Nachdem sich der Trainerstab des EC-KAC dazu entschieden hat, das Kapitänsteam für die kommende Saison nicht zu ernennen, sondern durch die Mannschaft und den engsten Betreuerstab wählen zu lassen, wurde die entsprechende Abstimmung im Rahmen der Anreise zum freitägigen Testspiel in Augsburg vorgenommen. Nach freier, geheimer Wahl mit insgesamt vier gewichteten Stimmen pro Stimmberechtigten ergab sich aus der Auszählung der Stimmzettel ein eindeutiges Ergebnis: Neuer Rotjacken-Kapitän ist Thomas Koch, seine drei Alternate Captains sind Paul Postma, Manuel Ganahl und Matt Fraser.
Der Routinier, der vor zwei Wochen seinen 39. Geburtstag feierte, vereinte nicht nur die meisten Abstimmungspunkte, sondern auch die meisten Erststimmen auf sich, er geht damit in seine zweite Amtszeit als Kapitän des EC-KAC – eine Rolle, die er bereits von 2012 bis 2014 bekleidet hatte. Thomas Koch, der am 10. Dezember 1999 erstmals in einem Bewerbsspiel im Lineup der Kampfmannschaft seines Stammvereins stand, ist der erste Spieler des Rekordmeisters seit dem legendären Reinhold „Reinke“ Egger (1927 bis 1956), der in vier verschiedenen Jahrzehnten für die Rotjacken auflief. Für den EC-KAC, Luleå Hockey und den EC Salzburg bestritt der Klagenfurter bislang 1.283 Ligaspiele in den höchsten Spielklassen Österreichs und Schwedens.
„Es ist für mich eine riesige Ehre, diese Rolle zu übernehmen, da es besonders ist, wenn man von der Mannschaft direkt zum Kapitän gewählt wird. Bei einem so großen Traditionsverein wie dem EC-KAC das „C“ am Trikot tragen zu dürfen, erfüllt mich mit Stolz. Ich freue mich sehr, dass mir das Team in dieser Form so viel Respekt gezollt hat, und sehe das als Auftrag, mein Bestes zu geben und diese Mannschaft anzuführen“, kommentiert Thomas Koch seine Wahl zum Spielführer der Rotjacken.
Auch das Votum zur Besetzung der drei weiteren Positionen im Kapitänsteam des EC-KAC für die Saison 2022/23 fiel sehr klar aus: Die Mannschaft stattete Abwehrspieler Paul Postma mit den zweitmeisten Stimmen aus, er wird als Alternate Captain ebenso ein „A“ auf seinem Trikot tragen wie Stürmer Manuel Ganahl, der die Rotjacken in den beiden vergangenen Spielzeiten als Kapitän aufs Eis geführt hatte. Komplettiert wird die teaminterne Leadership Group von Stürmer Matt Fraser.
Antrittsinterview von Kapitän Thomas Koch
Es ist für mich eine riesige Ehre, diese Rolle zu übernehmen, da es besonders ist, wenn man von der Mannschaft direkt zum Kapitän gewählt wird. Bei einem so großen Traditionsverein wie dem EC-KAC das „C“ am Trikot tragen zu dürfen, erfüllt mich mit Stolz. Ich freue mich sehr, dass mir das Team in dieser Form so viel Respekt gezollt hat, und sehe das als Auftrag, mein Bestes zu geben und diese Mannschaft anzuführen.
Du warst auch in den letzten Jahren auch ohne einen Buchstaben am Trikot ein Leader in dieser Mannschaft und kennst den Klub wie kein anderer in der Kabine. Was ist für die Rotjacken heuer möglich, sofern man das nach drei, vier Wochen im Trainingscamp schon abschätzen kann?
Nach der ersten Zeit, in der wir nun zusammensind, sieht man schon gute Ansätze. Für eine Prognose, was heuer möglich ist, ist es natürlich noch viel zu früh, weil wir noch an vielen Dingen arbeiten und feilen. Doch wir gehen in eine gute Richtung, das sieht man schon, gewisse Aspekte funktionieren bereits sehr gut, in anderen werden wir uns noch weiterentwickeln, aber es bleibt uns ja noch ein wenig Zeit, sodass ich glaube, dass wir in jedem Fall bereit sein werden, wenn die Saison losgeht.
