Eine an sich gute Anfangsphase der Rotjacken wurde vom frühen Führungstreffer für Fehérvár AV19 gebremst, Andrew Sarauer fälschte im Zentrum einen Schlenzer von Tim Campbell aus der Distanz schön mit der Schlägerschaufel ab. Noch vor der ersten Pause verdoppelten die Ungarn ihren Vorsprung, als Alex Petan bereits aus recht spitzem Winkel einen „Zwei-gegen-Eins“-Konter mit Brett Findlay veredelte. Erst in der Schlussphase des zweiten Abschnitts kam auch der EC-KAC auf die Anzeigetafel: Im zweiten Versuch schob Lukas Haudum einen Rebound nach Vallant-Fernschuss durch die Beine des starken Gäste-Goalies Olivier Roy. Im dritten Durchgang bestürmten die Klagenfurter das Tor Fehérvárs und kamen zur Mitte des Drittels auch zum Ausgleich, als Matt Fraser aus kurzer Distanz einen Querpass von Steven Strong über die Linie drückte. Die Overtime dauerte dann nur 35 Sekunden: Thomas Koch chippte von der linken Halfwall aus in den Lauf von Paul Postma, der die Scheibe in die lange Kreuzecke verlängerte.
Drittel 1
Nachdem Patrick Newell aus der Tiefe des Angriffsdrittels der Ungarn an den rechten Faceoff-Kreis zirkulierte und von dort aus einen von Sebastian Dahm mit dem Blocker entschärften Schuss anbringen konnte, bediente Lukas Haudum auf der Gegenseite am Crease Matt Fraser, der den Keeper der Gäste aus kurzer Distanz jedoch nicht bezwingen konnte (jeweils 2.). Kurz darauf zog Lucas Lessio vom linken Anspielpunkt aus ab, Olivier Roy war mit dem Catcher dran und lenkte die Scheibe an der langen Ecke vorbei, ehe der KAC-Stürmer auch von der gegenüberliegenden Seite erfolglos blieb (4.). In der fünften Minute kam Finn van Ee nach einem geblockten Postma-Schuss an den Puck, setzte ihn aber aus der Drehung hauchdünn am langen Pfosten vorbei. Die Ungarn machten es besser und gingen aus ihrer nächsten Offensivaktion heraus in Führung: Tim Campbell schlenzte von der blauen Linie aus und Andrew Sarauer fälschte im Slot perfekt ab (6.). Bei numerischer Überlegenheit kam der Vizemeister zu Möglichkeiten in Form eines Blueliners von Gleason Fournier sowie eines Campbell-Handgelenksschusses von Rechtsaußen, Sebastian Dahm war aber mit dem Blocker und dann mit der Fanghand zur Stelle (9. bzw. 10.).
In der elften Spielminute kam Rok Tičar im Slot zum Schuss, Kristof Németh konnte blocken, Nick Petersen scheiterte wenig später mit einem Backhander aus kürzester Distanz (12.). In Überzahl hatten die Rotjacken die Ausgleichsmöglichkeit durch einen Haudum-Onetimer vom rechten Anspielpunkt aus, aber Olivier Roy war auf dem Posten (12.), ehe Lucas Lessio sich nach Tičar-Zuspiel an der verlängerten Torlinie um die eigene Achse drehte, den Puck aber auch nicht über die Linie drücken konnte (14.). In der 16. Minute bediente Manuel Ganahl von hinter dem Tor aus den im Slot völlig freistehenden Daniel Obersteiner, sein Schuss wurde vom letzten Mann der Ungarn mit dem Schaft des Schlägers geblockt. Nachdem der Klagenfurter und wenig später bei den Gästen auch István Bartalis verletzungsbedingt ausgeschieden waren, lief Fehérvár AV19 zum „Zwei-gegen-Eins“-Konter an: Brett Findlay legte von links aus quer auf Alex Petan, dessen Schuss aus bereits recht spitzem Winkel zwar noch den Catcher von Sebastian Dahm touchierte, aber dennoch in den Maschen landete (17.).
Drittel 2
Die erste nennenswerte Offensivszene des Mittelabschnitts kreierte Andrew O’Brien mit einem Hammer von der blauen Linie aus, der rot-weiße Schlussmann konnte die Scheibe nicht festhalten, stoppte dann aber Anže Kuralt, der am Torraum zum Nachschuss gekommen war (22.). Nach einem völlig misslungenen Überzahlspiel der Rotjacken konnte sich die vierte Linie im Angriffsdrittel festsetzen, Thomas Vallant brachte den Puck von rechts aus in Richtung Tor, Luka Gomboc fälschte mit der Kelle ab, doch Olivier Roy parierte mit den Pads (25.). Das nächste Powerplay gestalteten die Klagenfurter besser: Rok Tičar hatte das Auge für den am langen Pfosten lauernden Lucas Lessio, dessen Tap-In-Versuch am Beinschoner des ungarischen Schlussmanns hängenblieb (27.). Kurz darauf brachte Lukas Haudum einen Handgelenksschuss vom linken Faceoff-Kreis aus an, Thomas Hundertpfund kam im Slot zum Rebound, scheiterte aber mit der Rückhand erneut an Roy (28.). Nach einem schönen Postma-Pass tauchte Nick Petersen alleine vor dem Kasten von Fehérvár AV19 auf, er brachte die Scheibe aber nicht hoch genug und sie landete im Catcher des Torhüters (29.).
