Nach einem gut überstandenen ersten Unterzahlspiel gingen die Rotjacken früh in Führung: Lukas Haudum brachte nahezu eine Kopie seines Premierentreffers in der Heidi Horten-Arena aufs Eis und schoss, nachdem er über links zum Kasten gezogen war, in die kurze Kreuzecke ein. Der EC-KAC hatte auch in der Folge etwas mehr vom Spiel, kam jedoch zu keinen weiteren Treffern. Rund ab der Hälfte des Mitteldrittels übernahmen zunehmend die Gäste aus Villach das Kommando, Torerfolge gelangen ihnen aber erst im Schlussdrittel: Weil die Videobilder das Abseits von Hughes nicht beweisen konnten, zählte der Ausgleichstreffer von Chris Collins, 122 Sekunden später bediente der Kanadier im „Zwei-gegen-Eins“-Konter noch Robert Sabolic, der den EC VSV erstmals in Führung schoss. Die Rotjacken antworteten fast postwendend mit dem Ausgleich: Manuel Ganahl sendete aus dem hohen Slot einen verdeckten Schlenzer hoch in die Maschen. In den verbleibenden knapp 20 Minuten inklusive Verlängerung gelangen beiden Teams keine weiteren Treffer, sodass die Entscheidung im Penaltyschießen fallen musste. In diesem zeichnete Nick Petersen für den einzigen Torerfolg verantwortlich und fixierte somit den 16. KAC-Heimsieg in einem Kärntner Derby hintereinander.
Drittel 1
Bereits nach 13 Sekunden fassten die Rotjacken in Person von Paul Postma, der zwei Minuten wegen Beinstellens kassierte, die erste Strafe aus. Bei numerischer Überlegenheit zog Robert Sabolič vom rechten Anspielpunkt aus ab, Sebastian Dahm machte die kurze Ecke zu, ehe er auch eine Desjardins-Deflection aus dem Slot entschärfen konnte (jeweils 1.). In der vierten Minute gingen die Klagenfurter in Führung: Lukas Haudum zog nach Zuspiel von Thomas Koch über links kommend zur Mitte und platzierte die Scheibe perfekt in der kurzen Kreuzecke. In der achten Spielminute kam Daniel Obersteiner tief im Offensivdrittel an den Puck, scheiterte dann aber an J.-P. Lamoureux, der sich auch dem Nachschuss von Thomas Hundertpfund aus kurzer Distanz mit dem Blocker in den Weg stellte. In Minute elf konnten die Rotjacken ihre Führung beinahe verdoppeln: Manuel Ganahl ließ am rechten Flügel für Daniel Obersteiner liegen, der einen scharfen Handgelenksschuss anbrachte, aber Lamoureux glänzte mit einem schönen Fanghand-Save.
Für die Villacher kam Maximilian Rebernig zur nächsten Offensivaktion: Er wurde direkt am Crease in Szene gesetzt, konnte Sebastian Dahm aber nicht überwinden, es folgte ein Gestocher vor dem rot-weißen Kasten, doch der Keeper konnte klären (13.). Direkt vom folgenden Defensivanspiel weg stürmte Matt Fraser auf das Tor der Adler zu, schloss aber per Schlagschuss von knapp oberhalb des linken Faceoff-Kreises aus zu zentral ab (13.). In der 16. Minute fälschte Fraser dann einen Haudum-Blueliner am Crease ab, dieser verfehlte das Ziel nur hauchdünn. Gegen den aus der rechten Rundung bedienten Nicolas Mattinen von den Hashmarks aus machte Dahm die kurze Ecke zu (18.), auf der Gegenseite wurde Lucas Lessios Schläger im letzten Moment geblockt, sodass der Direktabnahme eines Petersen-Zuspiels die Richtung fehlte (19.).
Drittel 2
Im aus dem Startdrittel mitgenommenen Powerplay scheiterte zuerst Thomas Hundertpfund aus dem Zentrum, ehe Lukas Haudum das Spielgerät von rechts aus über das Gehäuse hämmerte (21.). Paul Postma versuchte es kurz darauf vom linken Flügel aus, Lamoureux war auf dem Posten und Derek Joslin konnte die im Torraum frei liegende Scheibe mit dem Skate wegkicken, bevor Lucas Lessio an diese gelangte. Rok Tičar scheiterte wenige Sekunden später mit einem Schuss von den rechten Hashmarks aus am Schoner des VSV-Schlussmannes (jeweils 22.). In der 26. Spielminute zog Nick Petersen über links kommend zur Mitte und setzte dann Finn van Ee in Szene, dem 19-Jährigen sollte sein erster ICE-Treffer aber knapp verwehrt bleiben. In der nächsten Aktion spielte Thomas Koch diagonal an den langen Pfosten zu Lucas Lessio, der den Puck nicht in die Maschen abtropfen lassen konnte (27.).