In den bisherigen Pre-Season-Spielen hat Deine Linie mit Matt Fraser und Lukas Haudum sehr gut funktioniert und viel produziert, würdest Du diese Einschätzung teilen oder kann man das nicht nur an Toren und Punkten festmachen?
Es waren bisher auch die anderen Linien sehr produktiv, vielleicht nur im Abschluss etwas weniger erfolgreich. In den letzten Partien war es eben unsere Formation, die im Scoring etwas positiver abgeschnitten hat. Das kann aber schon im nächsten Spiel anders sein, denn es macht unsere Mannschaft aus, dass wir vier gleichwertige Blöcke haben, die alle gute Arbeit und ihren Beitrag leisten.
Nachdem es in den vergangenen Jahren sehr wenig personelle Fluktuation im Kader gab, brach heuer mit Martin Schumnig, Manuel und Stefan Geier die massive Erfahrung von fast 2.400 Ligaspiel-Einsätzen weg. Im Gegenzug gab es mit Lucas Lessio und Jesper Jensen Aabo zwei Neuzugänge. Wie sind Deine ersten Eindrücke von Deinen beiden neuen Mitspielern?
Beide haben sich bisher sehr gut eingefügt. Man sieht, dass beide viel Routine und Erfahrung mitbringen, speziell Jesper Jensen Aabo, der über viele Jahre in großen Ligen gespielt und auch auf internationaler Ebene viel erlebt und gesehen hat. Es tut unserem Team sehr gut, dass wir einen solchen Ruhepol und Leader dazubekommen haben, gerade in der Abwehr. Lucas Lessio bringt sehr viel Energie mit, man sieht, dass er einen Zug zum Tor und auch einen Torinstinkt hat, außerdem fügte er sich bisher gut in unser Spielsystem ein. Unterm Strich glaube ich, dass beide sehr gute Verstärkungen für unsere Mannschaft sind.
Wir befinden uns gerade in Augsburg, es wartet das vierte von sechs Vorbereitungsspielen, alle werden auswärts ausgetragen, ebenso dann die ersten acht Partien in der Liga. Kann das einen Nachteil bringen, in den kommenden Wochen so viel um Bus zu sitzen?
Das muss nicht zwingend ein Nachteil sein, denn wir können uns darauf einstellen und damit umgehen. Wir haben die Motivation, dass wir nach dieser Phase in unserer neuen Halle spielen, auf die wir uns schon richtig freuen. Diese Vorfreude wollen wir zu jeder Auswärtspartie mitnehmen, um gut zu performen und auch in der Fremde schon ein paar Punkte einsammeln zu können.
Du warst bereits einmal Kapitän des EC-KAC, das ist fast zehn Jahre her. Was hat sich seither verändert im Eishockey?
Es hat sich gerade im medialen Bereich einiges getan, die TV-Präsenz ist größer, die Online-Berichterstattung ist enorm gewachsen. Das ist sicher positiv. Vom Eishockey her hat sich in den Bereichen Schnelligkeit und Fitness am meisten verändert, da gibt es von Jahr zu Jahr eine Weiterentwicklung. Auch das Level der Liga ist gestiegen, wenn man sich ansieht, welche Spieler in unsere Liga kommen und welche teilweise große Namen hierher wechseln und sich dann durchaus schwertun. Das ist ein Zeichen dafür, dass die Liga auf einem guten Level ist und sich vom Niveau her in eine positive Richtung bewegt.
Alles wird schneller und athletischer, im Gegenzug wirst Du aber auch immer älter. Merkst Du überhaupt irgendwelche Verschleißerscheinungen?
Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich spüre das Alter gar nicht, aber wir haben ein gutes Team rund um die Mannschaft, das mich dabei unterstützt, immer fit und einsatzbereit zu sein. Das Off-Ice-Training ist perfekt auf den einzelnen Spieler abgestimmt und trägt seinen Teil dazu bei, dass ich als Athlet meine beste Leistung abrufen kann. Mein größter Trumpf ist die Routine und die muss ich ausspielen, damit ich am Eis nicht allzu viele Schritte umsonst mache.