Nach Halbchancen auf beiden Seiten ergab sich in Minute sechs die erste gute Einschussgelegenheit für die Rotjacken: Paul Postma fing den Puck an der offensiven blauen Linie ab, schlenzte sie vertikal auf den vor dem Kasten kreuzenden Johannes Bischofberger, dessen Abfälscher aber knapp am Pfosten vorbei schlitterte. Effizienter agierten die Ungarn: Brett Findlay erreichte eine von der linken Halfwall aus ins Zentrum springende Scheibe als erster und tunnelte Sebastian Dahm aus kurzer Distanz mit der Rückhand (8.). Postwendend kam der EC-KAC zu einer guten Möglichkeit auf den Ausgleich: Von Ganahl vom rechten Flügel aus bedient, ließ Bischofberger im Zentrum liegen, Daniel Obersteiner zielte aber zu mittig auf Goalie Dominik Horváth (10.). Dann verdoppelte Fehérvár AV19 seinen Vorsprung: Kristóf Retfalvi umkurvte das Gehäuse, legte sich den Puck in spitzem Winkel auf die Vorhand, von einem Schlittschuh am Crease aus abgefälscht rutschte der Puck durch Dahms Beine (11.). Die nächste klare Torchance für Klagenfurt leitete Rok Tičar von links aus ein, sein Diagonalpass fand im rechten Rückraum Thomas Vallant, der das Spielgerät beim Wristshot jedoch nicht richtig traf (14.). Dann gelang dem EC-KAC der Anschlusstreffer: Thomas Koch brachte die Scheibe aus der linken Rundung scharf an den Torraum, der von Horváths Beinschoner geblockte Puck blieb vor Matt Fraser liegen, der ihn hoch in die kurze Kreuzecke lupfte (16.). Vor dem ersten Seitenwechsel ergab sich noch die gute Gelegenheit für Manuel Ganahl, der, nachdem Postma einen weiteren Aufbaupass des Gegners an der blauen Linie abgefangen hatte, von den rechten Hashmarks aus aber an der langen Ecke vorbeischoss (18.).
Im zweiten Abschnitt wischte der in der Mitte bereits kniende Andrew Sarauer einen Rebound knapp am Gehäuse vorbei (25.), als Lucas Lessio einem Steilpass hinterhereilte, stolperte er über den Stock von Fehérvárs Schlussmann, er detonierte mit voller Wucht in der Bande und musste den Mittelabschnitt vorzeitig beenden (27.). Vor und nach einer Petersen-Gelegenheit – der KAC-Stürmer verlor beim Haken um den Goalie herum die Scheibe (31.) – hatte der ICE-Vizemeister seine druckvollste Phase der Partie: Ein Schlenzer von Patrick Newell, bei dem Dahm keine Sicht hatte, segelte knapp über die Querlatte (30.), ein scharfer Sarauer-Schuss aus der Halbdistanz landete nur am kurzen Pfosten (34.) und beim Partial Breakaway Newells war der Klagenfurter Torhüter mit dem Beinschoner zur Stelle (35.). Es folgte eine Doppelchance für die Rotjacken: Lukas Haudum traf von halblinks bei freier Bahn nur Horváths Schulter, ein satter Wristshot von Jesper Jensen Aabo von der blauen Linie aus wurde um Zentimeter am Pfosten vorbei abgefälscht (jeweils 36.). In Minute 39 gab es die erste Hinausstellung der Begegnung: Csanád Erdély traf Steven Strong mit dem Schläger im Gesicht, das KAC-Powerplay brachte jedoch nichts ein, Jensen Aabos scharfer Schlagschuss ging knapp über den Kasten (40.).
Die erste Chance im Schlussabschnitt hatten wieder die Klagenfurter: Daniel Obersteiner tippte im Slot noch einmal zu Thomas Vallant weiter, dessen Rückhandschuss von rechts aber zu zentral auf den Goalie kam (42.). Auf die Anzeigetafel kamen erneut die Ungarn: Nach einem Offensivzonen-Faceoff legte Alex Petan aus dem Zentrum noch einmal auf Nátán Vertes steil, der neben dem Pfosten stehend nur in das halbleere Gehäuse abtropfen lassen musste (44.). Großes Pech hatten die Rotjacken in ihrem zweiten Überzahlspiel des Abends, als sie zwei Mal Metall trafen: Ein Ganahl-Onetimer von halblinks landete an der Stange, ein Lessio-Wristshot von rechts an der Latte (jeweils 46.). Nachdem ein Verteidiger Fehérvárs vor dem eigenen Kasten über den Puck gewischt hatte, scheiterte Tičar freistehend mit seinem Five-Hole-Versuch am Goalie (50.), als Niki Kraus die Scheibe vom langen Pfosten aus mit der Rückhand über die Torlinie brachte, zählte der Treffer nicht, da das Gestänge bereits aus der Verankerung gerutscht war (54.). Aus einer Angriffszonen-Rotation heraus kam der EC-KAC doch zum neuerlichen Anschlusstreffer: Matt Fraser sendete von den linken Hashmarks aus via Innenstange ein (56.). Nur 54 Sekunden später stellte der Vizemeister den alten Abstand wieder her: Newell und Kuralt enteilten im „Zwei-gegen-Eins“, der Slowene verwertete aus dem Zentrum halbhoch (57.). Fabian Hochegger wischte die Scheibe aus einem Getümmel am Crease heraus parallel zur Torlinie am Kasten vorbei (57.), als Lucas Lessio im Konter gelegt wurde, kam Klagenfurt zu seinem dritten Powerplay, das bei „Sechs-gegen-Vier“ auch im dritten rot-weißen Treffer der Partie mündete: Ein Koch-Schlenzer sprang von Haudum zurück in den Rückraum, Paul Postma pfefferte den Puck in die Maschen (60.). Der Ausgleich wollte den Rotjacken in der Schlussminute allerdings nicht mehr gelingen. (HB)
Petri Matikainen, Head Coach EC-KAC:
„Es war ein erstes Testspiel, insgesamt ganz in Ordnung. Wir haben vier zu leichte Gegentore hergegeben, das ist ärgerlich. Was mich etwas gestört hat, war, dass unser Mindset noch nicht gänzlich gepasst hat, da fehlte es noch an unbedingtem Willen und Bissigkeit. Ich mache da dem Team keinen Vorwurf, aber als Trainer wünscht man sich natürlich, dass die Mannschaft von Beginn an voll da ist. Das Spiel hatte aber natürlich auch viele positive Aspekte für uns, zum Beispiel sah man, dass uns die Neuzugänge, für die wir uns entschieden haben, zweifellos helfen werden. Auch können wir davon ausgehen, das unser Powerplay heuer gefährlicher sein wird als im Vorjahr.“
Das Team des EC-KAC bestreitet bereits am Sonntag – erneut in Slowenien – sein zweites Pre-Season-Spiel. Das Duell mit dem EC Bad Nauheim (Kurzportrait des Klubs siehe hier) aus der DEL2 wird in Bled ausgetragen (Fan-Informationen zu Anreise und Tickets siehe hier) und beginnt um 18.30 Uhr. Vorgesehen ist, dass die Rotjacken dabei mit den gleichen 20 Akteuren antreten wie im Spiel gegen Fehérvár AV19.