Gegen Drittelmitte setzten sich die Adler in deren Offensivzone fest: Artūrs Kulda hielt von der blauen Linie aus drauf, Anthony Luciani fälschte im Slot noch ab, ehe Andrew Desjardins aus kurzer Distanz an Sebastian Dahm scheiterte (31.). Auf der Gegenseite spielte Haudum aus der Tiefe zur Mitte zu Fraser, der sofort draufhielt, aber nur den Catcher des Torhüters fand (31.). In der 32. Minute schickte John Hughes Chris Collins für das Partial Breakaway auf die Reise, Steven Strong arbeitete aber gut zurück und der rot-weiße Keeper erledigte den Rest. Nachdem Desjardins plötzlich im Slot zum Schuss gekommen war, Dahm aber nicht bezwingen konnte, hatte Robert Sabolič in der 38. Minute den Ausgleich auf dem Schläger: Der Slowene ließ von der rechten Bande kommend mehrere Gegenspieler stehen, brachte dann noch einen Haken an, querte den Slot und hämmerte die Scheibe letztlich an den Außenpfosten.
Drittel 3
Kurz nach Wiederbeginn gelang den Villachern der Ausgleich: John Hughes stürmte über rechts kommend aus (in den für den Videobeweis zur Verfügung stehenden Aufnahmen nicht nachweisbarer) Abseitsposition in den Slot und zog ab, Sebastian Dahm parierte, doch Chris Collins stand am Pfosten bereit und drückte den Rebound über die Linie (42.). Im nächsten rot-weißen Angriff zog Thomas Hundertpfund mit einem schönen Haken zur Mitte und schloss per Rückhand ab, abermals war aber Jean-Philippe Lamoureux mit der Fanghand zur Stelle (43.). Fast exakt zwei Minuten nach dem Ausgleich gingen die Adler dann erstmals in Führung: John Hughes flippte die Scheibe aus der neutralen Zone nach vorne zu Chris Collins, der diagonal auf Robert Sabolič spielte und der Puck zappelte erneut in den Maschen (44.). Der EC-KAC hatte die passende Antwort parat: 84 Sekunden später legte Steven Strong zurück in den hohen Slot zu Manuel Ganahl, dessen verdeckter Wristshot in der langen Ecke einschlug (45.).
In der 48. Minute kam es zu einem rot-weißen Konter über Hundertpfund, der von links aus ins Zentrum zu Ganahl spielte, doch dessen Abschluss fiel zu zentral aus (48.). Matt Fraser scheiterte kurz darauf am Crease stehend, ehe Lukas Haudum den Puck per Onetimer aus dem Zentrum an den Innenpfosten hämmerte (49.). In der absoluten Schlussphase der regulären Spielzeit gab es noch je eine Großchance auf beiden Seiten. Zuerst scheiterte Thomas Koch aus kurzer Distanz von rechts aus am blau-weißen Schlussmann, Matt Frasers folgender Schuss vom Crease aus wurde abgelenkt und ging knapp an der Stange vorbei (59.). Für die Draustädter fing Robert Sabolič einen für Tičar gedachten Steffler-Steilpass ab und legte quer auf John Hughes, dieser retournierte in den hohen Slot zum Slowenen, dessen Schuss Sebastian Dahm jedoch entschärfen konnte (60.).
Verlängerung / Penaltyschießen
In der ereignisreichen Overtime versuchte es John Hughes doppelt aus spitzem Winkel von rechts, der erste Schuss wurde geblockt, der zweite landete am Außenpfosten (61.). Nachdem Nick Petersen ein Tičar-Zuspiel nicht kontrollieren konnte, ging es in die andere Richtung, Derek Joslin setzte den Puck nach Luciani-Pass aber über den Kasten (62.). Rok Tičar sorgte dann beinahe für die Entscheidung, als die Scheibe über Petersen und die Hintertorbande direkt vor den Füßen des Slowenen landete, Lamoureux konnte das Spielgerät aber im Desperation-Mode vor der Linie halten (63.). Die Schlussphase der Verlängerung mussten die Rotjacken in Unterzahl bewältigen, lieferten dabei aber eine tolle Performance ab und schickten die Partie damit in das Shootout. Dort traf zunächst Matt Fraser die Stange, dann verwandelte Nick Petersen als einziger der insgesamt sechs Schützen seinen Versuch: Der Kanadier setzte den Puck nach Haken auf die Rückhand perfekt unter die Querlatte und sorgte für den 3:2-Endstand im 343. Kärntner Derby.
Post Game-Kommentar von Head Coach Petri Matikainen:
„Das war sicherlich ein aufregender Abend für unsere Fans. Wir haben uns gegenüber dem Sonntag weiter gesteigert und waren heute auch deutlich besser als in unserem ersten Heimspiel in unserer neuen Halle. Aber es hat Stunden der Aussprache, der Neuausrichtung und des gemeinsamen Erarbeitens von Gameplan-Adaptionen gebraucht, um zu diesem Punkt zu kommen. Man spürt teilweise noch immer Verunsicherung, insgesamt waren wir aber entspannter als im Heimspiel am Freitag. Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft, weil sie heute einen Schritt in die richtige Richtung gemacht hat. In einem Lokalderby gibt es zusätzliche emotionale Stressmomente, darum muss man verstehen, dass es Sequenzen im Spiel gibt, die nicht sonderlich gut aussehen. Aber wir haben ein gutes Team, wir werden uns weiter nach oben arbeiten und der heutige Sieg verleiht uns dahingehend Rückenwind. Ich freue mich insbesonders für Manuel Ganahl, der sich endlich mit einem Treffer belohnen konnte, und Nick Petersen, der das Shootout für uns entschieden hat, auch unsere vierte Linie hat einen tollen Job gemacht. Das Penalty Killing war deutlich besser als zuletzt, insgesamt viel ruhiger, unterm Strich war heute einiges dabei, auf dem wir aufbauen können.“