Rot-Weiß auch in Ljubljana siegreich

Beide Teams schritten in der Anfangsphase eher vorsichtig zur Tat, die erste Gelegenheit hatten die Hausherren: Luka Kalan schloss von den rechten Hashmarks aus ab, Sebastian Dahm war mit der Fanghand zur Stelle (4.). Den Rotjacken eröffnete sich eine „Zwei-gegen-Eins“-Möglichkeit mit Thomas Hundertpfund und Niki Kraus, der Center ließ den Puck im hohen Slot für Paul Postma liegen, dessen Schuss aber über das Gehäuse flog (7.). Eine auf den Zoneneintritt folgende Kombination brachte dann Luka Gomboc in halblinker Position zum Abschluss, sein Versuch wurde jedoch noch ebenso über das Tor abgefälscht wie der wenig später folgende von Lukas Haudum, der sich mit einem Doppelhaken elegant bis zwischen die Hashmarks durchgetankt hatte (jeweils 8.). Der Führungstreffer gelang dann den Slowenen: Chris Dodero behielt in der rechten Rundung sekundenlang den Puck, als sich im Anspielkreis zwei KAC-Spieler gegenseitig im Weg standen, nutzte der US-Amerikaner die freie Bahn für eine Querbewegung bis in halblinke Position, von wo aus er mit der Vorhand einsendete (10.).

Dann wieder die Klagenfurter: Steven Strong fand per Steilpass am Torraum Lukas Haudum, der jedoch in zwei Versuchen jeweils mit der Rückhand am Beinschoner von Žan Us hängenblieb (12.), auch ein Onetimer des Oberösterreichers von den linken Hashmarks aus fand nicht den Weg in die Maschen, hier wurde die Scheibe noch ins Hintertornetz abgelenkt (17.). Weil der im Startdrittel auffällige Dodero nach einem Konter seinen eigenen Rebound lediglich ins Außennetz schlenzte (19.), kamen die Rotjacken noch vor der ersten Pause zum Ausgleichstreffer: Lukas Haudum ging über den linken Flügel steil, schob die Scheibe auf Höhe des Faceoff-Kreises zum mitgelaufenen Nick Petersen und der hatte keine Probleme, aus kurzer Distanz zu verwerten (20.). Um ein Haar wäre den Gästen der Doppelschlag gelungen, der in dieser Position etwas glücklich an das Spielgerät gelangende Jesper Jensen Aabo schaufelte den Puck vom rechten Faceoff-Kreis aus aber über die lange Kreuzecke (20.).

Bereits im ersten Wechsel des Mitteldrittels konnte der EC-KAC erstmals in dieser Begegnung in Führung gehen: Rok Tičar legte von der rechten Halfwall aus zurück an die blaue Linie, von wo aus Paul Postma schlenzte – weil Ganahl und Lessio am Torraum für Verkehr sorgten, fand die Scheibe den Weg in die Maschen (21.). Nachdem Jensen Aabo einen Kapel-Wristshot aus dem Slot gut geblockt hatte (24.), kam Olimpija zu seinem ersten Überzahlspiel der Partie und strahlte dort sofort Gefahr aus: Ein satter Schlagschuss von Carl Neill touchierte noch die Oberkante der Querlatte, einen gezogenen Schlenzer von Nik Simšič von links parierte Sebastian Dahm mit der Schulter (jeweils 25.). Die Rotjacken erzielten nun bei numerischer Unterlegenheit ihren dritten Treffer: Thomas Koch fing in der eigenen Zone einen Diagonalpass der Slowenen ab, lief den „Zwei-gegen-Eins“-Konter mit Matt Fraser und vollendete diesen schließlich von halbrechts selbst (26.). Die nächste KAC-Chance fand die vierte Angriffsformation vor, Thomas Hundertpfund schlenzte von Rechtsaußen, Fabian Hochegger verlängerte im Zentrum, Goalie Us war aber mit dem Blocker in Position (30.).

Als bei neuerlicher numerischer Unterlegenheit ein Aufbaupass der Klagenfurter misslang, kam Ljubljana zu einer tiefen „Drei-auf-Eins“-Gelegenheit, der Sodja-Querpass an den langen Pfosten kam jedoch nicht exakt, sodass Simšič die Scheibe nicht richtig traf (33.). Als Jesper Jensen Aabo von der eigenen Zone aus durch das gesamte Mitteldrittel marschierte und letztlich auch abzog, war Žan Us mit dem Schoner in Position (37.), gleich im nächsten Angriff schrammten die Rotjacken nur hauchdünn am vierten Treffer vorbei: Manuel Ganahl eroberte den Puck, überlief seinen Gegenspieler außen und setzte dann den im Zentrum mitgekommenen Rok Tičar in Szene, der versuchte, den Puck durch die Beine des Torhüters abtropfen zu lassen, Us schloss seine Schoner aber im letzten Moment (37.).

In Durchgang Nummer drei ergab sich nach nur wenigen Sekunden eine gute Gelegenheit für die Slowenen: Nik Simšič schlenzte von rechts aus und verdeckt, Sebastian Dahm sprang die Scheibe aus der Fanghand und an die Stange (41.). Es folgten zwei gute Gelegenheiten für Rot-Weiß: Aus der Ecke bedient zog Finn van Ee über rechts diagonal zum Tor, schaffte es dann aber nicht, den Torhüter wie gewünscht zu tunneln (42.), eine Postma-Direktabnahme vom rechten Anspielpunkt aus glitt knapp über das Gehäuse (43.). Zum nächsten Torerfolg kam Olimpija: Kapel und Dodero rotierten in der linken Rundung der Angriffszone, der US-Amerikaner brachte den scharfen Querpass an den Torraum an, wo Nik Simšič goldrichtig stand und die Scheibe in die Maschen tippte (44.). Thomas Hundertpfund knallte einen aufgeknieten Onetimer zu zentral auf den Goalie (46.), der von van Ee angespielte Petersen verzog aus dem Zentrum (50.).

Als der Kanadier dann in die Kühlbox musste, befreiten sich die Rotjacken binnen zwei Minuten gleich sechs Mal, die aussichtsreichste Gelegenheit der Gastgeber vergab Žiga Pance aus der Nahdistanz (52.). Just als Nick Petersen von der Strafbank zurückkam, verzögerte Lukas Haudum auf der linken Seite ideal und spielte anschließend in den Lauf seines Mitspielers, der noch bis an die Hashmarks Meter machte und dann mit der Vorhand und unter die Querlatte seinen Doppelpack schnürte (53.). In der Schlussphase wurde es noch einmal brenzlig, die Klagenfurter überstanden aber wie schon am Freitag in Wien eine „Drei-gegen-Fünf“-Unterlegenheit mit viel Kampfgeist. Als die Rotjacken wieder zu viert agierten, fälschte Pance einen Kapel-Schuss noch gefährlich ab, die Scheibe schlitterte um Zentimeter an der kurzen Stange vorbei (56.). Auch als Ljubljana längst ohne Torhüter spielte, verteidigte sich der EC-KAC unverändert stabil, die meisten von außen kommenden Schüsse waren sichere Beute von Sebastian Dahm, der damit den zweiten Auswärtssieg seiner Mannschaft innerhalb von 46 Stunden festhielt. (HB)