Der EC-KAC kam im ersten Spielabschnitt zu den besseren Chancen und ging durch eine Direktabnahme von Matt Fraser von den linken Hashmarks aus in die kurze Ecke in Führung. In der Anfangsphase des zweiten Durchgangs verdoppelten die Rotjacken ihren Vorsprung, als Nick Petersen im Zentrum einen Jensen Aabo-Schuss in die lange Kreuzecke abfälschte. Ab rund der Hälfte des Mitteldrittels übernahm jedoch mehr und mehr der Titelverteidiger das Kommando, noch vor der zweiten Pause glich Salzburg aus: Andrew MacWilliam setzte einen verdeckten Abschluss von Linksaußen in die Maschen und Dominique Heinrich sendete bei seinem Comeback per Onetimer von rechts ein. Als zur Mitte des Schlussabschnitts ein Meyer-Steilpass Mario Huber fand und dieser seinen Alleingang verwerten konnte, antworteten die Klagenfurter nur 27 Sekunden später: Rok Tičar drückte am langen Pfosten einen Petersen-Querpass über die Linie. In der Schlussphase der regulären Spielzeit verteidigten sich die Rotjacken bei numerischem Nachteil herausragend, die Entscheidung wurde somit bis in das Penaltyschießen vertagt, in dem Ali Wukovits als sechster und letzter Schütze anschreiben und somit Salzburgs Auswärtssieg fixieren konnte.
Drittel 1
Die Gäste aus Salzburg drängten den EC-KAC in den Anfangsminuten über lange Sequenzen hinweg in dessen Zone zurück, kamen jedoch kaum zu wirklich aussichtsreichen Möglichkeiten. Die erste gute Gelegenheit hatten damit die Rotjacken: Rok Tičar schob die Scheibe aus dem hohen Slot mit der Rückhand an den Torraum, wo sie Nick Petersen ebenfalls mit der Backhand verlängerte, Goalie Atte Tolvanen machte mit den Pads alles zu (4.). Bei den Bullen zog Tyler Lewington von der blauen Linie aus satt ab, Sebastian Dahm konnte die Scheibe noch an der kurzen Stange vorbei lenken (5.). Bei einem „Zwei-gegen-Eins“-Angriff der Rotjacken, Tičar hatte in der neutralen Zone den Puck erobert und servierte nun auf Lessio, verpasste der Kanadier am langen Pfosten knapp (7.). Der nächste KAC-Angriff endete mit einem Torerfolg: Lukas Haudum drang über die linke Seite in die Angriffszone ein und servierte an die Hashmarks, von wo aus Matt Fraser per Direktabnahme halbhoch in die kurze Ecke einschoss (8.).
Als der Topscorer der Rotjacken wenig später aus dem hohen Slot abzog und Tolvanen prallen ließ, verpasste Fraser den Rebound am Crease nur knapp (11.). Es folgten fünf eher beschauliche Minuten, die von einem Sololauf Thomas Hundertpfunds jäh beendet wurden: Der Mittelstürmer verlor direkt vor dem Goalie die Kontrolle über den Puck, der daraufhin nur um Zentimeter an der Stange vorbeischlitterte (16.). Nach einem gewonnenen Offensivzonenanspiel der Gäste zog erneut Lewington scharf ab, den nach vorne prallenden Rebound erreichte Paul Huber, der jedoch aus kurzer Distanz an Dahms Beinschoner hängenblieb (17.). Nahezu im direkten Gegenzug ergab sich ein „Vier-auf-Zwei“-Angriff der Klagenfurter, den scharfen Haudum-Pass aus dem hohen Slot fälschte Fraser aber an der langen Stange vorbei ab (18.).
Drittel 2
Die Roten Bullen eröffneten den zweiten Abschnitt mit einer guten Gelegenheit für Paul Huber, der von den linken Hashmarks aus mit der Rückhand an Sebastian Dahm scheiterte (21.). Auf der Gegenseite stellte der EC-KAC auf 2:0, als Jesper Jensen Aabo von der blauen Linie aus schlenzte und Nick Petersen im Zentrum mit seiner Schlägerschaufel fein in die lange Kreuzecke abfälschte (22.). Salzburg fand gut vier Minuten später den Weg auf das Scoreboard: Ali Wukovits gewann ein Offensivzonen-Anspiel mit der Rückhand, den zurückgeschobenen Puck übernahm Andrew MacWilliam an der linken Halfwall und setzte ihn verdeckt und hoch in die lange Ecke (26.). In ihrem ersten Powerplay des Abends schrammten die Rotjacken nur knapp an Tor Nummer drei vorbei, Nick Petersens scharfer Wristshot vom linken Anspielkreis aus landete nur an der Querlatte (29.).
