In ihrem ersten Ligaspiel nach dem International Break treffen die Rotjacken am Dienstagabend auf die Graz99ers, kac.at verschafft einen Überblick über die aktuelle Situation der Steirer.

Aktuelles:

Die Graz99ers konnten in den zweieinhalb Wochen vor der Länderspielpause einigen Boden in der Tabelle gutmachen: Sie punkteten in diesem Zeitraum in sechs von acht Spielen und kommen damit als aktuell Neuntplatzierter der win2day ICE Hockey League nach Klagenfurt. Im bisherigen Saisonverlauf hatten die Steirer – nicht zuletzt aufgrund von Verletzungen – vor allem Probleme in der Offensive: In nur drei ihrer 17 Partien gelangen ihnen mehr als zwei Treffer, ihre aktuell 1,82 Tore pro Saisonspiel werden nur vom Schlusslicht aus Vorarlberg unterboten. Als durchaus stabil erwies sich hingegen die Defensive des Teams von Head Coach Johan Pennerborn: 2,47 Verlusttreffer pro Saisonspiel entsprechen nicht nur dem drittbesten Wert im ligainternen Vergleich, eine niedrigere Marke als die derzeitige verbuchten die 99ers auch in keiner ihrer bislang 22 Spielzeiten in Österreichs höchster Spielklasse. Die gute Abwehrarbeit stellte Graz auch in Situationen numerischer Unterlegenheit unter Beweis: Ihre Erfolgsquote von 84,5 Prozent im Penalty Killing wird nur von jener des Titelverteidigers aus Salzburg übertroffen.

Spieler im Fokus:

Die lahmende Offensive der Graz99ers erhielt im International Break eine veritable Verstärkung: Nach knapp eineinhalb Jahren in der slowakischen Extraliga lotsten die Steirer Andrew Yogan zurück in die Liga. Der US-Amerikaner, der zwischen Februar 2017 und März 2021 für Bolzano/Bozen, Innsbruck, Székesfehérvár und Dornbirn auflief, erwies sich bei jeder dieser Stationen als Punktegarant und verbuchte einen Schnitt von mehr als einem Zähler pro Einsatz (241 Punkte in 233 Spielen). In der steirischen Landeshauptstadt bereits gut eingelebt hat sich Viktor Granholm, der aktuell mit 13 Zählern (sieben Tore, sechs Vorlagen) die teaminterne Scorerwertung anführt und auch im ersten Saisonduell mit dem EC-KAC zu beiden Treffern seiner Mannschaft assistierte. In prächtiger Form befindet sich außerdem Torhüter Christian Engstrand, dessen Save Percentage bei 13 seiner 14 Saisoneinsätze über der 90-Prozent-Marke lag. Ein besonderer Abend wird das Gastspiel in seiner Heimatstadt auch für Michael Kernberger, dessen Leistungen in der bisherigen Saison von Stabilität gekennzeichnet waren: Er verbuchte pro Partie eine durchschnittliche Time-on-Ice von guten 18:13 Minuten und kann unter allen regelmäßig eingesetzten Graz-Verteidigern auf die beste Corsi-For-Percentage (49,3 Prozent) verweisen.

Bilanz gegen den EC-KAC:

In absoluten Zahlen konnten die Rotjacken seit der Liga-Neugründung im Jahr 2000 gegen keinen Gegner mehr Siege einfahren als gegen die Graz99ers: 91 der bislang 139 Begegnungen gingen an die Klagenfurter. In den vergangenen Jahren spiegelte sich die historische rot-weiße Dominanz allerdings nur sporadisch wider: Seit der mit einem 4:0-Sweep des EC-KAC endenden Halbfinalserie im Jahr 2019 kam es zu 14 Konfrontationen, jedes Team konnte davon jeweils sieben zu seinen Gunsten entscheiden. In Klagenfurt siegte der Rekordmeister beim jüngsten Aufeinandertreffen am 6. Januar (mit einem verletzungsbedingt enorm ausgedünnten Lineup mit nur drei Importspielern) mit 4:2, davor verließen die Steirer die damalige Stadthalle jedoch vier Mal hintereinander als Gewinner und ließen dabei nur fünf KAC-Tore zu. Die Graz99ers gehörten in der jüngeren Vergangenheit nicht unbedingt zu den beliebtesten Gästen der Rotjacken: In nur drei der letzten 16 Heimspiele gegen die Murstädter holte der Rekordmeister die vollen drei Punkte.

G99-KAC (30.09.2022)G99-KAC (30.09.2022)

Das letzte Duell:

Der EC-KAC und die Graz99ers standen sich in der bisherigen Spielzeit erst ein Mal gegenüber: Am 30. September 2022 setzten sich die Rotjacken in der Merkur Eisarena mit 3:2 nach Penaltyschießen durch. Nach gutem ersten Drittel verloren die Klagenfurter ab dem zweiten Abschnitt ihren spielerischen Faden, folgerichtig glichen die Gastgeber einen rot-weißen 2:0-Vorsprung dank zweier Powerplaytreffer in der 54. und der 58. Spielminute noch aus. Im über die Vergabe des Zusatzpunkts entscheidenden Shootout scheiterten gleicht 19 Schützen, erst Versuch Nummer 20 von Matt Fraser beendete die Partie. Die Rotjacken brachten in dieser Begegnung insgesamt nur 47,4 Prozent ihrer Torschussversuche auch tatsächlich auf den Kasten, was dem zweitschlechtesten Wert der bisherigen Saison entsprach. Die Quote gewonnener Zweikämpfe (41,3 Prozent) war überhaupt die niedrigste für den EC-KAC im Verlauf der Spielzeit 2022/23. Die Zahl der Eintritte in die Offensivzone blieb ebenso unterdurchschnittlich wie jene der vollständigen Pässe, auch war diese Partie eine von nur fünf im bisherigen Spieljahr, in denen Klagenfurt über weniger Scheibenbesitz-Anteile verfügte als sein jeweiliger Gegner.

Spielbericht: „Rotjacken verlängern Siegesserie mit Glück“ (kac.at, 30.09.2022)