In einer packenden Partie, die von beiden Teams mit viel Tempo, Einsatz und gehobener spielerischer Finesse geführt wurde, gelang dem EC-KAC in den ersten 138 Sekunden ein Doppelschlag: Lukas Haudum traf sowohl vom linken Anspielpunkt aus in die lange Kreuzecke als auch aus dem hohen Slot durch den Verkehr. Nach nur vier Sekunden seines ersten Powerplays erzielte der EC Salzburg den Anschlusstreffer, Dennis Robertson bezwang Sebastian Dahm aus der Distanz. Im zweiten Abschnitt stellte Lucas Lessio, von Rok Tičar mustergültig bedient, den alten Abstand wieder her. Dann hielt Bullen-Goalie David Kickert seine Mannschaft mit mehreren Paraden im Spiel, diese dankte es ihm mit zwei Treffern ihrerseits: Ali Wukovits traf per wuchtiger Direktabnahme und Lucas Thaler verwertete ein Solo – nach 40 Minuten stand es 3:3 unentschieden. Im Schlussdrittel entschied Klagenfurt die Partie für sich: Mit dem feinen Tip-In eines Unterweger-Schusses schnürte Lukas Haudum seinen Hattrick, Jesper Jensen Aabo erzielte aus der Halbdistanz seinen ersten Treffer im KAC-Trikot. Zwar verkürzte der Tabellenführer mit seinem dritten Powerplaytor, nun erzielt von Tim Harnisch, noch einmal das Score, doch Johannes Bischofberger sorgte mit einem Empty Netter für den 4:6-Endstand.
Drittel 1
Die Rotjacken legten beim Tabellenführer einen idealen Start hin und kamen gleich in der ersten Minute zu zwei Gelegenheiten: Gegen Lucas Lessio von links machte Goalie David Kickert die kurze Ecke zu, als Johannes Bischofberger einen Diagonalpass abfing und die Scheibe im hohen Slot für Matt Fraser liegenließ, setzte der Kanadier seinen Schuss knapp am Kasten vorbei (jeweils 1.). Dann schrieb der EC-KAC innerhalb von nur 31 Sekunden gleich doppelt an: Aus einem Getümmel innerhalb der blauen Linie sprang die Scheibe vom Schlittschuh eines Salzburgers auf die linke Seite, wo Lukas Haudum freie Bahn hatte und den Puck mit der Vorhand in die lange Kreuzecke schlenzte (2.). Dann ließ Nick Petersen das Spielgerät in der rechten Rundung für Lukas Haudum liegen, während der Mittelstürmer in Richtung blaue Linie aufbrach, setzte sich der Kanadier an den Torraum ab. Haudum schlenzte, Petersen stellte den Screen und Kickert war erneut bezwungen (3.). Die Rotjacken blieben am Drücker: Bischofbergers Flip-Pass an den Crease verlängerte Fraser, der Bullen-Goalie brachte seinen Blocker in Position (6.).
Erst in Minute zwölf kam auch der Tabellenführer zu einer ersten gefährlichen Möglichkeit, Florian Baltrams doppelt abgefälschter Schlenzer aus der Distanz zischte nur knapp an der Stange vorbei. Im ersten Powerplay für die Roten Bullen dauerte es nur vier Sekunden, ehe die Gastgeber den Rückstand halbiert hatten: Dennis Robertsons Schuss von der blauen Linie aus fiel Sebastian Dahm aus der Fanghand und rutschte über die Linie (13.). Im nächsten Überzahlspiel für Salzburg verteidigte sich der EC-KAC mit sieben Clearings herausragend und kam in dieser Phase sogar selbst zu einer sehr guten Gelegenheit: Matt Fraser schloss einen „Zwei-gegen-Eins“-Konter vom rechten Anspielpunkt aus selbst ab, die Scheibe streifte jedoch nur das Außennetz (15.). In einer „Vier-gegen-Vier“-Phase drang Paul Postma über links ins Angriffsdrittel ein und verzögerte dann gut, ehe er diagonal an den rechten Faceoff-Kreis zu Rok Tičar passte, dessen gezogenen Wristshot konnte Kickert allerdings mit der Schulter parieren (19.).
