischen Wien und Klagenfurt ergaben sich kaum zwingende Torchancen, zu gut standen beide Hintermannschaften. Das leichte spielerische Übergewicht für die Vienna Capitals im ersten Durchgang wurde im zweiten Drittel auf den Kopf gestellt, als nur die Querlatte die rot-weiße Führung durch Nick Petersen verhinderte (27.). Im Anschluss an seine bis dahin vierte Phase numerischer Unterlegenheit der Partie legte der EC-KAC spät im Mittelabschnitt schließlich vor: Paul Postma sendete vom rechten Flügel aus per Schlagschuss ein (39.). Auch im weiteren Verlauf der Begegnung standen die Rotjacken defensiv solide, im Glück waren sie in einer chaotischen Situation in Minute 54, als sich Goalie Sebastian Dahm auch ohne seinen Schläger gegen den Ausgleich stemmte. Dieser sollte den Gastgebern 92 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit doch noch gelingen: Nikolaus Hartl brachte den Puck aus spitzem Winkel in der kurzen Ecke unter (59.). In der somit fällig gewordenen Verlängerung waren vornehmlich Halbchancen zu notieren, ehe Matt Fraser über rechts in die Angriffszone und dann zwischen zwei Gegenspielern hindurch nach innen schnitt, ehe er den Puck mit der Vorhand zum Auftaktsieg in die Maschen wuchtete.
Drittel 1
In einem frühen ersten Überzahlspiel für die Rotjacken blieben aussichtsreiche Torchancen aus, die erste gute Gelegenheit fanden demnach die Gastgeber vor: Eine Direktabnahme von Nikolaus Hartl von zwischen den Hashmarks aus wurde noch neben den Kasten abgefälscht (6.). In Wiens erstem Powerplay konnte Klagenfurt gleich vier Mal die Zone klären, dennoch kamen die Capitals zu einigen Halbchancen (Meyer/7., Sheppard/8., Hartl/9.) sowie einer sehr guten Möglichkeit: Ein Onetimer von Nicolai Meyer vom rechten Anspielpunkt aus detonierte an Sebastian Dahms Schoner, die KAC-Abwehr konnte die Scheibe gerade noch vor den auf den Rebound lauernden Sheppard und Lowry wegbringen (9.). Die bis dahin beste Gelegenheit für die Rotjacken leitete Steven Strong ein: Sein verdeckter Schlenzer von der blauen Linie aus prallte von Bernhard Starkbaums Pad-Spitze ab, Philippe Lakos konnte den Einkehr-Versuch Martin Schumnigs mit der Rückhand im letzten Moment verhindern (10.).
Von einem Faceoff in der neutralen Zone weg chippte Manuel Ganahl den Puck in den Lauf von David Maier, der den Abschluss seines Partial Breakaways über halbrechts jedoch an der kurzen Stange vorbeischlenzte (14.). Die verbleibenden Minuten im ersten Durchgang gehörten den Vienna Capitals: Simeon Schwinger brachte das Spielgerät nach Konter aus der linken Rundung an den Crease, wo ihn Christof Kromp aufs Gehäuse ablenkte, Dahm machte sich breit (14.). Als Matt Prapavessis aus dem hohen Slot abzog, ließ Matt Bradley zwischen den Hashmarks für den sofort nachstoßenden Verteidiger liegen, Sebastian Dahm parierte den Zweitversuch mit seinem Beinschoner (20.).
Drittel 2
Im zweiten Abschnitt kamen die Gäste zur ersten Möglichkeit: Nick Petersen steckte von rechts ins Zentrum auf Daniel Obersteiner durch, der seinen Schuss von halblinks jedoch knapp über den Kasten setzte (22.). In Wiens zweitem Überzahlspiel fuhr der EC-KAC einen Konter: Manuel Ganahl verzögerte, legte auf den nachstürmenden Steven Strong nach, der aus dem Slot auch einen guten Schuss anbrachte, Starkbaum rettete allerdings mit dem Pad (25.). Als Lukas Haudum hinter dem gegnerischen Gehäuse den Puck behauptete und an die linken Hashmarks zurücklegte, übernahm Nick Petersen von dort direkt, das Spielgerät schlug jedoch nur auf der Querlatte ein (27.). Bei numerischem Vorteil zog Patrick Antal vom linken Faceoff-Punkt aus ab, Dahm parierte, am Torraum brachte Armin Preiser den Rebound aus der Drehung auf den Kasten, der KAC-Goalie war wieder zur Stelle (31.).
Dann ging Niki Kraus über halbrechts steil und zog aus der Bewegung ab, Bernhard Starkbaum machte die kurze Ecke zu (34.), auf der Gegenseite setzte Antal einen Schlenzer vom linken Anspielpunkt aus bei freier Schussbahn über das Tor (37.). Simeon Schwinger wurde von hinter dem Kasten aus zwischen den Hashmarks angespielt, Sebastian Dahm parierte seine Direktabnahme jedoch (37.). In der 39. Minute kamen die Klagenfurter schließlich als erstes Team auf die Anzeigetafel: Über die Bande spielte Clemens Unterweger steil auf Paul Postma, der von der rechten Halfwall aus per Schlagschuss in die kurze Kreuzecke einsendete. Um ein Haar wäre den Rotjacken der Doppelschlag geglückt: Sekunden vor der Pause tippte Petersen einen Postma-Schlenzer aus der Distanz jedoch zu mittig auf den Goalie (40.).
