Drittel 1
In einem frühen Unterzahlspiel verteidigten sich die jungen Rotjacken mit vier Befreiungen gut, Kitzbühels einzige Halbchance dieser Phase blieb ein Vorstoß von Joonas Niemelä über halbrechts, den Goalie Michael Sicher stoppen konnte (2.). In Führung gingen die Tiroler in Minute sechs in Folge eines Turnovers des Future Teams innerhalb der eigenen blauen Linie: Patrick Bruckner zog aus der Distanz ab, Sicher parierte mit den Pads, war aber beim Rebound, der direkt zu Lewis Hook vor den Kasten sprang, machtlos. Um ein Haar wäre den Adlern der Doppelschlag gelungen, Johannes Tschurnig tauchte nach doppeltem Haken frei vor dem KAC-Kasten auf, wurde von Christoph Tialler aber im letzten Moment und regelwidrig gestoppt, das folgende Überzahlspiel brachte kaum Nennenswertes. Erste Möglichkeiten der Klagenfurter waren ein Net Drive von Maximilian Theirich über die linke Seite (9.) und ein unangenehmer Schlagschuss William Perssons aus spitzem Winkel (11.), in beiden Fällen blieb KEC-Torhüter Paul Mocher Sieger.
Das erste Überzahlspiel für die jungen Rotjacken funktionierte mehr schlecht als recht, die beste Gelegenheit in dieser Phase fand Kitzbühel vor: Nach rot-weißem Scheibenverlust in der neutralen Zone trat Hook zum Solo an, scheiterte letztlich aber mit seinem Versuch, Michael Sicher zu tunneln (14.). Dieser stand auch im Mittelpunkt, als er den Abschluss eines Coast-to-Coast-Vorstoßes von Henrik Hochfilzer bei numerischem Vorteil und über die rechte Seite mit seinem Beinschoner stoppen konnte (14.). In ihrem zweiten Überzahlspiel des Abends agierten die jungen Rotjacken konsequenter und kamen dadurch auch zum Ausgleich: Einen Brodnik-Schuss von der rechten Halfwall aus ließ Mocher von seiner Brust abprallen, Tobias Piuk stand am Torraum und bugsierte die Scheibe in Baseball-Manier in die Maschen (18.). Die letzte Gelegenheit im Startdrittel hatte wieder Kitzbühel: Rasmus Lahnaviik überlief auf der linken Seite seinen Gegenspieler, zog diagonal zum Kasten, vermochte Sicher jedoch erneut nicht zu überwinden (19.).
Drittel 2
Der zweite Abschnitt wurde von einer chancenarmen Phase eingeleitet, nach exakt vier Minuten schrieben die Gastgeber aber wieder an: Lewis Hook zog rechts am Kasten vorbei, legte den Puck mit der Rückhand zurück, wo er – von Michael Sichers Poke Check verlängert – genau bei Luis Ludin landete, der aus kurzer Distanz zur neuerlichen Führung einsendete (25.). Als Jimi Kuronen die Scheibe von der linken Seite der blauen Linie aus ins Getümmel vor dem Gehäuse schlenzte, rutschte diese doppelt abgefälscht knapp an der langen Stange vorbei (26.). Im vierten Kitzbühel-Powerplay sorgte eine Hook-Direktabnahme vom rechten Anspielpunkt aus für Gefahr, mehrere Adler-Akteure verpassten die Möglichkeit des Nachstocherns, ehe Sicher das Spielgerät einfror (29.). Auch bei einem Lahnaviik-Onetimer von links war der gut aufgelegte KAC-Schlussmann zur Stelle (30.). Als sich bei den Hausherren niemand für die achtlos auf der linken Seite des hohen Slots liegengelassene Scheibe zuständig fühlte, brachte sie Jakob Lippitsch aus dem Handgelenk auf das Tor, verfehlte dabei jedoch sein Ziel (32.).