Drittel 2
In der ersten Offensivaktion des Mitteldrittels umkurvte Clemens Unterweger das gegnerische Gehäuse im großen Bogen und legte dann ideal an die linken Hashmarks zu Thomas Koch ab, der jedoch an David Kickert scheiterte (21.). Im folgenden KAC-Powerplay parierte der Salzburger Goalie eine Tičar-Direktabnahme von rechts (21.). Erneut bei numerischer Überlegenheit agierend ließen die Rotjacken den Puck sehr gut zirkulieren: Lucas Lessio verfehlte aus der Drehung das Tor nur knapp, Jesper Jensen Aabo setzte seinen Schlenzer von rechts zu zentral auf den Torhüter (jeweils 25.). Fünf Sekunden nach dem Ende des Powerplays schlug der EC-KAC aber zu: Rok Tičar verzögerte am rechten Faceoff-Kreis und bediente dann am langen Pfosten Lucas Lessio, der den Puck via Kickert-Beinschoner in die Maschen brachte (26.). Salzburg konvertierte dann sein viertes Überzahlspiel in seinen zweiten Treffer: Peter Schneider fand aus der linken Ecke per Diagonalpass Ali Wukovits, der aus halbrechter Position im Slot per wuchtigem Onetimer einsendete (28.). Vergehen mit dem Hohen Stock von Schneider gegen Strong (27.) und Nissner gegen Ganahl (30.) blieben ungeahndet, dennoch übernahmen die Klagenfurter wieder das Kommando:
Mit viel Tempo drang Johannes Bischofberger über rechts in die Offensivzone ein, er legte auf Thomas Koch quer, der jedoch zu mittig auf Kickert abschloss (32.). Nach einem Salzburger Fehlpass kam Thomas Hundertpfund zum Partial Breakaway, das er mit einem Schlagschuss abschloss, der Bullen-Keeper konnte seine Schulter noch im letzten Moment hochziehen (33.). Auch bei einem von Nick Petersen eingeleiteten „Zwei-gegen-Eins“-Vorstoß blieb David Kickert – nun gegen Lukas Haudum – Sieger (35.). Dann eroberte Lucas Lessio die Scheibe in der linken Rundung und bediente den im Slot heranrauschenden Manuel Ganahl, der mit seinem Schuss am Beinschoner des Torhüters scheiterte (37.). Mitten in diese Druckphase der Rotjacken hinein kamen die Gastgeber zum Ausgleich: Nach einem Defensivzonen-Faceoff chippte Chay Genoway den Puck hoch aus dem Drittel, Paul Postma brachte die hoppelnde Scheibe nicht unter Kontrolle und Lucas Thaler verwertete das sich so ergebende Solo gekonnt mit der Vorhand – 3:3 (37.). Im nächsten Salzburg-Powerplay spielte Nissner von der verlängerten Torlinie aus quer auf Wukovits, bei dessen Direktabnahme aus recht spitzem Winkel Dahm jedoch die kurze Ecke schloss (38.).
Drittel 3
Das vom vierten KAC-Powerplay des Abends eröffnete Schlussdrittel erlebte mit einem Net Drive von Lukas Haudum die erste gute Torchance, Kickert war mit der Schulter in der kurzen Kreuzecke zur Stelle (43.). Im nächsten Shift war der Goalie aber erneut geschlagen: Lukas Haudum vollendete seinen Hattrick, als er einen Unterweger-Schlagschuss vor dem Pfosten stehend ideal durch die eigenen Beine hindurch in die Maschen abfälschte und so für die neuerliche Rotjacken-Führung sorgte (45.). Wieder zog Klagenfurt auf zwei Tore Vorsprung davon: Niki Kraus kam dank eines beherzten Checks an der rechten Halfwall an die Scheibe und spielte diese diagonal zu Jesper Jensen Aabo, dessen Schuss zwei Mal abgefälscht wurde und schließlich durch Kickerts Beine rutschte (47.).In der Folge verteidigte sich der EC-KAC über mehrere Wechsel hinweg gut, zwar rotierten die Bullen im Offensivdrittel, ihre Abschlüsse wurden jedoch meist nur von den Außenpositionen zugelassen. Einen verdeckten Nissner-Onetimer aus der Distanz hatte Sebastian Dahm sicher, als der Goalie nach einem Ausflug den Puck nicht an Thomas Raffl vorbeibrachte, hatte er Glück, dass sich das Spielgerät in seinen Schonern verfing (jeweils 54.).
Das sechste Powerplay der Hausherren mündete dann nach nur neun Sekunden im Anschlusstreffer: Tim Harnisch setzte seine Direktabnahme aus der Drehung von den linken Hashmarks aus hoch ins Tor und verkürzte somit auf 4:5 (55.). Dass der Titelverteidiger richtig auf den Ausgleich drängen konnte, wusste der EC-KAC dann jedoch gekonnt zu verhindern. Vielmehr waren es die Rotjacken selbst, die den Schlusspunkt in dieser Partie setzten: Thomas Koch schickte Johannes Bischofberger in Richtung des verwaisten Red Bulls-Kasten auf die Reise, der flinke Stürmer wischte zunächst noch über den Puck, umkurvte dann jedoch seinen Gegenspieler und schob zum Endstand ein (59.). (HB)
Post Game-Kommentar von Head Coach Petri Matikainen:
„Das war eine Achterbahnfahrt, vom Verlauf der Partie her eigentlich ein Albtraum für einen Trainer. Aber wir waren eisläuferisch gut, stets aktiv und spielten einen starken Forecheck. Die beiden frühen Treffer haben uns geholfen, allerdings kassierten wir gleich drei Gegentore bei numerischer Unterlegenheit. Natürlich sitzen wir nach wie vor zu oft auf der Strafbank, wir haben darüber sehr oft gesprochen, sind aber noch nicht in der Lage dazu, die Anzahl der Unterzahlsituationen nach unten zu drücken. Sehr gut hingegen hat mir unser Mindset gefallen, im dritten Abschnitt hat man gesehen und gespürt, dass wir hier sind, um dieses Spiel zu gewinnen. Salzburg ist eine exzellente Mannschaft, dementsprechend freuen wir uns sehr über die heutigen drei Punkte. Wir haben jetzt vier Siege am Stück, aber wir wollen selbstverständlich mehr, denn einige Teile unseres Spiels laufen schon recht gut, während wir in anderen Bereichen noch viel Arbeit vor uns haben. Es gilt, was ich auch nach unseren beiden Niederlagen zum Auftakt gesagt habe: Wir müssen über die Resultate hinausblicken, den Entwicklungsprozess sehen – und da haben wir noch einige Steigerungsmöglichkeiten.“