Drittel 3
Das in den dritten Durchgang mitgenommene Powerplay brachte einen scharfen Koch-Pass von rechts an den Torraum, Matt Fraser verlängerte an der langen Stange vorbei (41.). Samuel Witting nahm nach dem Zoneneintritt Tempo aus dem Angriff, legte auf den heranstürmenden Lukas Haudum ab, der jedoch an Starkbaum scheiterte (44.). Im dritten rot-weißen Überzahlspiel spielten sich auf Seiten Wiens Karlsson und Lakos mit Blocks in den Vordergrund, als wieder „Fünf-gegen-Fünf“ gespielt wurde, schlenzte Steven Strong aus der Halbdistanz über das Tor (48.). Auch die nächste Gelegenheit fand der KAC-Verteidiger vor: Von Petersen mit der Rückhand bedient, nutzte er halblinks seinen Gegenspieler als Screen, Bernhard Starkbaum zog seine Schulter im letzten Moment nach oben (51.).
Nach einem von Dahm gehaltenen Lowry-Onetimer verlor der Goalie der Klagenfurter seinen Schläger, vor ihm spielten sich tumultartige Szenen ab, der Puck wollte aber trotz mehrerer Einschussgelegenheiten nicht über die Linie, wobei der Däne die beste Caps-Chance durch James Sheppard im Sitzen vereiteln konnte (54.). Als die Hausherren bereits mit sechs Feldspielern agierten, kamen sie 92 Sekunden vor dem Ende zum Ausgleich: Nikolaus Hartl zog von hinter der verlängerten Torlinie aus flach zum Kasten und brachte die Scheibe in der kurzen Ecke unter (59.). Noch eine Möglichkeit für Rot-Weiß ergab sich: Als Nick Petersen aus dem hohen Slot abzog und Starkbaum den Rebound hergab, brachte Daniel Obersteiner die Scheibe aus kurzer Distanz nicht über den Schoner des Goalies (60.).
Verlängerung
Auch in der Verlängerung standen beide Teams defensiv meist kompakt, erste Halbchancen hatte Wien: Dahm parierte eine Hartl-Direktabnahme mit den Pads (64.), Lowry wurde beim Versuch, einen Rebound nach Meyer-Schuss von rechts zu verwerten, noch gestört (65.). Auf Seiten des EC-KAC versuchte es Lukas Haudum von halbrechts mit einem scharfen Schlenzer, Bernhard Starkbaum war auf dem Posten (66.). Nach einem über das Gehäuse platzierten Hartl-Schuss tippte Thomas Koch den Puck in den Lauf von Matt Fraser, der in der eigenen Zone Fahrt aufnahm, über rechts in die Angriffszone ging, dann zwischen zwei Gegenspielern hindurch nach innen schnitt und schließlich aus dem Slot per scharfem Vorhandschlenzer zur Entscheidung einschoss (69.). (HB)
Post Game-Kommentar von Head Coach Petri Matikainen:
„Das war ein feines Playoff-Spiel und der Start in eine wie ich glaube lange Serie. Ich finde, dass beide Mannschaften gut agierten und zu ihren Chancen kamen. Unsere defensive Stabilität war gegeben, in den ersten beiden Abschnitten haben wir allerdings noch zu viele Strafen genommen. Positiv hervorzuheben war zudem, dass wir auch unter Druck Ruhe und Abgeklärtheit im Umgang mit der Scheibe gezeigt haben. Das Spiel hätte sicher auch anders ausgehen können, aber wir nehmen den positiven Auftakt gerne mit und freuen uns auf unser erstes Heimspiel am Freitag, das von der Charakteristik her wohl ähnlich aussehen wird.“
win2day ICE Hockey League, Viertelfinale, 1. Spieltag
09.03.2022 / 19.45 Uhr
Vienna Capitals – EC-KAC 1:2 n.V. (0:0,0:1,1:0)
Steffl Arena Wien, 3.400 Zuschauer
Schiedsrichter: Hronský (SVK), Smetana (AUT)
Aufstellung EC-KAC:
Dahm (Usnik) | Unterweger-Postma, Strong-Schumnig, Tavželj-Vallant, Steffler | Obersteiner-Haudum-Petersen, Fraser-Koch-S.Witting, Ganahl-Hundertpfund-Maier, S.Geier-M.Geier-Kraus, Hochegger
Es fehlten:
Holzer, Würschl, Tičar, Bischofberger (alle verletzt)
Torfolge:
0:1 Paul Postma (38:46/Clemens Unterweger)
1:1 Nikolaus Hartl (58:28/Nicolai Meyer, Matt Prapavessis/EA)
1:2 Matt Fraser (68:31/Thomas Koch, Paul Postma)