Rotjacken stürmen in die Playoffs

Die Gastgeber waren in der Anfangsphase das spielbestimmende Team, eine erste Möglichkeit fand der per Steilpass von Matthew Maione bediente Brett Findlay vor, seinen Sololauf konnte Sebastian Dahm stoppen, allerdings war der HCB-Stürmer von Clemens Unterweger noch so bearbeitet worden, dass sich daraus das erste Überzahlspiel der Partie ergab. Dort verteidigte sich der EC-KAC weitestgehend gut, die beste Möglichkeit machte Goalie Dahm mit der Schulter zunichte, Mike Halmo hatte diagonal auf Findlay durchgesteckt, der von halblinks mit freier Schussbahn schlenzte (5.). Die Rotjacken fanden in den ersten gut zwölf Minuten der Partie offensiv überhaupt nicht statt, wurden von ihrem Schlussmann aber im Spiel gehalten: Als sich Dustin Gazley an den Torraum abgesetzt und von dort freistehend aus der Drehung abgedrückt hatte, war Sebastian Dahm mit dem Catcher zur Stelle (10.).

Entgegen dem Spielverlauf ging der EC-KAC nach nur fünf absolvierten Sekunden in seinem ersten Powerplay und seinem ersten Torschuss der Partie in Führung: Rok Tičar hämmerte einen Schlagschuss von der blauen Linie aus auf das Gehäuse, im Zentrum fälschte Nick Petersen mit der Spitze seiner Schlägerschaufel in die Maschen ab (14.). Ein kleinlicher Ausschluss ermöglichte den Gastgebern danach ihr zweites Überzahlspiel der Partie: Ein satter Slapshot von Nick Plastino aus dem hohen Slot prallte von der Stange vor den Kasten zurück, Marco Insam chippte den Rebound mit der Rückhand über das Tor (15.). Als Daniel Ciampini halblinks im Slot frei zum Abschluss kam, blockte Koch ideal (16.). Die letzten Offensivszenen im Startdrittel gehörten Klagenfurt: Thomas Hundertpfund schnitt von links flach zum Tor, wurde am Crease aber ungeahndet gefoult (18.), als Thomas Koch die Scheibe vom rechten Flügel aus scharf vor den Kasten brachte, misslang Torhüter Andreas Bernard der Poke Check, Matt Fraser kam aber knapp nicht an den Puck (20.).

In Durchgang zwei ermöglichte Nick Petersens Speed über rechts ein „Drei-gegen-Zwei“, Daniel Obersteiner brachte das ihm an die rechten Hashmarks durchgesteckte Spielgerät jedoch nicht unter Kontrolle (22.). Auf der Gegenseite versuchte es Ciampini mit einem Wraparound auf die Rückhand, Sebastian Dahm war mit den Pads unten und parierte (23.). Ein Vorstoß der Formation um Samuel Witting endete mit einem am Kasten vorbei abgelenkten Wristshot des Mittelstürmers (25.), dann verdoppelte Rot-Weiß seinen Vorsprung: Martin Schumnig legte an der blauen Linie quer, Matt Fraser glitt – ohne dass ein Gegenspieler auf ihn zukam – mittig bis fast zu den Hashmarks nach vorne und sendete aus dem Handgelenk in die von ihm aus linke Kreuzecke ein (27.).

Im „Drei-auf-Zwei“ wischte Lukas Haudum den Puck nach Rechtsaußen zu Matt Fraser weiter, der aus spitzem Winkel direkt übernahm, Andreas Bernard war mit der Fanghand in der kurzen Ecke (30.). Als Rok Tičar über halblinks in die Angriffszone vorrückte und abzog, prallte der Puck vom Goalie zurück vor den Kasten, Daniel Obersteiner wurde noch daran gehindert, den Rebound einzukehren (33.). Im dritten Powerplay für den HCB Südtirol verteidigte sich Klagenfurt mit vier Befreiungen sehr gut, dennoch hatten die Füchse eine große Gelegenheit: Nick Plastino zog vom hinteren Ende des linken Facoff-Kreises aus ab, die Scheibe detonierte erneut nur an der Stange (35.). Als Anton Bernard über die Bande angespielt am rechten Flügel steil gehen konnte, nach innen schnitt und aus vollem Lauf aufzog, flog der Puck knapp am Tor vorbei (38.).

Im dritten Abschnitt umkurvte Findlay im Zentrum seinen Gegenspieler, Sebastian Dahm parierte den folgenden Schuss allerdings mit dem Blocker (41.), danach enteilten die Rotjacken dem Vizemeister am Eis ebenso wie auf der Anzeigetafel: Einen fein vorgetragenen „Drei-gegen-Zwei“-Konter vollendete Daniel Obersteiner von halblinks präzise in die rechte Kreuzecke (42.), als Nick Petersen von der Stange aus noch einmal zurücklegte und Matt Fraser aus kurzer Distanz abschloss, war Bernard mit dem Beinschoner zur Stelle (45.). Im Powerplay wurde Obersteiner am langen Pfosten nach Ganahls Diagonalpass noch am Einkehren gehindert (46.), wenig später wurde nach tiefem Querpass des Eigenbauspielers auch Rok Tičar noch im letzten Moment beim Tip-In gestört (50.). Für klare Verhältnisse sorgte dann Lukas Haudum, dem innerhalb von 30 Sekunden zwei Treffer gelangen: Beim Tor zum 0:4 schnitt er von der neutralen Zone aus über die linke Flanke nach innen und vollendete vom Faceoff-Punkt aus in die lange Kreuzecke (50.), das 0:5 erzielte er ebenfalls aus einem Konter heraus und nach Doppelpass mit Matt Fraser von zwischen den Hashmarks aus (51.).

Im dritten KAC-Powerplay des Abends bewahrte der eingewechselte Goalie Justin Fazio sein Team zwei Mal gegen Fraser und ein Mal gegen Postma mit starken Paraden vor einem höheren Rückstand (jeweils 53.). Als dann die Hausherren wieder bei numerischem Vorteil agieren konnten, brachte Sebastian Dahm bei einem Catenacci-Schuss von links trotz Ciampini-Screen seine Fanghand zur Geltung (56.), unmittelbar danach verloren zwei Stürmer der Füchse die Fassung: Vom Faceoff weg schlugen Mike Halmo und Brett Findlay mit den Fäusten auf Andrej Tavželj und Thomas Vallant ein, beide mussten unter die Dusche, die Rotjacken beendeten die Partie damit bei doppelter Überzahl. In dieser Phase spielten sie naheliegender Weise eine ganze Reihe an prächtigen Gelegenheiten heraus, zwei davon mündeten auch in Torerfolgen: Nick Petersen legte durch den Torraum quer und Thomas Koch sendete aus spitzem Winkel per Onetimer unters Tordach ein (59.), Clemens Unterweger hämmerte einen Schlagschuss aus halblinker Position halbhoch in die kurze Ecke (60.). (HB)