Der Klub:
Der EC Salzburg spielt seit dem Jahr 2004 in Österreichs höchster Liga und gehört in dieser seit 2005 zu den absoluten Spitzenorganisationen. Auf ihren im April eingefahrenen siebten Meistertitel der Klubgeschichte mussten die Mozartstädter allerdings einige Zeit warten, datierte das vorangegangene Championat doch aus dem Jahr 2016. Head Coach Matt McIlvane, der sein Amt im Herbst 2019 im Alter von nur 33 Jahren übernahm, und sein Trainer- und Betreuerteam etablierten bei den Roten Bullen Schritt für Schritt wieder jene Siegermentalität, die den Klub über Jahre ausgezeichnet hatte: Den Titelgewinn im Frühjahr fuhr man ein, ohne ein einziges seiner zwölf Playoff-Spiele zu verlieren, insgesamt lag die Winning Percentage in der vergangenen Saison 2021/22 bei 73,8 Prozent, was dem zweithöchsten Wert in der 18-jährigen Erstligahistorie des Klub entsprach.
Die Red Bulls vereinen in ihrem Kader traditionell einige der stärksten österreichischen Cracks der Liga mit hochklassigen Importspielern, in den vergangenen Jahren glückte zudem der schrittweise Einbau von in der eigenen Akademie ausgebildeten Jungcracks immer besser. Die personellen Veränderungen im Meisterkader betrafen im Sommer primär die Defensive, in der sogar kaum ein Stein auf dem anderen blieb: Sämtliche vier Importspieler in der Abwehr wurden durch Neuzugänge ersetzt, das Goalie-Tandem bildet Atte Tolvanen nunmehr nicht mehr mit J.-P. Lamoureux, sondern mit David Kickert. Im Angriff kam es zum Wechsel auf der mit einem Legionär besetzten Centerposition (Troy Bourke an Stelle von Jan-Mikael Järvinen), die Abgänge der jungen Leonhardt und Borzęcki in ihre deutsche Heimat wurden intern kompensiert.
Aktuelles:
Die im Vorjahr übermächtigen Bullen konnten ihre Form auch über den Sommer konservieren, sie wurden in der laufenden Saison in neun Bewerbsspielen in der Champions Hockey League und der win2day ICE Hockey League noch nie in regulärer Spielzeit bezwungen. In der CHL liegt Salzburg vor dem abschließenden „Doppel“ gegen Fribourg-Gottéron auf Kurs zur siebten Qualifikation für die KO-Phase in Folge, in der heimischen Meisterschaft ist die Weste nach fünf absolvierten Partien mit 15:0 Punkten und 17:5 Toren noch völlig blütenweiß. Zuletzt besiegte Salzburg in zwei aufeinanderfolgenden Heimspielen die Graz99ers und den HC Pustertal jeweils mit 3:0, insgesamt hält die Torsperre der Mozartstädter damit schon seit 133:39 Minuten. Bereits bestens in Schuss sind auch die Special Teams der Truppe von Head Coach Matt McIlvane: Die Red Bulls trafen in jedem Ligaspiel bei numerischem Vorteil und verfügen aktuell im Powerplay über eine Konvertierungsquote von 35,7 Prozent. Gleichzeitig endete auch nur eines von 15 Penalty Killings mit einem Gegentreffer, eine dementsprechende Effizienz von 93,3 Prozent ist gegenwärtiger ICE-Höchstwert.
Spieler im Fokus:
Die teaminterne Scorerwertung beim Tabellenführer wird aktuell von vier österreichischen Cracks angeführt, während Peter Schneider in derartigen Gefilden heimisch ist, dokumentiert die Zugehörigkeit zu dieser Gruppe in den Fällen von Ali Wukovits (ein Tor, fünf Assists), Peter Hochkofler und Mario Huber (jeweils zwei Treffer und drei Vorlagen) deren guten Saisonstart. Im Fokus stehen wird mit Gewissheit auch wieder Salzburgs erste Sturmformation: Benjamin Nissner und seine Flügel Peter Schneider und Thomas Raffl verbuchten in den vier letztjährigen Saisonduellen mit dem EC-KAC nicht weniger als 17 Scorerpunkte (neun Tore, acht Assists). Interessant wird auch die Antwort des Trainerstabs auf die Frage nach dem Starting Goalie sein: Nachdem mit Atte Tolvanen die nominelle Nummer eins die ersten drei Ligaspiele der neuen Saison bestritt, kam zuletzt zwei Mal hintereinander David Kickert zum Einsatz, der gebürtige Wiener blieb in beiden Fällen ohne Gegentreffer, sah sich allerdings auch mit insgesamt lediglich 27 Torschüssen konfrontiert.
Bilanz gegen den EC-KAC:
Obwohl der EC Salzburg erst 2004 in die höchste Spielklasse kam, bespielte der EC-KAC seit der Liga-Neugründung im Jahr 2000 keinen Gegner öfter als die Bullen. Aktuell stehen 153 direkte Begegnungen zu Buche, von denen Salzburg 82 und Klagenfurt 71 gewinnen konnte. Jedes der jüngsten drei Duelle vermochte der amtierende Meister für sich zu entscheiden, davor hatten die Rotjacken jedoch in neun von elf Partien hintereinander das bessere Ende für sich. Der Volksgarten ist für den EC-KAC traditionell ein hartes Pflaster, bei 76 Auftritten dort setzten sich die Kärntner in nur 16 Fällen in regulärer Spielzeit durch, allerdings verbuchten sie elf weitere Erfolge nach Verlängerung oder Penaltyschießen. In der jüngeren Vergangenheit gelang es Rot-Weiß bei Gastspielen in Salzburg recht gut, die offensive Durchschlagskraft der Hausherren zu beschneiden: Die Bullen erzielten in ihren letzten 15 Heimspielen gegen den Rekordmeister nur 34 Treffer – 2,27 pro Partie – aus dem Spiel heraus.