Die erste Torszene im Startabschnitt lieferten die Gäste aus Oberösterreich, Goalie Ralf Kropiunig machte aber gegen die halbrechts am Torraum aufgetauchten Marcel Mayrhofer und Rafael Aigner jeweils die kurze Ecke zu (2.). Die jungen Rotjacken kamen in ihrem ersten Powerplay zu Gelegenheiten: Nach Fernschuss von Christoph Tialler schaufelte Finn van Ee den Rebound aus kurzer Distanz knapp am Pfosten vorbei, bei einem scharfen Persson-Wristshot vom rechten Anspielpunkt aus auf die kurze Kreuzecke war Torhüter Sommer mit der Fanghand zur Stelle (jeweils 6.). Danach verflachte die Begegnung etwas, beide Mannschaften brachten in jeweils einem Überzahlspiel wenig Zwingendes aufs Eis. Die größte Chance im ersten Abschnitt leitete van Ee ein, der am Crease noch einmal zu Marco Sunitsch durchsteckte, Sommer rettete sehenswert in der Grätsche (17.). Ein tiefes „Drei-gegen-Zwei“ für die Steel Wings nach Turnover versandete (17.), auf der Gegenseite flog ein Sunitsch-Abfälscher eines Blueliners von Maximilian Preiml knapp über die Querlatte (20.).
Die bis dahin beste Möglichkeit für Linz ergab sich gleich in der ersten Minute des zweiten Durchgangs, Kropiunig stoppte jedoch sowohl den Schlenzer aus der Distanz von Laurin Liesch als auch die zwei Rebound-Chancen von Sebastian Wilding (21.). Auf Seiten der Klagenfurter kam van Ee nach energischem Vorstoß in guter Position nicht mehr zum Abschluss (29.), die Kramer-Deflection eines Tialler-Schlagschusses segelte hauchdünn neben die Stange (30.). Nach dem programmgemäßen Torhüterwechsel bei den jungen Rotjacken konnte sich der ins Spiel gekommene Michael Sicher gleich bei einem gefährlich abgefälschten Blueliner von Artūrs Brikmanis auszeichnen (32.). Wenig später ging das Future Team in Führung: Aus einem Getümmel an der linken Halfwall führte Jakob Lippitsch den Puck in die Ecke, seinen scharfen Diagonalpass an den Torraum verlängerte Anže Šiftar mit dem langen Stock an Goalie Sommer vorbei in die kurze Ecke (33.). Nur gut zwei Minuten später verdoppelten die jungen Rotjacken ihren Vorsprung: Im Powerplay zog Marco Sunitsch von links aus ab, der Abpraller blieb am Crease liegen und Finn van Ee kehrte zum 2:0 ein (35.). Für den Mittelstürmer ergab sich in seinem folgenden Shift noch eine weitere, sehr gute Gelegenheit, aus dem Slot und aus der Drehung verfehlte er das Gehäuse aber deutlich (38.).
In einem in den Schlussabschnitt mitgenommenen Powerplay übernahm William Persson einen Sunitsch-Querpass direkt, traf dabei jedoch nur das Außengestänge (41.). Aus zwei Überzahlspielen der Gäste resultierte – von einem Feldbaumer-Fehlschuss von halblinks abgesehen (44.) – wenig Zählbares, in einem Unterzahl-Solo scheiterte Sunitsch an Torhüter Sommer (46.). Seinen vierten numerischen Vorteil des Abend nutze Linz dann jedoch: Ein KAC-Verteidiger wischte im eigenen Slot über den Puck, Eimantas Noreika nahm diesen auf, setze ihn mit der Rückhand an den Pfosten, stocherte dann jedoch seinen eigenen Rebound über die Linie (50.). Halbchancen von Sunitsch (52.) und Šiftar (56.) vereitelte Leon Sommer, dazwischen traf Kārlis Bucenieks die Scheibe bei einem aussichtsreichen Onetimer von zwischen den Hashmarks aus nicht richtig (54.). Als die Steel Wings mit sechs Feldspielern angriffen, verfehlten Sunitsch und Sablattnig das verwaiste Gehäuse knapp (jeweils 59.), 40 Sekunden vor dem Ende gelang den Oberösterreichern der Ausgleich: Marc-André Dorion schoss aus dem hohen Slot, Söllinger und Noreika versuchten, an den Abpraller zu gelangen, was dem Litauer auch gelang (60.).
In der damit fällig gewordenen Overtime nahm sich Linz den eigenen numerischen Vorteil mit einem Wechselfehler selbst, als William Persson aus der Kühlbox zurückkehrte und damit die jungen Rotjacken „Vier-gegen-Drei“ spielen durften, entschied der Schwede die Partie: Vom rechten Faceoff-Punkt aus zimmerte er die Direktabnahme eines Tialler-Diagonalzuspiels unter die Querlatte (64./Video). (HB)
Head Coach Kirk Furey: „Ich denke, wir können mit diesem Wochenende und den beiden Siegen durchaus zufrieden sein. Es war schließlich das erste in dieser Pre-Season, an dem wir auf den Großteil unseres Kaders zurückgreifen konnten. Dementsprechend war das ein guter Abschluss unserer ersten gemeinsamen Trainingswoche mit dieser Gruppe, auch wenn wir in beiden Begegnungen sehr viele Linienwechsel vornahmen und hinsichtlich der personellen Zusammensetzung vieles Verschiedenes probiert haben. Wir haben eine Menge guter Dinge gesehen, aber insbesondere im taktischen Bereich auch Sachen beobachtet, an denen wir arbeiten müssen. Anstrengung und Energie waren gegeben, das hat uns zwei Siege gebracht.“
27.08.2022 / Testspiel
EC-KAC Future Team – Steel Wings Linz 3:2 n.V. (0:0,2:0,0:2)
Tore: Anže Šiftar (33.), Finn van Ee (35./PP1), William Persson (64./PP1)
Aufstellung: Kropiunig (32./Sicher) / Tavželj-Preiml, Smolnikar-T.Klassek, Sablattnig-Malle, Tialler-Walder / Persson-van Ee-Sunitsch, Slivnik-Gomboc-Brodnik, Lippitsch-Piuk-Šiftar, Theirich-Kramer-Lam