Bei einer Salzburger Doppelchance rettete Sebastian Dahm mit dem Poke Check gegen Paul Huber, ehe Lucas Thaler nach guter Slot-Querung über den Kasten hinweg abschloss (jeweils 35.). Pech hatten die Rotjacken dann beim Ausgleichstreffer der Bullen: Weil Kele Steffler im Zweikampf mit Peter Schneider den Helm verlor und dadurch zur Bank musste, ergab sich eine kurzfristige Überzahlsituation für die Gäste, die mit einer Direktabnahme von Dominique Heinrich von rechts endete, via Innenstange flog der Puck ins Tor (36.). Salzburg war nun am Drücker: Ein höchstgefährlicher Schlenzer von Chay Genoway aus dem Slot detonierte an Dahms Schulter (37.), Paul Stapelfeldt wischte im „Zwei-auf-Eins“ über einen Schneider-Pass und Ali Wukovits brachte einen zu ihm an der langen Stange vor das halbleere Gehäuse springenden Puck nicht unter Kontrolle (jeweils 38.).
Drittel 3
Wieder nach einem Offensivzonen-Faceoff kam Florian Baltram zum Schuss, setzte diesen von der linken Seite aus jedoch nur an die Maske des KAC-Keepers (42.). Es folgte ein vierminütiges Powerplay für die Rotjacken, das aber ohne echte Torchance blieb, als wieder „Fünf-gegen-Fünf“ gespielt wurde, ging der Titelverteidiger in Führung: Nicolai Meyer spielte von der eigenen blauen Linie aus steil zu Mario Huber, der zwischen zwei Abwehrspielern hindurch zum Alleingang kam und diesen mit einem Vorhandschuss unter die Querlatte auch erfolgreich abschloss (50.). Nur 27 Sekunden später glichen die Klagenfurter das Score aber wieder aus:
Nick Petersen ließ auf der linken Seite seinen Gegenspieler stehen und spielte dann einen späten Querpass durch den Torraum, den an der langen Stange Rok Tičar übernehmen und über die Linie drücken konnte (50.). Jeweils eine gute Gelegenheit ergab sich für die beiden Teams in Minute 53: Zunächst verlängerte Tičar am Torraum einen Maier-Schlenzer, Goalie Tolvanen vermochte im letzten Moment seinen Beinschoner auszufahren, Florian Baltram zog vom rechten Flügel mit Speed nach innen und kam im Slot zum Abschluss, verfehlte aber den Kasten. Als Steven Strong 90 Sekunden vor dem Ende in die Kühlbox musste, verteidigten sich die rot-weißen Penalty Killer mit Bravour.
Verlängerung / Penaltyschießen
Die galt auch für die Anfangsphase der Verlängerung: Manuel Ganahl blockierte im Rutschen einen aussichtsreichen Meyer-Diagonalpass an den langen Pfosten (61.), bei „Vier-gegen-Vier“ packte Thomas Vallant sowohl gegen Wukovits als auch gegen Baltram hervorragende Blocks aus (62.). Zwei Möglichkeiten zur Entscheidung zu Gunsten des EC-KAC fand schließlich Matt Fraser vor, doch sowohl sein Drive von Rechtsaußen nach innen als auch seine Querung von links ins Zentrum wurden von Abschlüssen beschlossen, die zu mittig auf Salzburgs Schlussmann kamen (63.). Die Entscheidung musste somit im Penaltyschießen fallen, in dem die ersten fünf Schützen (Fraser, Petersen, Haudum bzw. Heinrich, Meyer) jeweils vergaben, dann jedoch Ali Wukovits anschreiben konnte: Von halblinks setzte er seinen Vorhand-Schuss über den Torhüterschoner hinweg in die kurze Ecke, Sebastian Dahm musste beim 16. Penalty Shot, mit dem er sich in der laufenden ICE-Saison konfrontiert sah, erstmals hinter sich greifen. (HB)
Post Game-Kommentar von Head Coach Petri Matikainen:
„Unsere ersten 30 Minuten waren wohl unsere besten auf eigenem Eis in dieser Saison, mir hat sehr gut gefallen, wie wir da agiert haben. Wir waren abgeklärt und haben Situationen immer als Fünf-Mann-Einheit gelöst. Dann, so circa ab der Hälfte des zweiten Drittels, wurden wir zu kopflastig, wir dachten zu sehr an das mögliche Ergebnis dieses Spiels. Nach dem Rückstand fanden wir eine rasche Antwort, wir schafften auch heute wieder ein Comeback. Am Ende war viel Kampfgeist dabei, das macht mich glücklich und das wurde auch mit einem Punkt belohnt. Natürlich hätten es auch zwei oder drei Zähler werden können, aber es waren heute aus meiner Sicht einige vielversprechende Dinge mit dabei, ich denke, man hat gesehen, dass wir auf einem guten Weg sind.“