Das dritte rot-weiße Überzahlspiel, das aus einem Ludin-Bandencheck gegen Thomas Klassek resultiert hatte, nutzte das Future Team zum Ausgleichstreffer: Samuel Witting verzögerte in der linken Rundung lange, brachte dann den Querpass durch die Box an, William Persson stoppte sich den Puck an den rechten Hashmarks und setzte ihn zu seinem ersten AHL-Treffer hoch in die kurze Kreuzecke (34.). Dann durften wieder die Tiroler mit einem Mann mehr zur Tat schreiten: Michael Sicher parierte mit der Schulter einen gezogenen Wristshot von Ralfs Jevdokimovs (36.), der wenig später eine Direktabnahme von halbrechts im Slot aus an der kurzen Stange vorbei hämmerte (37.). Nach wiedererlangter Vollzähligkeit zog Samuel Witting nach gewonnenem Faceoff im Angriffsdrittel von rechts aus ab, setzte die Scheibe aber knapp über die lange Kreuzecke (39.).
Drittel 3
Durchgang drei startete mit einem Lahnaviik-Chip in den Lauf von Joonas Niemalä, der im „Zwei-gegen-Eins“ über rechts zum Kasten zog und selbst schoss, dabei jedoch nur die Querlatte traf (42.). Als Anže Šiftar den Puck hinter dem gegnerischen Gehäuse eroberte, brachte er einen Wraparound auf die Vorhand an, Mocher klemmte den Puck zwischen Pad und Stange ein, nach mehrmaligem Nachklopfen des Slowenen rutschte der Puck über die Linie, die Schiedsrichter verweigerten dem Treffer aber korrekterweise die Anerkennung (43.). Als Persson mit einem weiten Diagonalpass den Weg für Luc Slivnik über rechts zum Tor öffnete, traf der KAC-Stürmer ebenfalls nur Metall (44.), quasi im Gegenzug ging Kitzbühel zum dritten Mal in Führung: Henrik Hochfilzer führte die Scheibe von der linken Rundung über den hohen Slot bis zur rechten Stange und schob diese dann an den Torraum, von wo aus sie Lewis Hook in die Maschen abtropfen ließ (44.).
Die jungen Rotjacken antworteten keine drei Minuten später wieder mit dem Ausgleich: Marcel Witting scheiterte beim Versuch, den Puck vom Aufwurf auf der linken Seite aus direkt ins Tor zu bringen, Maximilian Theirich verlängerte jedoch geschickt und Paul Mocher rutschte das Spielgerät durch (47.). Bei einem von Tim Geifes selbst abgeschlossenen „Zwei-auf-Eins“ blieb Sicher Sieger (48.), als auf der Gegenseite Samuel Witting von hinter dem Kasten aus William Persson an der kurzen Stange bediente, brachte ein KEC-Verteidiger noch sein Bein in die Flugbahn der Scheibe (51.). Nach einem Onetimer von Lahnaviik, der nur die Stange touchierte (52.), folgten zerfahrene Minuten, in den finalen Sekunden der regulären Spielzeit sorgten Mocher gegen Marcel Witting und Sicher gegen Rasmus Lahnaviik mit Paraden dafür, dass die Begegnung in die Overtime ging.
Verlängerung
Dort hatten die Klagenfurter mehr Spielanteile und auch die erste dicke Gelegenheit: Nachdem Joonas Niemelä ausgerutscht war, ergab sich eine tiefe „Drei-gegen-Zwei“-Möglichkeit, den scharfen Schlenzer von Tobias Sablattnig aus halbrechter Position konnte Paul Mocher mit der Fanghand parieren (63.). Den Zusatzpunkt holte sich schließlich Kitzbühel: Rasmus Lahnaviik hielt auf der linken Seite nicht nur die blaue Linie, sondern hatte auch das Auge für den an die rechten Hashmarks aufgerückten Jimi Kuronen, der den Pass per Direktabnahme in die Maschen setzte (64.). (HB)
Kirk Furey, Head Coach EC-KAC Future Team:
„Eine gute Vorstellung von Goalie Michael Sicher gab uns heute die Chance auf einen Sieg. Unsere Mannschaft hatte nach der intensiven und von vielen Niederlagen geprägten Zeit aber etwas schwere Beine, daher mussten wir uns mit einem Zähler begnügen. Man muss festhalten, dass unser Team viel Moral bewies, indem es drei Mal einen Rückstand ausglich und sich so immer wieder selbst belebte. Das ist ein gutes Zeichen, auch wenn es am Ende nicht mit einem Sieg für uns geklappt hat.“