Auf der Gegenseite bediente Ben Betker von der Bande aus Kristof Nemeth, der aus der Drehung abschloss, aber erfolglos blieb (30.), bei einem verdeckten Petan-Schuss direkt vom Anspiel weg und durch die Beine von Postma konnte Sebastian Dahm die Pads rechtzeitig schließen (31.). In der 36. Minute kam der EC-KAC dann endlich zum Anschlusstreffer: Thomas Vallant zog von Rechtsaußen an der blauen Linie aus ab, Olivier Roy parierte, aber Lukas Haudum drückte den zweiten Nachschuss über die Linie. Nur wenige Sequenzen später hatte Matt Fraser am Crease die Chance auf den Ausgleich, er konnte den Schlussmann aus kurzer Distanz aber nicht bezwingen (39.). In der Schlussminute des Mittelabschnitts zog Patrick Newell über links kommend zum Tor, vermochte aus spitzem Winkel aber nicht einzuschieben, abschließend war Sebastian Dahm doppelt gegen Gleason Fournier zur Stelle.
Drittel 3
Die Startphase des dritten Durchgangs gehörte den Ungarn, die in letzter Instanz aber nicht konsequent genug waren. In der 45. Minute bekam Paul Postma im hohen Slot die Scheibe, verzögerte aber etwas zu lange, sodass sein letztlicher Abschluss von den rechten Hashmarks aus an der kurzen Stange vorbei abgelenkt wurde. Auf der Gegenseite spielte Andrew Sarauer am Rush aus dem Zentrum an den linken Flügel zu Patrick Newell, der die kurze Ecke anvisierte, Dahm dort jedoch nicht überraschen konnte (47.). Nachdem Niki Kraus mit einem Abfälscher am Torraum nach Steffler-Schuss erfolglos geblieben war, kamen die Klagenfurter in der 51. Spielminute zum Ausgleich: Steven Strong beförderte den Puck – nach Coast-to-Coast-Antritt – vom rechten Faceoff-Kreis aus an den Torraum, wo Matt Fraser lauerte und zum 2:2 einnetzte. Die Ungarn kamen in der nächsten Situation zum „Zwei-auf-Eins“-Gegenstoß über Kristof Németh und Ákos Mihály, der Erstgenannte entschloss sich für den Schuss aus halblinker Position, Dahm war aber zur Stelle, ehe er von Mihály abgeräumt wurde (55.).
Im daraus resultierten Überzahlspiel kamen die Rotjacken zu guten Torchancen: Lukas Haudum setzte von rechts aus Matt Fraser für die Deflection im Slot in Szene, Roy parierte und stoppte den KAC-Akteur doppelt am Nachschuss aus kurzer Distanz (55.). Kurz darauf bediente Thomas Koch diagonal am rechten Flügel Thomas Hundertpfund, dessen Onetimer der ungarische Keeper mit einer schnellen Seitwärtsbewegung entschärfen konnte (56.). Auch in der absoluten Schlussphase der regulären Spielzeit hatten die Hausherren die besseren Möglichkeiten. Jesper Jensen Aabo zog in der 58. Minute von der blauen Linie aus ab, der zu hoch angetragene Schuss traf den seitlich hinter dem Kasten positionierten Matt Fraser, von dem aus der Puck beinahe über die Linie sprang. Dann bediente Ganahl Fraser, dessen geblockter Schuss bei Strong landete, der Defender zog im Slot ab, Kuralt fälschte ab und die Scheibe landete am Pfosten (59.). Lucas Lessio blieb mit wenigen Sekunden auf der Uhr nach einem Alleingang per Wristshot aus spitzem Winkel erfolglos (60.).
Verlängerung
Die zweite Overtime in der Heidi Horten-Arena binnen 51 Stunden dauerte dann nur 35 Sekunden: Thomas Koch zog über die linke Seite in das Angriffsdrittel, chippte die Scheibe dann von der Halfwall aus genau in den Lauf von Paul Postma, der sich im Zentrum hinter János Hári vorbeigeschlichten hatte und den Puck mit seiner Schlägerschaufel in die lange Kreuzecke verlängerte (61.). (NP)
Post Game-Kommentar von Head Coach Petri Matikainen:
„Ein gutes Comeback unserer Mannschaft. Ich fand, dass wir im ersten Abschnitt recht in Ordnung waren, wir hatten sechs Scoring Chances, Fehérvár kam auf zwei und führte mit 2:0. Das zweite Drittel war dann ein problematisches für uns, wir agierten teilweise noch immer so, als läge ein Schleier über unserem Spiel, uns fehlt noch ein wenig der Glaube an uns selbst. Wir nahmen dann ein paar kleine Änderungen vor und brachten einen starken dritten Abschnitt aufs Eis, da hat man gesehen, dass wir hier die Hausherren sind, der Kampfgeist war da, es immer und immer wieder zu versuchen. Mental war es für unser Team sehr wichtig, dieses Spiel noch zu drehen, das hat sich die Mannschaft auch verdient. Wir machen weiter Fortschritte, zwar nur kleine, aber sie sind da, das hat man insbesondere ab der zweiten Pause gesehen.“